Müslüm Gülhan nicht mehr Trainer beim 1. FCA

Gülhan, der vor Saisonbeginn aus der Türkei kam, habe sein Engagement am Gehmerweg vorzeitig beendet. Er begründet seine Entscheidung damit, dass seitens des Vereins Versprechungen nicht eingehalten wurden. So habe er bis heute kein Honorar erhalten und entgegen der Zusagen alle Rechnungen wie Lebenshaltungs- und Unterkunftskosten aus eigener Tasche gezahlt.

Dieser Darstellung widerspricht Andreas Bergemann, Erster Vorsitzender des 1. FCA. "Alle Auslagen für Kost und Logie wurden von uns vollständig erstattet." Vielmehr beklagt Bergemann, dass der Verein davon ausgegangen sei, dass der neue Trainer flüssiges Englisch spreche. Das sei aufgrund der zahlreichen Amerikaner und Kanadier im Team essenziell. "Müslüm Gülhan hat zwar viel Fachkompetenz, konnte sie der Mannschaft aber nicht vermitteln. Das haben die Spieler uns gegenüber auch beklagt." Man fühle sich von ihm getäuscht. "Wir haben vorher klar kommuniziert, dass Englisch unsere primäre Sprache im Training und Spiel ist. Da war bei ihm leider so gut wie nichts vorhanden."

Gülhan, der unter anderem zwischen 1988 bis 1990 zwei Jahre als Spieler bei Fenerbahce Istanbul unter Vertrag stand, ist Autor mehrerer Publikationen, hält Vorträge und Präsentationen und besitzt neben der türkischen UEFA-A-Lizenz auch die internationale Trainerlizenz der englischen Football Association (FA). Zustande gekommen war der Kontakt über Daniel Mussati, der zur Rückrunde das Traineramt beim 1. FCA übernehmen soll und gemeinsam mit Gülhan einen Lehrgang absolviert hat. Der frühere Scout des FC Arsenal London ist derzeit noch beim FC Golden State in den USA tätig, mit dem der Kreisoberligist eine Kooperation vereinbart hat. "Wir haben uns bei Müslüm Gülhan auf Daniels Empfehlung verlassen, müssen aber eingestehen, dass das alles leider ein großes Missverständnis war", so Bergemann.

Beim 1. FCA wird bis zur Rückrunde Torhüter und Jugend-Abteilungsleiter Marcel Bergemann das Training am Gehmerweg übernehmen.