2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligavorschau
Soll in den letzten fünf Saisonspielen weniger häufig im Mittelpunkt stehen: Gau-Bickelheims Keeper Christoph Fink (hier in Aktion gegen den Wiesbachtaler Sebastian Kühlke). 	Archivfoto: pa/Axel Schmitz
Soll in den letzten fünf Saisonspielen weniger häufig im Mittelpunkt stehen: Gau-Bickelheims Keeper Christoph Fink (hier in Aktion gegen den Wiesbachtaler Sebastian Kühlke). Archivfoto: pa/Axel Schmitz

Mit Tiki-Taka die Liga halten

Gau-Bickelheim sucht das Heil in Offensive und Ballbesitz / Sonntag gegen Lonsheim

GAU-BICKELHEIM. Die Lage ist sehr prekär, die TSG Gau-Bickelheim hat nur noch fünf Spiele Zeit. Fünf Spiele Zeit, um dem Abstieg in der Fußball-A-Klasse Alzey-Worms zu entgehen. Darum setzte der Verein nochmal ein Zeichen, sicher auch, um sich nachher nicht den Vorwurf gefallen zu lassen, nichts versucht zu haben. Mit der Entscheidung, Trainer Ferdi Özcan durch Vorgänger Fatih Sarigan zu ersetzen, gehen die Verantwortlichen großes Risiko. Denn gleichzeitig setzte die TSG damit auch den besten Torjäger (17) vor die Tür. Sarigan gibt zu: ,,Natürlich könnte uns Ferdi helfen", und überträgt die Verantwortung nun auf einen anderen Ausnahmestürmer: ,,Jetzt ist die Qualität von Ümit Konyar gefragt."

Neuer Coach, neue Taktik

Der Interimstrainer wirkt jedenfalls wie der Richtige für die letzten Partien. Er identifiziert sich wie kein anderer mit der TSG, möchte nicht ,,hergeben, was wir uns aufgebaut haben." Dafür liege Sarigan der Verein viel zu sehr am Herzen. Und er schwört auf die Mannschaft: ,,Ich bin noch zuversichtlich und weiß das ich auf jeden zählen kann. Jedes Spiel ist für uns jetzt ein Finalspiel." Die Messlatte legt er dementsprechend auch extrem hoch: ,,5 Spiele, 15 Punkte." Hauptvoraussetzung ist für ihn die Geschlossenheit aller Spieler, die auf dem Feld stehen. Sarigan: ,,Die komplette Mannschaft ist gefragt. Jeder muss das wollen, jeder muss an den Klassenerhalt glauben." Grundsätzlich entschied sich die TSG mit dem kurzfristigen Trainerwechsel auch für eine andere Philosophie. Während Özcan eher ,,tief stehen wollte" und auf ,,lange Bälle" baute, versucht Sarigan, nun wieder das Kombinationsspiel in den Vordergrund zu stellen. ,,Ferdi spielt ein ganz anderes System wie ich. Ich bin ein Trainer, der das Offensivspiel mag und den Gegner mit schnellen Kurzpässen unter Druck setzen will. Ich will modernen Fußball sehen, Tiki-Taka mit einem hohen Anteil von Ballbesitz", so Sarigan.

Erste positive Ansätze seien bei seinem Debüt gegen den Tabellenführer TSG Pfeddersheim II auch schon zu sehen gewesen. Die TSG habe ,,mitspielen können und sich Torchancen rausspielen können." Nichtsdestotrotz missglückte sein erstes Spiel ergebnistechnisch (0:7) natürlich völlig. Sarigan erklärt: ,,Wir waren in gewissen Situationen nicht clever genug und müssen besser gegen den Ball arbeiten. Weil wir immer den Drang nach vorne haben und zu hektisch nach vorne spielen, fällt es uns schwer, im Verbund nach hinten zu arbeiten." Die Problemstelle Defensive hat er also erkannt, die Frage wird nur sein, ob er das in den Griff kriegen kann. Sarigan ist jedenfalls ,,überzeugt davon, dass wir das schaffen."

Lonsheim hat noch Ambition

Am Sonntag tritt die TSG bei der SG Lonsheim/Spiesheim an - auf dem Spiesheimer Kunstrasen. SG-Trainer Levent Yalkin erwartet gegen den Tabellenvorletzten, aufgrund der Erfahrungen in den direkten Duellen, keine leichte Begegnung: ,,Wir haben noch nie einfache Spiele gegen Gau-Bickelheim gehabt. Es waren immer enge Spiele." Für die Lonsheimer ist es eine der wegweisenden Partien, glaubt er: ,,Nach den drei nächsten Spielen kann man sagen, ob es gegen die goldene Ananas geht oder ob man ganz oben dabei bleibt." Die Form im Jahr 2015, in dem die SG nur gegen Pfeddersheim unterlag, spricht dafür, dass der Aufstieg möglich ist. Yalkin: ,,Ich habe damit echt überhaupt nicht gerechnet, dass wir so gut aus den Startlöchern kommen. Die Jungs haben sich zusammengerissen und haben Lust." Zum Pluspunkt kann es noch werden, dass die Mannschaft Yalkin, der sich dem TV Freimersheim anschließt, sicherlich einen guten Abschied bereiten möchte.



Aufrufe: 023.4.2015, 22:00 Uhr
Nico BrunettiAutor