2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Die Kürnbacher hatten großen Spaß bei ihrem ersten Training.
Die Kürnbacher hatten großen Spaß bei ihrem ersten Training. – Foto: Lörz

Mehr Vorfreude geht nicht

Landesliga Rhein-Neckar +++ Alle Mann an Bord beim Trainingsstart in Kürnbach +++ Macelski kommt aus dem Strahlen nicht heraus

Andreas Macelski ist nicht nur ein angenehmer Gesprächspartner, er freut sich gleichermaßen, wenn sich um ihn herum jeder wohlfühlt und angeregt miteinander kommuniziert. Davon durfte sich der 38-jährige Trainer des Landesligisten TSV Kürnbach am Donnerstagabend ausgiebig überzeugen.

Alle Mann waren da und sogar einige Zuschauer fanden den Weg auf das Kürnbacher Sportgelände zum Trainingsauftakt für die kommende Saison, die dann bereits die vierte in Serie in der Landesliga ist und hoffentlich die zweite komplette wird. Corona hat nämlich seine Spuren hinterlassen und für zwei Rundenabbrüche gesorgt. Die erneute Chance auf den Klassenerhalt nehmen die TSV-ler gerne wahr, von Druck ist dabei keine Spur. "Wir werden erneut alles versuchen, wohlwissend dass wir nichts zu verlieren haben, was ich als Chance für uns begreife", erklärt Macelski, wie es mit dem großen Ziel klappen soll.

Am Donnerstag ist das aber kein Thema gewesen, wie er versichert: "Das erste Training stand ganz im Zeichen des großen Wiedersehens, da haben wir nicht über Saisonziele oder dergleichen gesprochen." Alleine aus dem Kader der Ersten waren über 20 Mann da, darunter auch die vor dem Abbruch verletzten Marcel Genc und Marvin Prade. Lockeres Aufwärmen samt Ballgewöhnung, viele kleine Spielformen und ein paar anstrengende Läufe hat der Coach in seine erste Einheit gepackt. Alles funktionierte wie gewünscht, nach acht Monaten Abstinenz bestimmten strahlende Gesichter die einzelnen Übungen.

Dabei stach ein neues Gesicht heraus, das dem Rest allerdings nicht unbekannt erschien. Julian Frick heißt der Neuzugang und ist mit 22 Jahren der jüngere Bruder von Fabian (24), der schon seit 2014 seine Kickschuhe für den TSV schnürt. Sein neuer Trainer ist bereits voll des Lobes für den beim VfB Eppingen ausgebildeten Außenspieler: "Julian ist auf beiden Außenbahnen sowohl in der Defensive, als auch der Offensive variabel einsetzbar und wird uns von Beginn an weiterhelfen." Ebenfalls neu sind Anton Lehmann, der vorerst mit der Ersten trainieren wird und Raphael Hagenbucher, der für die zweite Mannschaft eingeplant ist.

V.l.: Marcel Genc, Julian Frick, Raphael Hagenbucher und Andreas Macelski.
V.l.: Marcel Genc, Julian Frick, Raphael Hagenbucher und Andreas Macelski. – Foto: Lörz

Währenddessen hat sich ein anderer nach beinahe 20 Jahren Erwachsenenfußball verabschiedet. Patrick Mayer, langjähriger Stammspieler, Kapitän und Vorbild für die jüngere Generation, hat sich mit seinen nun 37 Jahren entschieden, den wohlverdienten fußballerischen Ruhestand einzuleiten.

Damit sind die Wechsel in Kürnbach aufgezählt. Es tut sich traditionell wenig im Klub, bei dem Konstanz großgeschrieben wird. Die Truppe ist ein eingeschworener Haufen, in dem viele Jungs seit Jahren, wenn nicht sogar schon seit Jahrzehnten zusammen kicken. Das ist gleichzeitig das größte Pfund, das die Blau-Weißen in die Waagschale werfen können in Sachen Klassenerhalts-Kampf.

Bevor selbiger mit dem ersten Spieltag Mitte August seinen Anfang nimmt, hat das Trainerteam um Macelski, Fitnesscoach Armin Bauer, Torwarttrainer Sedat Sarac und Cornelius Eckert, der sich um die Zweite kümmert, jedoch den Schweiß gesetzt. Gestern Abend fand die zweite Einheit statt und am Sonntag folgt der erste Test gegen den mittelbadischen Landesligisten FV Hambrücken. Anstoß ist um 17.30 Uhr in Kürnbach. "Würste sind auch genug eingekauft worden", meint Macelski augenzwinkernd als Hinweis für interessierte Zuschauer, die bei Sportveranstaltungen wieder erlaubt sind.

Die erste Partie, bei der der Innenverteidiger höchstwahrscheinlich von außen das Geschehen betrachtet, dient ihm dazu, sich einen Überblick über die unterschiedlichen Leistungsstände seiner Kicker zu verschaffen. "Dabei kann ich sehen, wer auf welchem Gebiet Nachholbedarf hat und das im Training dementsprechend steuern."

Insgesamt plant er sechseinhalb Wochen Vorbereitung ein, mit der Möglichkeit immer ein bisschen nachzujustieren, wenn es nötig sein sollte. "Mit der richtigen Dosierung reichen die sechseinhalb Wochen aus, um auf den Punkt zum Start topfit zu sein." Neben vier bis fünf Vorbereitungsspielen möchte der Coach gerne die erste Runde im Badischen Pokal überstehen, um mindestens zwei echte Gradmesser als Pflichtspiele zu haben.

Jetzt steht aber erst einmal noch der Spaß im Vordergrund. Die lange Zwangspause ist endlich vorbei und darüber freut sich keiner mehr als Andreas Macelski. Wenn dann noch die Trainingsbeteiligung derart hoch bleibt, ist ein Dauergrinsen bei ihm nicht ausgeschlossen.

Laufen für den Klassenerhalt.
Laufen für den Klassenerhalt. – Foto: Lörz

Aufrufe: 05.7.2021, 12:30 Uhr
red.Autor