2024-06-17T07:46:28.129Z

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Die TSG Bretzenheim II muss in Zukunft ohne Luis Hobe (links) auskommen.   Archivfoto: Haas
Die TSG Bretzenheim II muss in Zukunft ohne Luis Hobe (links) auskommen. Archivfoto: Haas

"Meisterschaftsrennen noch offen"

TSG Bretzenheim 46 II geht Titelkampf mit Respekt vor den Gegnern an

Bretzenheim. Die zweite Fußball-Mannschaft der TSG Bretzenheim 1846 ist Tabellenführer der B-Klasse Mainz-Bingen-Ost. Trotzdem erwartet Trainer Alexander Paetz einen spannenden Saisonendspurt mit unklarem Ausgang.

Offensive und Defensive überzeugen gleichermaßen

Dass die Saison für die Bretzenheimer so gut laufen würde, hätte nichtmal Coach Alexander Paetz erwartet: „Man nimmt sich natürlich immer viel vor. Mit unserer Konstanz habe ich aber nicht gerechnet.“ Das ausgegebene Saisonziel, unter die ersten fünf Teams zu kommen, haben wir fest im Blick. Wieso man im Gegensatz zu den letzten beiden Spielzeiten, in denen die Bretzenheimer auf dem sechsten bzw. fünften Platz landeten, nun um die Meisterschaft spielt, kann er auch erklären: „Uns hat immer unsere Defensive ausgezeichnet. Dieses Jahr haben wir auch die Offensive verstärkt, um mehr Tore zu erzielen.“ Und das hat geklappt: Neben der gewohnt starken Verteidigung, die bisher gerade einmal 23 Tore zuließ (Ligabestwert), läuft es nun auch im Angriff wie geschmiert: Mit 56 Toren hat die TSG nach Dexheim ligaweit am häufigsten eingenetzt.

Dabei ragt der 24-jährige Phil Adams heraus, der mit seinen 13 Toren die mannschaftsinterne Torjägerliste anführt. Daraus resultieren der erste Platz in der Liga und beste Chancen, dieses Jahr den Meistertitel nach Bretzenheim zu holen. Zudem fällt das Team von Coach Paetz durch seine Fairness auf dem Platz auf: In 18 Spielen kassierte es gerade einmal 18 Gelbe Karten - weniger als jeder andere Liga-Konkurrent. „Wir waren schon in den letzten Jahren immer sehr fair. Darauf legen wir auch viel Wert“, sagt Paetz.
Einziger Makel der bisherigen Saison sind die Punktverluste gegen vermeintlich schwächere Teams wie Zornheim, Ebersheim, Croatia oder 1817. „Da müssen wir in der Rückrunde versuchen, solche Partien besser zu Ende zu spielen.“ Zwar machte sich bei Paetz nach diesen Partien schon etwas Enttäuschung breit, allerdings „gleicht sich so was auch wieder aus. Wir haben oft auch kurz vor Schluss unser Tor gemacht.“

Stimmung im Team entscheidend

Als großes Plus bewertet der Coach die Stimmung im Team. Dies macht er auch an der Trainingsbeteiligung fest, die trotz des relativ großen Kaders von über 40 Mann immer zwischen 22 und 28 Spielern liegt. „Die Jungs unternehmen untereinander sehr viel. Eine gute Stimmung ist für mich aber auch das Wichtigste“, so Paetz.

Wenig überraschend also, dass er keine einzelnen Spieler herausheben möchte, sondern das Team als starkes Kollektiv hauptverantwortlich für den Erfolg sieht. Dass Dexheim dieses Jahr um den Titel mitspielt und somit aktuell Bretzenheims stärksten Konkurrenten darstellt, war für den Trainer der 46er absehbar. Von zwei anderen Teams hätte er allerdings einen anderen Saisonverlauf erwartet: „Oppenheim und 1817 hätte ich nicht so weit unten eingestuft.“

Showdown zu Saisonende?

Eine besondere Brisanz bietet in dieser Saison der Spielplan: Erst am vorletzten Spieltag geht es für Bretzenheim zu den aktuell punktgleichen Dexheimern. „Der Plan könnte nicht besser sein, das wird richtig spannend“, ist sich Paetz sicher und prognostiziert: „Das Meisterschaftsrennen ist nach wie vor offen. Das wird eine richtig heiße Phase, die sich niemand entgehen lassen sollte.“ Dafür müssten beide Teams allerdings vorher schon die nötigen Punkte einfahren. Und natürlich ist da auch noch der Drittplatzierte aus Sörgenloch, für den der erste Platz ebenfalls noch in Sichtweite ist. Um sich weiter abzusetzen, möchte Paetz im besten Fall schon nächsten Spieltag gegen Schlusslicht FSV Oppenheim II punkten. Doch der Trainer warnt: „Wir sollten niemals einen Gegner unterschätzen. Wir haben auch schon Punkte gegen vermeintliche Außenseiter liegenlassen. Wir machen uns aber keinen Druck und wollen weiter oben mitmischen"

Neuzugänge überzeugen

Es bleibt spannend, abzuwarten, wie die TSG Bretzenheim auch unter dem Gesichtspunkt der personellen Veränderungen, nach der Winterpause auftreten wird. „Der Abgang von Johannes Andiel war für uns sehr schade, ein sehr erfahrener Spieler, der es einfach nochmal wissen wollte.“ Und auch Verteidiger Luis Hobe wird die Bretzenheimer studiumsbedingt verlassen: „Ein super Junge. Er hat sich toll reingekämpft“, bilanziert der Coach. Hoffnung machen ihm allerdings die Zugänge: Dennis Engel, der von Schott Mainz II kam, habe „super eingeschlagen“, ist momentan jedoch noch verletzt. Und auch fünf neue Spieler von der ersten Mannschaft der 46er, die schon teilweise bei der Zweiten mitgespielt haben, dürften dem Team nochmal neuen Schwung geben. Die Vorzeichen für einen spannenden Saison-Showdown in der B-Klasse Mainz-Bingen-Ost sind also gegeben.

Aufrufe: 020.2.2016, 08:00 Uhr
Benedikt MiasAutor