2024-06-04T08:56:08.599Z

Interview
Ist noch heiß auf Fußball: Moislings Marc Bornemann (re., hier gegen den Pölitzer Jan-Henrik Schmidt). Foto: tj*
Ist noch heiß auf Fußball: Moislings Marc Bornemann (re., hier gegen den Pölitzer Jan-Henrik Schmidt). Foto: tj*

Moislings Bornemann hat ,,noch richtig Bock"

Der Kapitän steht Rede und Antwort zur vergangenen und kommenden Saison

Als bester Lübecker Club landete Moisling in der Spielzeit 2013/2014 noch auf Rang sieben. Ein Jahr später rutschten die Rot-Weißen, nach einer Saison mit Höhen und Tiefen, weiter ins Niemandsland der Verbandsliga ab. 14 Siege, sieben Unentschieden und 13 Niederlagen bedeuteten letztlich den 9. Platz in der Süd-Ost-Staffel. Ein Gespräch mit Kapitän Marc Bornemann über Erreichtes und Zukünftiges beim Traditionsclub aus der Hansestadt:

Sind Sie persönlich zufrieden mit dem Abschneiden in der Spielzeit 2014/2015?
Im Großen und Ganzen ja. Wir hatten zwischendurch einen guten Lauf. Da sah es danach aus, dass mehr drin sein könnte. Doch späte Niederlagen gegen Pansdorf oder auch Güster haben eine bessere Platzierung verhindert. Zum Ende der Saison kamen aber auch viele Verletzte oder Spieler, die berufsbedingt fehlten, hinzu.

Wäre es vermessen, trotzdem von Stagnation in Moisling zu reden?
Schaut man sich die Tabelle und die letzten Jahre an, könnte man das denken. Ich sehe das aber eher als Verkettung vieler Umstände an, dass wir ,,nur" Neunter geworden sind. Wir haben mit Michael Saar, Mehmet Dogan oder auch Philipp Melchereck vor der Saison junge, gute Spieler dazu bekommen, die ihren Weg gehen werden. Manchmal fehlte es halt ein bisschen an Erfahrung, um das auch in Zählbares umzumünzen. Doch ich bin mir sicher, dass das kommt.

Sie selbst konnten aus beruflichen Gründen nicht alle Partien absolvieren. Denken sie mit 30 Jahren ab und zu schon an das Karriere-Ende?
Klar überlegt man, ob das Berufliche und Familiäre, ich bin Vater eines zweijährigen Sohnes, mit dem Fußball zu vereinbaren ist. Aktuell kann ich mir aber nicht vorstellen, die Schuhe schon an den Nagel zu hängen. Dazu bin ich einfach noch Fußballer durch und durch, habe richtig Bock zu kicken.

Sollte der Zeitpunkt gekommen sein, aufzuhören, ist es dann denkbar, dass sie dem Fußball auch in einer anderen Funktion erhalten bleiben?
Ich kann mich da einfach noch nicht festlegen. Vorstellbar ist vieles. Ich bin seit meinem sechsten Lebensjahr bei Rot-Weiß, habe hier auch schon um den Aufstieg in die Oberliga gespielt. Da wäre es sicherlich auch eine Option, später einmal als Trainer oder Sportlicher Leiter tätig zu sein. Aber das ist noch weit weg.

Nachdem Robert Balazs seinen Posten niedergelegt hat, geht es nun in Moisling mit Sven Sercander in die neue Spielzeit. Wie schätzen sie den Coach, also das neue Gesicht auf der Bank, ein?
Ich kenne Sven natürlich schon länger, vor allem durch seine Trainertätigkeiten in Travemünde oder auch Sereetz. Das ist definitiv jemand, von dem vor allem die jungen Spieler noch viel lernen können und bestimmt profitieren werden.

Durch den Abstieg des FC Dornbreite und des NTSV Strand 08 aus der SH-Liga ist die Spielklasse nächste Saison wohl noch stärker geworden. Haben Sie nicht ein bisschen Angst, dass ihre Mannschaft aufgrund der gestiegenen Qualität in der sechsten Liga plötzlich gegen den Abstieg spielt?
Angst habe ich nicht. Aber natürlich müssen auch wir aufpassen, dass wir nicht unten reinrutschen. Da sind schließlich zwei starke Absteiger dazugekommen. Mit dem VfB Lübeck II, SV Eichede II, Siebenbäumen oder auch Pansdorf sind etablierte Teams am Start, die Ansprüche stellen.
Auch von den Aufsteigern halte ich viel. Gerade Preußen Reinfeld und Pönitz sind zu beachten. Auf den 1. FC Phönix bin ich zudem gespannt. Mal sehen, wie die sich schlagen. Doch wenn wir schon in der Vorbereitung richtig Gas geben, am Anfang der Saison gleich hellwach sind, bin ich mir sicher, dass wir nichts mit dem Abstieg zu tun bekommen werden.

Aufrufe: 022.6.2015, 12:00 Uhr
SHZ / Interview: Stephan RussauAutor