2024-04-29T14:34:45.518Z

Interview
Maximilian Stahl möchte in der Regionalliga den nächsten Schritt zu machen.
Maximilian Stahl möchte in der Regionalliga den nächsten Schritt zu machen. – Foto: Frank Arlinghaus

„Mit 23 Jahren ist der Zug noch nicht endgültig abgefahren“

Maximilian Stahl verlässt Blau-Weiß 90 und wechselt in die Regionalliga. Im Interview erklärt er, warum er sich bereit für den nächsten Schritt sieht.

Ein Interview von Marcel Peters - https://www.facebook.com/AmateurberichterstattungMarcelPeters/ - regelmäßig Berichte über Berliner und Brandenburger Amateurfußballer oder Vereine. Gesprächspartner: Maximilian Stahl

Maximilian, es ist Lockdown und der Fußball wird weitere Wochen ruhen. Wie geht man damit um?

Als Fußballer ist das natürlich sehr ärgerlich. Alle warten ungeduldig darauf, dass wir endlich wieder spielen können, oder zumindest trainieren dürfen. Sich Tag für Tag alleine fit zu halten ist natürlich nicht das, was einem Fußballer Spaß macht und das jetzt noch weitere Wochen. Aber da muss man durch und wenn es dann wieder los geht, zahlt sich das auch aus.

Zahlt sich aus - inwiefern?

Wenn man sich nicht fit halten würde, müsste man bei Null beginnen und das wäre für den Spieler und die Mannschaft weniger vorteilhaft. Ich meine der Trainer würde sicherlich blöd gucken und den einen oder anderen Spruch raushauen, wenn man beim ersten Training mit 10-15 kg mehr auftaucht.

Hattest du denn in den letzten zwei Monaten trotzdem mal den Ball am Fuß oder beläuft sich das fit halten lediglich auf stupides laufen - und wie zeigt es sich, dass man den Ball vermisst?

Vergangene Woche war ich wieder mit meinem besten Freund auf unserem Bolzplatz aus der Kindheit, das braucht man einfach. Ansonsten immer mal wieder, wenn man die Zeit dafür findet.

Am meisten zeigt sich das dadurch, dass die Einrichtung in meiner Wohnung darunter leidet - da ist schon so einiges zu Bruch gegangen.

Was macht die Faszination Fußball für dich aus?

Fußball ist ein sehr einfacher Sport, den jeder ausüben kann und der für Zuschauer leicht verständlich ist. Allein dadurch ist Fußball überall beliebt und auch überall zu finden. Egal ob in Kindergärten, auf Schulhöfen oder in Parkanlagen.

Den größten Anteil an der Faszination hat aber meiner Meinung nach das „Zusammenkommen“ und das „Gemeinschaftsgefühl“ , dass durch den Fußball entsteht.

Ich erinner mich gerne zurück, wenn wir bei unseren Gartennachbarn, die Europa- und Weltmeisterschaften der letzten Jahre auf einer großen Leinwand schauten. Da kamen im Schnitt bestimmt ca. 30-40 Personen, die sich ohne den Anlass nicht so getroffen hätten.

Wie lang lebte der Traum, oder lebt er möglicherweise noch, sich selber auf der großen Bühne auch mal spielen zu sehen?

Der Traum lebt auf jeden Fall noch. Ich meine, mit 23 Jahren ist der Zug ja noch nicht endgültig abgefahren. Ich habe in den letzten Jahren sehr viel an Reife gewonnen und aus Fehlern gelernt.

Aufgrund meiner Ausbildung konnte ich in den letzten drei Jahren leider nicht in einer höheren Liga spielen, aber das ändert sich jetzt und mal sehen was die Zeit mit sich bringt.

Was traust du dir zu und was gibst du dafür, um es zu erreichen?

Mein nächster Schritt wird die Regionalliga sein, dass traue ich mir auf jeden Fall zu. Ob es dann für mehr reicht, wird sich zeigen. Der Wechsel in eine höhere Liga heißt natürlich aber auch, dass man viel mehr Zeit investieren und einen größeren Aufwand betreiben muss, weil geschenkt wird einem nichts. Aber ich freue mich darauf und hoffe, dass ich dadurch meinem Traum etwas näher kommen kann.

Welche Herausforderungen warten in der Regionalliga auf dich, wo siehst du die Unterschiede zur Oberliga?

In der Regionalliga wird ein schnellerer Fußball gespielt. Als Spieler muss man im Kopf viel schneller schalten und hat für die meisten Entscheidung nur ein paar Sekunden Zeit. Abgesehen davon spielt die Taktik eine sehr viel größere Rolle, als in der Oberliga. Für mich heißt es jetzt, die körperliche Fitness zu bekommen und die Taktiken zu verinnerlichen. Aber dafür habe ich ja jetzt mindestens bis März Zeit.

Durch welche Eigenschaften bzw. Stärken siehst du dich für höhere Aufgaben bereit?

Ich würde mich selber als modernen Innenverteidiger bezeichnen, der nicht nur Zweikampfstark ist, sondern auch ein gutes Aufbauspiel besitzt.

Außerdem bin ich sehr flexibel einsetzbar, sowohl in der Defensive, als auch in der Offensive, wie zuletzt gegen Rostock, wo ich als Stürmer eingesetzt wurde und auch mein Tor gemacht habe.

Gibt es im Profibereich ein Vorbild oder gibt es jemandem dem du nacheiferst?

Nicht so wirklich. Ich hatte früher, als ich jünger war, viele Spieler, die ich bewundert und imitiert habe, aber ein Vorbild dem ich nacheifere habe ich jetzt nicht mehr.

Aufrufe: 022.1.2021, 07:34 Uhr
Marcel PetersAutor