2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Im Herbst seiner Karriere hütet Ex-Profi Stefan Riederer aktuell das Tor von Bayernliga-Aufsteiger ASV Cham.
Im Herbst seiner Karriere hütet Ex-Profi Stefan Riederer aktuell das Tor von Bayernliga-Aufsteiger ASV Cham. – Foto: Dirk Meier

Meine Top-Elf: Die weiße Weste ist doppelt garantiert

Der ehemalige Drittliga-Keeper und aktuelle Torwart vom ASV Cham, Stefan Riederer, mit der Auswahl seines Lebens

Seine erfolgreichste und prägenste Zeit erlebte Torhüter Stefan Riederer bei der Spvgg Unterhaching, für die der gebürtige Chamer über 60 Mal in der 3. Liga im Kasten stand. Irgendwie logisch, dass der Großteil der Elf seines Lebens deshalb aus dieser Zeit stammt. Neben weiteren bekannten Namen setzt der 34-Jährige auf der Torwart-Position auf die eigene Familienbande. Sein Vater Berthold und sein Bruder Michael "streiten" sich um die Nummer 1. Angesichts dieser geballten Keeper-Macht scheint die weiße Weste doppelt garantiert...

Torwart

Berthold Riederer (FC Chamerau): "Im Tor nominiere ich natürlich zwei Torhüter. Zum einen meinen Papa Berthold. Mein Vater war selbst aktiver Torwart in Chamerau. Das Talent haben ich und mein Bruder Michael von ihm vererbt bekommen. Er hat uns immer unterstützt und uns zusammen mit meiner Mama von Platz zu Platz gefahren. Wir haben im sehr viel zu verdanken und daher ist er meine absolute Nummer 1."

Michael Riederer (ASV Cham): "Papas Stellvertreter ist mein Bruder Michael. Nicht nur aus familientechnischen Gründen in meiner Elf, sondern weil er auch einer der besten Torhüter im Landkreis war. Etliche Spiele in der Bayernliga sprechen für sich."

Abwehr

Andreas Brysch (TSV Altomünster - gemeinsame Zeit bei Haching): "Beinharter Verteidiger. Eine Zeitung schrieb mal über ihn: Er ließ die gegnerischen Stürmer abblitzen wie ein übel gelaunter Türsteher. Das sagt schon alles. Zudem noch ein richtig geiler Typ. mit dem man bei einem gemütlichen Weißbier stundenlang Austro-Pop hören kann."

Alexander Kracun (Karriereende - gemeinsame Zeit bei 1. FC Bad Kötzting): "Alex war in meiner ersten Bayernliga-Saison so etwas wie mein Ziehvater. Er gab mir Sicherheit auf dem Feld und auch neben dem Platz haben wir und unsere Familien sehr viel Zeit miteinander verbracht. Eine sehr schöne Zeit damals. Daher als Libero bei mir gesetzt."

Michael Stegmayer (Karriereende - gemeinsame Zeit bei Haching): "Stegi und ich waren damals in Haching nach dem Umbruch die "Ältesten" im Team. Wir mussten Verantwortung übernehmen und sind dadurch auch gute Freunde geworden. Aktuell Teammananger bei Darmstadt und in meiner Abwehr gesetzt."



Mittelfeld

Anton Prancl (Karriereende - gemeinsame Zeit bei 1. FC Bad Kötzting): "Zu Kötztinger Zeiten ein 6er, der - wenn der Schiri nicht abgepfiffen hätte - immer noch weitergelaufen wäre. Bis letztes Jahr noch aktiv in der Chamer Reserve in der Kreisliga und dort mit über 40 Jahren immer noch einer der fittesten Spieler. Respekt."

Roman Tyce (Karriereende - gemeinsame Zeit bei Haching): "Von ihm hab ich nicht nur das Kreis spielen gelernt, sondern auch ein paar Kartentricks. Nebenbei bemerkt war er auch noch ein top 6er, Steak-Griller und Badmintonspieler."

Yasin Yilmaz (Türkgücü München - gemeinsame Zeit bei Haching): "Yasin war und ist heute bei Türkgücü immer noch richtig gut. Er war zwar nicht immer schnellste (er möge es mir verzeihen), aber wie er seine Bälle in die Schnittstellen gespielt hat, war schon einzigartig. Ich habe niemanden gesehen, der diese Kunst besser beherrschte als er."

Robert Zillner (Karriereende - gemeinsame Zeit bei Haching): "Zillner, ziag deine Skistiefel aus - höre ich Fredi Ruthe (damaliger Trainer der Haching-Amateure) noch schreien, als Zille mit dem Studium beim Skifahren war und am Wochenende bei uns gespielt hat. Von den Stiefeln war dann nix mehr zu sehen in der nächsten Zeit. Ein überragender Fußballer, dem seine Verletzungen immer wieder zu schaffen machten. Ohne diese hätte er etliche Bundesligaspiele mehr gemacht.

Für Unterhaching absolvierte der heute 34-Jährige zahlreiche Partien in der 3. Liga.
Für Unterhaching absolvierte der heute 34-Jährige zahlreiche Partien in der 3. Liga. – Foto: Johannes Gatzka


Sturm

Peter Stoilov (Karriereende - gemeinsame Zeit bei 1. FC Bad Kötzting): "Ein Stürmer mit eingebauter Torgarantie. Für mich als damals 18-Jährigen war es eine Ehre, mit so einem Spieler zusammenspielen zu dürfen. Hätte der Jahn ihn früher entdeckt, wäre er sicher auch in der 1. und 2. Bundesliga gelandet."

Florian Niederlechner (FC Augsburg - gemeinsame Zeit bei Haching): "Flo hätte ich ehrlich gesagt diese Karriere nicht zugetraut als er am Anfang zu uns kam. Mich freut es daher heute ungemein für ihn, wenn ich ihn als Torschütze beim FCA sehe. Er ist ein richtig guter Kerl mit einem Top-Charakter, bodenständig und immer gut drauf. Ein perfektes Beispiel dafür, dass man es auch aus der Landesliga in die Bundesliga schaffen kann, ohne diverse Auswahlmannschaften durchlaufen zu haben."

Andreas Voglsammer (Arminia Bielefeld - gemeinsame Zeit bei Haching): "Bei ihm ist es genau so wie bei Flo Niederlechner. Absolut bodenständig und durch seinen Ehrgeiz bestimmt auch bald mit Bielefeld in der ersten Liga zu sehen."

Trainer

Harry Deutinger (gemeinsame Zeit bei Haching): "Mein erster Trainer im Profibereich. Ein Trainer, der an Menschlichkeit und Herzlichkeit nicht zu überbieten ist. So was findet man heute noch selten. Ich durfte dann noch in der zweiten Mannschaft unter ihm spielen und es war immer eine Freude. Er hat nie den Abschied aus Haching erhalten, den er verdient hätte. Daher würdige ich ihn heute wenigstens ein bisschen."

Aufrufe: 07.6.2020, 06:00 Uhr
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