Unmittelbar nach Spielschluss bat Bernd Scheibel, der zukünftige Sportliche Leiter des FC Amberg, das Trainertrio Alberto Mendez, seinen Co-Trainer Steffen Ziegra und Torwarttrainer Philipp Walker zu einem Gespräch. "Es hat sich dann ziemlich schnell herausgestellt, dass wir beurlaubt sind", so Mendez gegenüber FuPa. Nur der Torwarttrainer, der auch Torhüter anderer FCA-Teams trainiert und der im Falle seiner Freistellung seine Dienste im Verein komplett beendet hätte, darf bleiben: "Sind wir beurlaubt?", fragte Mendez, woraufhin ein deutliches "Ja" zur Antwort kam. "Über die Gründe will ich nicht reden, das bitte ich zu respektieren", so Mendez, denn in dieser Woche soll es noch ein abschließendes Gespräch mit der Klubführung geben. Mendez sagte nur soviel: "Ich bin sehr enttäuscht, damit hatte ich nicht gerechnet, das muss ich erst mal sacken lassen." Der Vertrag von Mendez läuft am Saisonende aus. Der 38-Jährige hat einige Erfolge vorzuwiesen. So stellte er mit seinem Team in der vorigen Saison in der Bezirksoberliga Oberpfalz an Punkten und Toren einen historischen Rekord auf. Auch die laufende Saison ist sportlich bisher erfolgreich gelaufen, auch wenn das Erreichen der Aufstiegsplätze nur schwierig zu bewältigen sein wird. Mendez ließ noch eines wissen: "Ich muss mir vorwerfen, dass ich es nicht geschafft habe, beim FC Amberg etwas zu ändern, das notwendig gewesen wäre, wenn der Verein in die Regionalliga aufsteigen will. Ich habe das immer wieder angesprochen, passiert ist aber leider nichts."
Klubchef Werner Aichner äußerte sich am späten Sonntagabend folgendermaßen zur Mendez-Entlassung: "Die Vorstandschaft des FC Amberg hat beschlossen, Trainer Alberto Mendez ab sofort zu beurlauben. Auslöser für diese Entscheidung war die von der Vorstandschaft festgestellte fehlende Chemie in letzter Zeit zwischen Trainer und Mannschaft. Die Vorstandschaft erhofft sich durch diesen Schritt, insbesondere vor dem anstehenden Spitzenspiel gegen Forchheim, noch entscheidende Impulse für die restliche Saison, um das angestrebte Ziel Relegation und damit den möglichen Aufstieg in die Regionalliga zu erreichen." Somit wurde die Erfolgsgeschichte von Alberto Mendez und dem FC Amberg abrupt gestoppt. Warum sich der Verein als Zeitpunkt für die Übermittlung dieser Entscheidung den heutigen Sonntag - nur wenige Minuten nach Schlusspfiff eines 2:0-Erfolgs - ausgewählt hat, wird dem Trainer sowie allen Außenstehenden weiterhin ein Rätsel bleiben.
FSV Erlangen-Bruck - FC Amberg 0:2 (0:1)
2:0 gewonnen und anschließend entlassen. Eine kuriose Geschichte, die sich nach der Bayernliga-Partie des FC Amberg in Erlangen-Bruck ereignete. Denn nach dem Spiel wurde Ambergs Trainer Alberto Mendez zum Gespräch gebeten. Er wusste - wie er gegenüber FuPa bestätigte - gar nicht warum, denn sein Team hatte dank zweier Tore von Oliver Gorgiev (12. und 89.) mit 2:0 beim FSV gesiegt und sich damit die Chance auf Platz zwei offen gehalten. Über die Gründe hielt sich Mendez bedeckt: "Das muss ich jetzt erst einmal verarbeiten, weil´s für mich wie aus heiterem Himmel kommt", so Mendez, der den FC Amberg im Vorjahr aus der Bezirksoberliga Oberpfalz über die Relegation gleich zwei Klassen höher in die Bayernliga Nord geführt hatte und dort recht erfolgreich abgeschnitten hat. Der 38 Jahre alte Mendez, der in Nürnberg zu Hause ist, wäre bereit gewesen, die Mannschaft auch in der nächsten Saison zu betreuen.
