Vor allem das große Verletzungspech in der Defensive zwang Misch immer wieder zu Veränderungen in seinem Team. Denn gerade die eingespielte Viererkette war das große Prunkstück der Aufstiegssaison. Die langen Ausfälle von Finn Tammer und Domenik Janßen machten sich demnach schnell bemerkbar. Und auch Kapitän Enk konnte vier Wochen nicht mitwirken. 50 Gegentore kassierte der TuS. Das schmeckt dem Trainer natürlich nicht.
Doch nicht nur die Anfälligkeit in der Defensive bereitete dem Trainer einige Bauchschmerzen. In den entscheidenden Spielen gegen die direkte Konkurrenz aus Millingen oder Scherpenberg haperte es teilweise auch an der richtigen Einstellung. In der vergangenen Saison schaffte es Misch mit seiner Motorsägen-Rede bundesweit in die Medien. „Das kann ich natürlich nicht jedes Mal machen. Eine gewisse Eigenmotivation ist notwendig“, so Misch.
Dennoch ist der Coach optimistisch, die Klasse am Ende der Saison zu halten. „Wir können in der Liga mithalten“, ist sich Misch nach wie vor sicher. Ohne echten Stürmer, dafür mit vielen jungen Spielern aus der eigenen Jugend wollen die Borther erfolgreich ins neue Jahr starten.
Als zentrale Achse im defensiven Mittelfeld ist Tobias Enk seit Jahren gesetzt. „Es gibt nicht viele, die älter sind“, scherzt der 28-Jährige, der mit seiner Erfahrung vorangeht. Enk ist ein Borther durch und durch, gehört seit 20 Jahren zum Verein. Als er nach seiner Jugendzeit in den Herrenbereich aufrückte, wurde der TuS gleich mal von der Bezirksliga bis in die Kreisliga B durchgereicht. Jetzt will der 28-Jährige seinem Herzensklub zum Klassenerhalt verhelfen.
Wie viel ihm der TuS Borth bedeutet, zeigt nicht nur Enks lange Treue zum Verein. Denn Borths Kapitän wohnt seit einigen Jahren in Köln. Wenn seine Zeit es zulässt, macht er sich auch unter der Woche mit dem Zug auf den Weg nach Hause, um mit der Mannschaft zu trainieren. „Der Wille ist auf jeden Fall da“, sagt Enk, der als Softwareentwickler bei der Stadt Köln arbeitet. Auf und neben dem Platz ist er für seinen Trainer Frank Misch unverzichtbar. Trotz seiner Abgeklärtheit bewahrt aber auch Enk nicht immer die Ruhe. „Die jungen Spieler sind oft noch nervös oder wollen zu viel. Da muss auch mal ernster gesprochen werden“, sagt der Mittelfeldspieler.
Wie zu Saisonbeginn wird es für die Borther auch zum Auftakt der Rückserie ungemein wichtig sein, einen guten Start hinzulegen. „Wir müssen uns als Mannschaft viel erarbeiten. Wenn wir die Fehler abstellen, sind wir bereit, das eine oder andere Ausrufezeichen zu setzen“, sagt Frank Misch, dessen Mannschaft mit Blick auf mögliche Transfers nach der Winterpause aber wohl unverändert auf den Platz zurückkehren wird.
Wenn Anfang Januar die Rheinberger Hallenstadtmeisterschaften ausgespielt werden, hofft man beim TuS Borth daher in erster Linie, dass sich niemand verletzt. Das erste A-Ligaspiel in 2020 steigt dann erst wieder am ersten März-Wochenende.