Zehn Tore in einem Fußballspiel – was für die Zuschauer vielleicht ein Spaß war, hatte für die Kicker des TSV Murnau am Samstagabend nicht wirklich etwas Erwärmendes. Mit 4:6 unterlagen sie beim Schlusslicht der Kreisliga 1.
„Das war kein guter Start“, haderte Murnaus neuer Coach Willi Link mit der Auftaktniederlage. „Wenn man auswärts vier Tore schießt, sollte es eigentlich zu einem Sieg reichen. Aber dazu waren wir im Defensivbereich einfach zu schwach.“ Individuelle Fehler brachten die Gäste immer wieder in Bedrängnis. Das ging schon nach sechs Minuten los, als sich Markus Maurer, der neue Mann in der Innenverteidigung, einen katastrophalen Fehlplass leistete. Deisenhofen konnte davon zwar nicht profitieren. Aber es täuschte sich auch ein jeder, der hoffte, die Aktion wäre ein Weckruf für die Murnauer gewesen. Nur sieben Minuten später durfte Markus Gämmerler nach einer Ecke den Ball ungehindert aus kurzer Distanz über die Linie drücken. Kurz drauf rettete TSV-Keeper Hannes Maurer mit einer Glanzparade.
„Das darf nicht wahr sein, was wir für Fehler machen“, klagte Link schon nach 20 Minuten lautstark. Und doch stand es plötzlich 1:1: Maxi Giglberger verwandelte einen etwas schmeichelhaften Strafstoß – Manuel Pratz war zu Fall gekommen – sicher. Markus Mayer für Deisenhofen und Patrick Witzke sorgten dann bis zur Pause dafür, dass es mit einem 2:2 in die Kabinen ging. Nach einem Torfestival sah es da noch gar nicht aus. Das begann erst nach dem Seitenwechsel – und hing schon sehr mit der Einwechslung von Maximilian Preuhs, einem von fünf Spielern aus dem Deisenhofener Landesligateam, zusammen. Vier Tore erzielten die Platzherren in der letzten halben Stunde, und an allen war Preuhs beteiligt.
Nach dem Zwischenspurt auf 5:2 verkürzten die Murnauer durch Witzke und Christian Mayer, der von Link zum neuen Kapitän ernannt wurde, nochmals. Doch Preuhs sorgte mit seinem zweiten Streich dann für die Entscheidung. „Wir haben vier Tore nach Standardsituationen bekommen“, analysierte Link. „Das ist eindeutig zu viel. Bei uns haben weder die Zuordnung noch die Rückwärtsbewegung gestimmt. Positiv sind allerdings die vier selbst erzielten Tore.“
Andreas Kögl