„Mit dem Verein verbinde ich die Vergangenheit, als auch die Zukunft

Tim, Hertha 03 Zehlendorf. Was verbindest du mit dem Verein?
Mit dem Verein verbinde ich sowohl die Vergangenheit, als auch die Zukunft. Ich habe mit vier Jahren in Zehlendorf angefangen zu kicken, den Großteil meiner Jugend hier verbracht und spiele nun wieder für die erste Mannschaft. Das fühlt sich natürlich gut an.

Warum bist du zwischendurch einen Umweg gegangen?
Fußball muss Spaß machen. In dem Jahr in der U17 Regionalliga hat der Spaßfaktor bei mir ein wenig gelitten. Zu dem Zeitpunkt habe ich Abitur gemacht, wollte am Wochenende auch mal mit meinen Freunden feiern und nicht am nächsten Tag sechs Stunden ins Erzgebirge fahren, um gegen Aue 90 Minuten das eigene Tor zu verteidigen. Deshalb habe ich dann erstmal nur noch „just for fun“ in der Verbandsliga/Berlin-Liga gespielt und den Spaß bei Stern wiedergefunden. Heute bin ich froh, dass ich den ,,Umweg“ über Stern und Blau Weiß gegangen bin. Jetzt habe ich wieder große Lust, während des Studiums, mit Hertha 03 anzugreifen.

Warum hast du Stern 1900 ausgerechnet nach dem Aufstieg verlassen?
Ab und zu wird es Zeit für eine neue Herausforderung.

Für Blau-Weiß 90 ist es bei einer Saison geblieben. Was nimmst du aus dem kurzen Jahr mit?
Ich nehme zuerst einmal mit, dass ich nicht spiele und trainiere, wenn ich verletzt bin. Insgesamt sechs Monate musste ich jetzt pausieren, weil ich in der Vorbereitung und den ersten Saisonspielen mit Blau Weiß Schmerzen ignoriert habe bzw. keine Pause einlegen wollte. Das war nicht clever, aber daraus werde ich für die Zukunft lernen. Ansonsten nehme ich den Kontakt zu den Jungs mit und eine weitere Erfahrung. Zudem habe ich nahezu alle Test- und Pflichtspiele bis zum Lockdown absolviert und auch eine neue Liga kennengelernt.

Ist die Verletzung nun auskuriert? Kann sich Hertha 03 auf einen fitten und motivierten Tim Grabow freuen?
Ja, ich trainiere nun schon seit einigen Wochen wieder regelmäßig und vertrage es gut. Trotzdem muss ich mich diszipliniert an mein Dehnprogramm halten und den Physio besuchen, sodass es langfristig so bleibt. Wir haben jetzt noch sechs Wochen intensive Vorbereitung vor uns und sind dann hoffentlich alle fit für die neue Saison. An der Motivation wird es nicht scheitern.

Mit welchen Zielen bist du für dich und für Hertha 03 nach Zehlendorf gewechselt?
Wir haben jetzt noch kein konkretes Saisonziel formuliert (brauchen wir auch nicht).
Ich weiß, dass der Verein ambitioniert ist und ich mich damit identifizieren kann. Es geht darum, dass wir hungrig sind und alles geben, um jedes Spiel zu gewinnen. Für mich persönlich ist die Zielsetzung nicht großartig anders: Gesund bleiben, Leistung bringen, Erfolg und Spaß haben. Das sind meine Ziele.

Mit dir und Romario Hartwig wurde der Sturm komplett neu aufgestellt. Im Gegenzug hat Sebastian Huke den Verein verlassen. Große Fußstapfen, die ihr beide betreten. Macht man sich da im Vorfeld Gedanken oder Druck?
Nein, das wäre der falsche Ansatz. Außerdem befinden wir uns auf einem Niveau, wo der Druck im Vergleich zu den Profi-Ligen im Prinzip nicht existiert. Früher habe ich mir wahrscheinlich selbst am meisten Druck gemacht, weil ich es hasse zu verlieren. Wer hier in den letzen Jahren die Tore geschossen hat, ist mir relativ egal. Jetzt sollten wir den Job übernehmen, auch wenn wir sicherlich andere Spielertypen sind.

Kann Hertha 03 den Angriff in die Regionalliga annehmen?
Nach so einer langen Pause eine Prognose abzugeben, finde ich schwierig. Es bringt auch nichts sich im Vorfeld irgendeiner Favoritenrolle anzunehmen, weil es zählt, was auf dem Platz passiert. Ich denke schon, dass der Verein langfristig in die Regionalliga gehört - schon von den Strukturen , der Anlage, Jugendarbeit etc. Ob das kurz- oder mittelfristig gelingen kann, werden wir sehen. Dafür müssen wir gute Spiele zeigen und als Team zusammenwachsen.