Schiedsrichter: Sebastian Linz (Pettstadt) - Zuschauer: 180
Tore: 0:1 Oliver Gorgiev (12.), 0:2 Oliver Gorgiev (89.)
ASV Hollfeld - TSV Kleinrinderfeld 3:2 (2:1)
Der ASV Hollfeld schaffte einen ganz wichtigen Dreier im Abstiegskampf. Nach hart umkämpften 90 Minuten und langem Zittern behielten die Eismann-Schützlinge knapp die Oberhand. Die erste Tormöglichkeit der Gäste sorgte gleich für die Führung. Dennie Michel verlängerte einen Freistoß ins ASV-Tor (21.). Tobias Lang, der aus seinem Tor geeilt war sah dabei ein wenig unglücklich aus. Hollfeld wirkte in der Anfangsphase sehr gehemmt. Eine Vielzahl von Fehlpässen waren Ausdruck der Verunsicherung. Bis zur 33. Minute: Dann nutzte auch der ASV Hollfeld gleich seine erste echte Möglichkeit. Timo Jahrsdörfer legte am Strafraum auf Daniel Heißenstein ab - 1:1. Sieben Minuten später ging der ASV sogar in Führung. Timo Jahrsdörfer nutzte die Gelegenheit, aus fünf Metern einzuschießen. Jetzt nahmen die Rot-Schwarzen auch langsam das Heft in die Hand und wirkten deutlich gelöster. So kamen die Eismann-Schützlinge auch aus der Kabine. Fünf Minuten nach Wiederbeginn verzeichnete der ASV-Hollfeld gleich einen Chancen-Doppelpack. Einen Freistoß köpfte Timo Jahrsdörfer Zentimeter am Pfosten vorbei und eine Minute später landete ein Volleyschuss von Heißenstein ebenso knapp neben dem Tor. In dieser Phase übernahm der ASV Hollfeld eindeutig das Kommando und drängte massiv auf das nächste Tor. Es fiel in der 58. Minute aber auf der anderen Seite. Abermals über die Außenposition, wie so oft, wurde die ASV-Abwehr geknackt und Dominik Peter nutzte eine Hereingabe zum Ausgleich. Der ASV wirkte aber nicht angeschlagen und eine Standardsituation (68.) brachte das 3:2. Michael Massak zirkelte eine Ecke haargenau auf den Kopf von Martin Taschner, der sich diese Möglichkeit nicht entgehen ließ und zur erneuten Führung einköpfte. Die Spannung war jetzt zum Greifen. Fünf Minuten vor dem Ende musste der lange beschäftigungslose Tobias Lang nochmals beherzt eingreifen, um gegen den alleine vor ihm auftauchenden Hedtstück mit dem Fuß abzuwehren. Da hatte Hollfeld richtig Glück. Trotzdem reichte es am Ende knapp für einen letztlich verdienten Sieg.
Schiedsrichter: Sven Bode (Nürnberg) - Zuschauer: 180
Tore: 0:1 Dennie Michel (21.), 1:1 Daniel Heißenstein (33.), 2:1 Timo Jahrsdörfer (40.), 2:2 Dominik Peter (57.), 3:2 Martin Taschner (68.)
DJK Ammerthal - SV Memmelsdorf 1:1 (0:0)
Zu einem glücklichen Unentschieden kam der SV Memmelsdorf in der Oberpfalz: "Ja, das muss man ehrlich zugeben. Wir hatten in der zweiten Halbzeit einen gelungenen Spielzug mit einer Torchance und die hat Peter Koch zum 1:1 abgeschlossen", war Gästetrainer Bernd Eigner mit dem Ergebnis zufrieden. Ausgerechnet der offensive Mittelfeldspieler Peter Koch in seinem ersten Einsatz erzielte den 1:1-Ausgleich: "Ammerthal hatte einige Chancen, hat diese aber nicht genutzt", so Eigner, der den einen Punkt im Abstiegskampf gut gebrauchen kann. Für die DJK Ammerthal waren es auf jeden Fall zwei verschenkte Punkte.
Schiedsrichter: Thomas Wagner (Freyung) - Zuschauer: 250
Tore: 1:0 Franz Petzold (57.), 1:1 Peter Koch (72.)
Die Samstagsspiele: Remis im Topspiel - Großbardorf in Schlagdistanz
Die Freitagsspiele: Selbitz bezwingt die Altstadt - WFV ohne Pardon