Der TSV Gräfelfing rollt dem Fußball neuen Rasen aus – in Kunst und Natur. Ein Spielfeld wird in den kommenden Monaten neu angelegt, ein anderes saniert. Kosten: Insgesamt über 1 Million Euro. Doch beide Projekte sind erst das Vorspiel für die Generalsanierung des Vereinsheims.
Gräfelfing – „Es ist ein lang ersehnter Wunsch, das Kleinfeld besser nutzen zu können“, erinnerte TSV-Präsident Christoph Göbel am Montag beim offiziellen Start der Arbeiten. Die letzte Verbesserung der Platzsituation erfolgte 2009, als der TSV an der Grundstücksgrenze zur Hubert-Reißner-Straße sein erstes Kunstrasenfeld bekam. Seither sei die Mitgliederzahl erheblich gestiegen, konstatierte Göbel. Aktuell zählt der TSV Gräfelfing allein 18 Fußballmannschaften. Weil zudem die Kinder immer länger in der Schule seien, könnten im verbleibenden Zeitfenster kaum alle Trainings- und Spielzeiten untergebracht werden.
Zwar ist der TSV auf seinem Vereinsgelände seit vielen Jahrzehnten beheimatet, trotzdem ist es an zwei Seiten von Wohngebiet umgeben. Um Konflikte mit den Anwohnern zu minimieren, wäre der TSV schon lange etwa in den Abendstunden auf das an der Bahn gelegene Spielfeld ausgewichen – doch dazu war es mangels Beleuchtung und Bespielbarkeit in der kalten Jahreszeit nicht geeignet.
Hier wird nun für 800.000 Euro ein Kunstrasenfeld „der neuesten Generation“ angelegt, wie Planer Oliver Krombach erläuterte. Die Plastik-Grashalme sind unterschiedlich lang und torsioniert, dazwischen dämpfen Sand und neuerdings Kork statt Gummi den Tritt und Sturz. Mit 30 mal 60 Metern bekommt der TSV bewusst das nach den Regeln größtmögliche Kleinfeld. Vorteil: Zwei Mannschaften können quer gleichzeitig trainieren. Und mit etwas Glück genehmigt der Verband dem TSV dort Punktspiele bis einschließlich D-Jugend. „Das würde uns vorne massiv entlasten“, so Fußball-Abteilungsleiter Stefan Schmidt. Eine Beleuchtung des Kleinfelds hatte der TSV schon installiert; sie wird nur noch angepasst.
Die zweite Baustelle, die ebenfalls bis Weihnachten abgeschlossen sein soll, ist das benachbarte Großspielfeld. Der Rasen dort erfreut sich zwar bester Gesundheit, doch das Feld ist inzwischen uneben. Nun wird es – ohne den Rasen zu entfernen – maschinell belüftet, mit frischem Sand unterfüttert und so auch geebnet.
Bürgermeister Peter Köstler, dem Göbel den Dank des TSV an die Gemeinde ausgesprochen hatte, gratulierte dem Verein seinerseits. Auch angesichts hoher Zuschüsse und zinsloser Darlehen seien diese Projekte – und vor allem die im Februar 2021 beginnende große Sanierung mit Umbau des Vereinsheims – im Gemeinderat mit großer Mehrheit beschlossen worden. Köstler: „Wir wollen eine sportliche Gemeinde sein, mit Angeboten für alle Generationen. Das tut unserer ganzen Gesellschaft gut.“