2024-06-14T14:12:32.331Z

Interview

Mike Noack: "Die Mannschaft hat sich nochmal verbessert"

Der Herpfer Cheftrainer Mike Noack zieht im Interview ein Fazit der Hinrunde.

Er spricht mit uns über die erste Hälfte der Saison, die Zielsetzung für das neue Jahr und über die Entwicklung der Mannschaft.

VEREINSNACHRICHT vom Herpfer SV

Hallo Mike, mit 34 Punkte aus 15 Spielen wurde die Hinrunde der letzten Saison nochmal getoppt. Dazu mit nur 11 Gegentoren die beste Abwehr der Liga. Wie zufrieden bist du mit dem Verlauf der Hinrunde?

Mike Noack: Die Zahlen sagen es ja aus, wir können sehr zufrieden sein. Wir wollten sicher eine gute Rolle spielen und in dieser starken Staffel unser gewachsenes spielerisches Vermögen zeigen. Dass es aber für den 2. Platz mit 34 Punkten reicht, ist für unseren kleinen Verein eine starke Leistung.

Wo lagen die positiven und negativen (sollte es welche geben) Knackpunkte der Hinrunde?

Mike: Positiv ist, dass wir auch enge Spiele gewinnen konnten. Grundlage dazu war die nochmals verbesserte Defensivarbeit der gesamten Mannschaft. Sicher konnten wir nicht alle Spiele überzeugend gestalten, wir werden auch in Zukunft nicht jede Mannschaft an die Wand spielen. Aber die Mannschaft hat unsere Philosophie verinnerlicht und wenn alle ihren Job machen, hat es jede Mannschaft schwer gegen uns. Offensiv können und müssen wir uns weiter steigern. Besonders positiv bleibt mir aus der Hinserie das äußerst faire Verhalten des Eisenacher Spielers Tobias Kiesel in Erinnerung, der beim Stand von 0:0 dafür sorgte, dass der Schiri einen gegebenen Elfmeter wieder zurücknahm. Kiesel intervenierte und sagte, dass er nicht berührt wurde. Das es so etwas heute noch gibt, bravo!

Wie bewertest du die Entwicklung? Was lief gut und was muss besser werden?

Mike: Die Mannschaft ist weiter sehr lernwillig, hat sich nochmals verbessert in der Umsetzung spieltaktischer Vorgaben. Auch unsere jungen Spieler machen viel Freude, haben den Anschluss geschafft. Ich bin sehr mit der Trainingsbeteiligung zufrieden. Was wir dort erarbeiten, wird gut umgesetzt. Die Intensität ist hoch, so dass wir auch konditionell stets auf der Höhe waren. Wir hatten allerdings eine Phase, in der sich die Mannschaft zu sehr von äußeren Einflüssen vom Weg hat abbringen lassen. Daraus resultierte u.a. die unnötige Niederlage in Gotha. Es war aber bemerkenswert, wie selbstkritisch sich die Mannschaft in der Auswertung gezeigt hat und den Hebel wieder umlegen konnte. Offensiv müssen wir uns weiter steigern. Hier hatten wir aber auch mit Michael Damm und Josip Grebenar wichtige Spieler, die verletzungsbedingt einige Spiele verpasst haben. Gerade unser Spielmacher Grebenar konnte deshalb noch nicht die starken Leistungen der vergangenen Spielzeit anknüpfen, aber das kriegen wir in der Vorbereitung wieder hin.

Wird es in der Rückrunde personelle oder taktische Veränderungen geben?

Mike: Personell wird nicht viel passieren. Evtl. haben wir einen Ersatz für den in der Hinserie abgewanderten Mateo Safradin gefunden, hier arbeitet der Verein an einer Verpflichtung eines leistungsstarken Spielers. Mehr möchte ich noch nicht verraten. Taktisch möchte ich gar nicht so viel verändern, sondern vielmehr unser System weiter verfeinern. Hier spielt das Thema Pressing und Tempo mit und ohne Ball eine wichtige Rolle. Wir müssen einfach noch mehr Tempo in unser Spiel bringen. Darauf werden viele Spielformen ausgerichtet sein. Weiterhin arbeiten wir an Lösungen in der Offensive, vor allem im letzten Drittel.

Was ist wettbewerbstechnisch in der Winterpause geplant und wie gestaltet sich die Vorbereitung?

Mike: Wir haben ein sehr anspruchsvolles Programm. Unsere Vorbereitung beginnt am 23.01. und beinhaltet einige Highlights. Neben einem anstrengenden Trainingsprogramm mit 3 Einheiten pro Woche sind das vor allem die Testspiele gegen Geratal, Teistungen, Münnerstadt, Schweina und Struth-Helmershof. Hier wollen wir gegen die fast durchgängig höherklassige Konkurrenz unsere gewachsene Stärke nachweisen und die erarbeiteten Trainingsinhalte auch gegen so starke Gegner auf den Platz bringen. Vor allem freue ich mich auf unser Trainingslager Anfang Februar in Teistungen, welches uns ermöglicht wird. Auch hier wartet auf die Spieler ein forderndes, aber auch abwechslungsreiches Programm.

Wie schätzt du die Landesklasse ein, auch im Vergleich zu den vergangenen Jahren?

Mike: Die Klasse ist schon etwas stärker als letztes Jahr einzuschätzen. Auffällig ist, dass es mehr Mannschaften schaffen, mit einer auf Effizienz und Ergebnis orientierten Spieltaktik zum Erfolg zu kommen. Es ist kein Zauberfussball, sondern ergebnisorientierter Zweckfussball. Borsch hat uns mit guter Spieltaktik zu Hause eine verdiente Niederlage beigebracht, Eisenach siegte gegen uns vor allem mit einer konzentrierten Defensivleistung. Hier müssen wir uns steigern, Lösungen gegen solche Konzepte zu finden. Und zwar schnell, auf dem Platz. Hier ist auch der Trainer gefordert. Aber, wie oben schon gesagt, bei 34 Punkten ist so viel nicht schief gelaufen..

Was wünscht du dir für das neue Jahr?

Mike: In erster Linie Gesundheit für meine Familie und Frieden auf der Welt. Wir leben in einer sehr unruhigen Zeit, Gefährdungen des Gemeinwohls lauern überall. Ich wünsche mir weniger Egoismus, sondern das alle Menschen erkennen, dass Hilfsbereitschaft und Solidarität grundlegende Werte für unser friedvolles Zusammenleben sind. Gemeinsam können wir die Bedrohungen und Herausforderungen bewältigen, die vor der Menschheit liegen. Der Fußball tritt da in den Hintergrund, ist aber sehr gut geeignet, solche Werte zu vermitteln. Damit meine ich auch den gegenseitigen Respekt, Fairplay und ein wertschätzender Umgang miteinander. Siehe das Verhalten von Tobias Kiesel!

Aufrufe: 020.12.2018, 11:30 Uhr
Herpfer SVAutor