Wetzlar/Gießen. Zusätzliche Aufgaben, mehrere Schultern! In ihrem Bemühen zurück in die 2. Bundesliga wollen die Verantwortlichen des FSV Hessen Wetzlar auch hinter den Kulissen nichts unversucht lassen, ihre Arbeit weiter zu professionalisieren. Wie Clubchef Tufan Yener mitteilt, wird künftig Claudius „Poldi“ Weber als Sportlicher Leiter die Fußballerinnen aus der Domstadt unterstützen.
„Wir wollen den Leistungssport fördern, den Breitensport aber nicht vergessen“, glaubt der 58-Jährige, mit dem Ex-Profi, der bislang die in der Hessenliga spielende U16 des Vereins betreut hat, nicht nur eine Hilfe gefunden, sondern vor allem ein Bindeglied zwischen den fünf Nachwuchsmannschaften und den drei in der Regionalliga, der Hessenliga und der Gruppenliga startenden Frauenteams gefunden zu haben.
„An Tufan hing bislang zu viel. Er hat Entlastung benötigt. Als er mich fragte, ob ich mir vorstellen könnte, nicht nur am Rande des grünen Rasens, sondern auch am Schreibtisch mitzuarbeiten, musste ich nicht lange überlegen“, so Weber, der sich sogar vorstellen kann, die U16, die sehr gute Chancen hat, in der Saison 2021/22 in der Bundesliga antreten zu dürfen, weiter unter seinen Fittichen zu halten. „Wir hatten eine so tolle Zeit, eine richtig gute Gemeinschaft, die ich eigentlich nicht missen möchte. Ich war als Spieler in der Bundesliga, warum also nicht auch als Coach einer Nachwuchstruppe“, spricht vieles dafür, dass der 43-Jährige beide Jobs in Personalunion ausführen wird.
Grundsätzlich wird sich der Familienvater, der als Bautechniker in Wölfersheim in der Wetterau arbeitet und mit seiner Frau und den drei Jungs in Krofdorf wohnt, vor allem darum kümmern, dem Verein künftig eine neue strategische Marschroute zu verpassen. „Die Jugendlichen müssen schon früh wissen, welche Formationen, welche taktische Ausrichtung, welche Übungseinheiten auch im Aktivenbereich auf sie warten“, so „Poldi“ Weber. „Wir brauchen ein ganzheitliches und vor allem langfristig angelegtes Konzept.“ Und Tufan Yener ergänzt: „Wenn du mit deiner U16 in der Bundesliga spielst, dann brauchst du für einen solch starken und talentierten Nachwuchs einen sportlichen Anreiz, der nur 2. Bundesliga heißen kann. Deshalb ist unsere Marschroute klar: Wir wollen wieder nach oben.“
Weber, der betont, sich stets eng mit Tufan Yener abstimmen zu wollen, ist künftig quasi der Chef aller elf FSV-Übungsleiter, wird sich im Club aber auch noch um andere Aufgabenfelder kümmern. „Er ist bestens vernetzt. Deshalb werden auch die Themen Scouting, Sponsoring und Marketing zu seinen Bereichen zählen“, berichtet der Vorsitzende, der nach eigener Aussage froh ist, einen Fachmann wie Claudius Weber eng in die Strukturen des FSV Hessen Wetzlar eingebunden zu haben.
Als Aktiver war der ehemalige Stürmer für den SC Watzenborn-Steinberg, den VfB 1900 Gießen, den FSV Mainz 05 unter Trainer Jürgen Klopp, den SV Wehen Wiesbaden unter Coach Djuradj Vasic, den VfB Lübeck unter den Übungsleitern Bernd Hollerbach, Uwe Erkenbrecher und Uwe Fuchs, die Wetzlarer Eintracht, den TSV Stadtallendorf und den FSV Braunfels aktiv. Als Spielertrainer der SG Birklar sowie als Aktiver bei der TSG Leihgestern, beim TSV Rödgen und beim 1. SC Sachsenhausen ließ er seine Karriere langsam ausklingen und wechselte ins Trainergeschäft, wo er außer in Birklar allerdings stets nur im Nachwuchsbereich (VfB 1900 Gießen, TSV Großen-Linden) tätig war.
Von seinem Handchen für junge Talente will nun auch der FSV Hessen Wetzlar profitieren. Vor und hinter den Kulissen.