2024-07-25T15:23:38.261Z

Allgemeines
– Foto: FuPa-Grafik
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FuPa-Medizincheck: Der Golferarm

FuPa-Serie / Regelmäßige Tipps und Infos rund um Verletzungen im Sport

Im FuPa-Medizincheck berichtet Dr. Simeon Geronikolakis über Verletzungen im Sport und wie diese behandelt werden können. In dieser Ausgabe geht es um den Golferarm/Golferellenbogen.

Was ist der Golferarm?

Der Golferarm bzw. Golferellenbogen, medizinisch auch „Epicondylitis humeri ulnaris“ genannt, ist ein chronischer schmerzhafter Reizzustand der Sehnenansätze der Beugemuskulatur des Unterarmes an der Innenseite des Ellenbogens.

Wie entsteht ein Golferarm?

Durch eine länger andauernde Überbeanspruchung der an einem Knochenvorsprung an der Innenseite des Ellenbogens ansetzenden Unterarmmuskulatur, die das Handgelenk und die Finger beugen, kann es zur typischen Symptomatik eines Golferarmes kommen. Da eine solche Überlastung der Beugemuskeln am Unterarm mit darauf folgender Reizung ihrer Sehnenansätze am Ellenbogen bei Golfspieler mit einer ungünstigen Griff- und Schlagtechnik beobachtet wurde, erhielt das Krankheitsbild im Volksmund die Bezeichnung des Golferarmes oder Golferellenbogens. Häufiger als Golfspieler sind jedoch Wurfsportler und Handwerker betroffen.

Welche Symptome treten bei einem Golferarm auf?

Typische Symptome sind überwiegend belastungsabhängig auftretende Schmerzen an der Innenseite des Ellenbogens, wo auch eine lokale Druckempfindlichkeit besteht. Möglich ist auch eine Schmerzausstrahlung in den Ober- und Unterarm. Sichtbare Schwellungen kommen eigentlich nicht vor.

Wie wird ein Golferarm diagnostiziert?

Die Diagnose kann mit relativ großer Sicherheit schon nach Befragung und körperlicher Untersuchung des Betroffenen sowie sonographischer Untersuchung des Ellenbogens gestellt werden. Weitergehende bildgebende Verfahren, wie zum Beispiel eine Röntgenuntersuchung oder eine Kernspintomographie (MRT) dienen vielmehr der Sicherung der Diagnose und dem Ausschluss anderweitiger Erkrankungen.

Wie wird der Golferarm behandelt?

Zur Behandlung des Golferarmes ist primär eine konservative, also nicht operative, Therapie angezeigt und oft ausreichend. Neben der Schonung des Ellenbogens mit vor allem Vermeiden der auslösenden Belastung, kann der Heilungsprozess durch viele unterschiedlich ansetzende therapeutische Maßnahmen beschleunigt werden. Dabei kommen, abhängig vom Erkrankungsausmaß und der individuellen Situation des Patienten, in der insbesondere die Belastung und die Ansprüche im Beruf und Sport berücksichtigt werden, physiotherapeutische und physikalische Maßnahmen, Eigenübungen, Medikamente, Salben, Bandagen, Tapes und Dry needling Behandlungen zum Einsatz sowie in Ausnahmefällen auch Infiltrationen (Spritzenbehandlungen), die aber sehr zurückhaltend indiziert werden sollten und aufgrund des meistens guten Ansprechens auf eine (risikofreie) extrakorporale hochenergetische fokussierte Stoßwellentherapie in der Regel nicht erforderlich werden.

Hierdurch kann erfahrungsgemäß schon eine Beschwerdebesserung und letztendlich auch Ausheilung der Erkrankung erzielt werden. Wird durch die konservative Therapie dennoch kein zufriedenstellender Status erreicht, stehen auch operative Verfahren zur Verfügung.

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Informationen zu Dr. Simeon Geronikolakis

Der in der Privatpraxis Dr. Geronikolakis in Ludwigsburg praktizierende und nicht nur in Fußballerkreisen bekannte Sportmediziner und Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie kümmert sich schon seit vielen Jahren um die Betreuung von Spitzensportlern und Vereinen aus unterschiedlichen Sportarten und Klassen.

Große Erfahrung und spezielle Kenntnisse beruhen bei Dr. Geronikolakis auch auf seine langjährige und sehr intensive sowie umfangreiche Tätigkeiten im Fußball, zum Beispiel als Verbandsarzt des württembergischen Fußballverbandes (WFV), Referent in der Fußball-Lizenztrainerausbildung, Mannschaftsarzt beim VfB Stuttgart und Nationalmannschaftsarzt der DFB Junioren (u.a. Team-Arzt der deutschen U15-, U18-, U19- und U20-Nationalmannschaft).

Über Jahre wirkte Dr. Geronikolakis auch als betreuender Arzt der Kaderathleten des Olympiastützpunktes Stuttgart, Nationalmannschaftsarzt der deutschen Mannschaft der rhythmischen Sportgymnastik und leitender Arzt des entsprechenden Nationalmannschaftszentrums.

Ferner übernahm er die medizinische Betreuung von mehreren nationalen und internationalen Sportereignissen (u.a. Welt- und Europameisterschaften in vielen unterschiedlichen Sportarten) und ist als Universitätsdozent und Referent in der Ausbildung von Sportphysiotherapeuten tätig sowie als ärztlicher Leiter beim Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB).

Nähere Infos über Dr. Geronikolakis unter www.dr-geronikolakis.de oder www.fussballarzt.de

Hierüber oder unter mail@dr-geronikolakis.de ist für unsere FuPa-Leser auch eine Terminvereinbarung möglich.

Aufrufe: 030.5.2024, 16:30 Uhr
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