2024-06-17T07:46:28.129Z

Ligabericht
Retter in der Not: Patrick Wolf (links), der hier den Pfullendorfer Luca Gruler bearbeitet, traf kurz vor Schluss noch zum 1:1. Foto: Eibner
Retter in der Not: Patrick Wolf (links), der hier den Pfullendorfer Luca Gruler bearbeitet, traf kurz vor Schluss noch zum 1:1. Foto: Eibner

Mit Blei in den Beinen

ABSTIEGSKAMPF Aussicht auf Sieg beim Schlusslicht lähmt Wormaten / Spätes 1:1 durch Wolf

PFULLENDORF. Wormatia Worms hat in Pfullendorf einen wichtigen Befreiungsschlag im Abstiegskampf verpasst. Am Ende reichte eine unterdurchschnittliche Leistung, um einen Punkt beim abgeschlagenen Tabellenschlusslicht mitzunehmen, mit dem die Nibelungenstädter zumindest mit dem Regionalliga-Viertletzten Ulm (1:2 in Kassel) in der Tabelle gleichziehen konnten. „Wir haben uns das wohl zu einfach vorgestellt“, versuchte VfR-Trainer Sascha Eller die „nicht so tolle Leistung“ in der Geberit-Arena zu ergründen. Oder war sie nach der guten Heimleistung gegen die U 23 von Kaiserslautern (1:0) mit dem sich verschärfende Druck nicht klar gekommen, mit einem Sieg in Pfullendorf die vor ihnen stehenden Ulmer überholen zu können? „Es hat wie Blei in den Beinen gewirkt“, konstatierte der Gästecoach und bilanzierte einen letztendlich mit Glück verbundenen Teilerfolg. Umso mehr huldigte Eller das Auftreten der Pfullendorfer, „die uns das Leben schwer gemacht haben.“

Tatsächlich lieferten die Pfullendorfer ihrem Gegner einen verbissenen Kampf um jeden Meter und befanden sich damit mehr als auf Augenhöhe. Und sie setzten durch einen gefährlichen Freistoß von Thomas Weller die ersten gefährlichen Akzente (3.), der zudem ein Abseitstor erzielte (32.). Wormatia zeigte zwar recht gefällige Ballpassagen, ohne sich aber nennenswerte Gelegenheiten zu erspielen. Was wohl Torsteher Carsten Nulle so richtig auf die Palme brachte, mit einem lauten Knall schlug er nach dem Halbzeitpfiff die Kabinentür zu. Schließlich sah sich SCP-Torsteher Thomas Löffler nur einmal geprüft, als er per Glanzparade einen Kopfball von Marcel Kunstmann nach Freistoßvorlage von Tim Bauer entschärfte (39.).

Im zweiten Durchgang verschoben sich allmählich die Gewichte. Die Gäste waren jetzt die klar spielbestimmende Mannschaft. Doch ihre Deckungsreihe schien anfällig und ließ sich bei etlichen zielstrebigen Konterschlägen der Pfullendorfer ganz schön übertölpeln. So bediente Mirson Volina den SCP-Kapitän Jörg Schreyeck, dessen Drehschuss von einem Wormser Abwehrbein gerade noch zur Ecke abgelenkt wurde (49.). Gleich darauf befand sich der Ball auf dem Schlappen von Andreas Frick, der haarscharf am langen Eck vorbeizielte (50.). Dann nahm Schreyeck eine Vorlage von Thomas Weller auf und traf die Querlatte, den Abpraller setzte Thomas Arnold im Gewühl zum 1:0 in die Maschen (55.). Wieder nur drei Minuten später brachte Volina das Kunststück fertig, den Ball von Luca Gruler aus drei Metern gegen die Querlatte zu hämmern (59.).

Das war wohl das endgültige Wecksignal für die Wormser. Durch die eingewechselten Erdal Celik und Kevin Wölk brachte Eller mehr Dynamik in die Wormser Offensivaktionen, die in der Schlussphase den Strafraum der Pfullendorfer förmlich belagerten. Sie versuchten es mit der Brechstange. Den Punkt rettete Patrick Wolf: Nach einer kurz getretenen Ecke von Celik Erdal, flankte der starke Kevin Wölk vors Tor, wo der Hüne am höchsten sprang und zum 1:1 unhaltbar in den Winkel köpfte (87.). Die Pfullendorfer standen einmal mehr wie begossene Pudel da.

„Wenn wir die Spieler hätten, die die Tore machen, würden wir nicht so dastehen“, resümierte der Sportclub-Coach Stephan Baierl, sich trotz dieser Unbill, keine Vollstrecker in den eigen Reihen zu wissen, „in buddhistischer Gelassenheit“ übend. Dennoch bleibt zumindest für die auch im 14. Spiel unter Baierls Ägide sieglosen Südbadener eine Erkenntnis: Für die Oberliga Baden-Württemberg können sie getrost planen.

SC Pfullendorf: Löffler - M. Stark, Frick, Steinhauser, Hepp - Meßmer (90. Stocker), Schreyeck, Arnold - Gruler (89. Behr), Weller - Volina (80. Zuta).

Wormatia Worms: Nulle - El-Hammouchi, Steil, Wolf, Stulin - Abele (62. Celik), Himmel - Oppermann, Weisenborn (64. Feucht), Bauer (71. Wölk) - Kunstmann.

Schiedsrichter: Vonderschmidt (Mühlheim).

Zuschauer: 250.

Tore: 1:0 Arnold (55.), 1:1 Wolf (87.).

Gelbe Karten: Steinhauser - Stulin, Himmel.

Aufrufe: 030.3.2014, 20:00 Uhr
Jürgen WittAutor