2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
143 Bayernligapartien absolvierte Erich Vogl für den 1. FC Bad Kötzting, den SV Schalding-Heining und die DJK Vilzing.
143 Bayernligapartien absolvierte Erich Vogl für den 1. FC Bad Kötzting, den SV Schalding-Heining und die DJK Vilzing. – Foto: Dirk Meier

"Matz" Gierl, "Samba"-Schreder und Taktikstunde an der Theke

Meine Top-11: Vilzings Co-Trainer Erich Vogl nominiert seine persönliche Auswahl +++ "Stephan Hain ist nach wie vor ein sehr bescheidener und bodenständiger Typ, der sich bis auf den Bart nicht stark verändert hat"

Im Laufe einer langen Fußballerkarriere trifft man den einen oder anderen besonderen Menschen, mit dem man gemeinsam auf dem Platz um Punkte kämpft. Wir lassen in der FuPa-Serie "Meine Top-Elf" Spieler zu Wort kommen, die elf Akteure vorstellen, die bei ihnen nachhaltig Eindruck hinterlassen haben - egal ob sportlich oder gesellschaftlich. Heute: Erich Vogl (34).


Tor:
Martin Gierl (SV Geiersthal): "Ich hatte das Glück, immer mit hervorragenden Torhütern zusammenspielen zu dürfen. Christoph Ossig war in der Jugend wirklich ein herausragender Keeper, später dann im Seniorenbereich insbesondere Stephan Grassl, Christian Wloch oder Michael Riederer, der nebenbei erwähnt auch Bayernligaeinsätze als Spielmacher vorweisen kann. (schmunzelt) Der Beste war für mich aber Martin Gierl bei der SpVgg Ruhmannsfelden. Er wusste immer was die Stürmer vor hatten, weil er ein tolles Spielverständnis mitbrachte. Auf der Linie eine absolute Matz und geschmeidig wie eine Katze, außer der Abend vorm Spiel war zu lang..."


Abwehr:
Sebastian Niebauer (1. FC Bad Kötzting): "Mit 'Niebe' habe ich in Kötzting und Vilzing insgesamt sechs Jahre zusammengespielt und in der Zeit nicht ein schlechtes Spiel von ihm gesehen. Auf der Rechtsverteidigerposition eine absolute Maschine mit unglaublichem Siegeswillen. Zudem immer einer, der Verantwortung übernimmt und vorangeht. Einer der Hauptgaranten für den Bayernliga-Aufstieg mit der DJK Vilzing 2014. Zudem ein ganz, ganz feiner Mensch mit dem Herz am rechten Fleck. Unvergessen, als er als Jungspund auswärts bei der SpVgg Bayern Hof den damaligen Hofer Topstürmer Daniel Zaccanti vor der Tribüne übelst provozierte und ihn die gefürchteten Hofer Fans als Zigeuner beschimpften."

Das gibt's doch nicht: 2010 stieg Vogl mit dem 1. FC Bad Kötzting aus der Bayernliga ab.
Das gibt's doch nicht: 2010 stieg Vogl mit dem 1. FC Bad Kötzting aus der Bayernliga ab.


Matthias Graf (SpVgg Lam): "Mit Hias habe ich mich bereits in der Jugend-Bayernliga duelliert, als er noch beim TSV Waldkirchen und ich in Ruhmannsfelden war, von daher kennen wir uns schon sehr lange. Ich habe mich sehr gefreut, dann später mit ihm in Bad Kötzting und in Vilzing zusammenzuspielen, weil er menschlich einfach eine Granate ist. Auch auf dem Platz ging er voran und zeigte immer Topleistungen. Trotz seiner Position als Innenverteidiger sind seine nicht zu verteidigenden Übersteiger sein Markenzeichen."

Stefan Krotzer (SG Edenstetten): "Stefan darf in meiner Top-Elf natürlich nicht fehlen und das nicht nur wegen seiner zahlreichen Spitznamen, die er bei seinen Stationen gesammelt hat. Eingefleischter Bartträger und absolute Stimmungskanone, was er nicht selten in der Halbzeitpause sowie in der dritten Halbzeit unter Beweis gestellt hat. Die Geschichten mit ihm würden an dieser Stelle jeglichen Rahmen sprengen."

In der Saison 2010/11 machte Vogl einen Abstecher zum SV Schalding-Heining.
In der Saison 2010/11 machte Vogl einen Abstecher zum SV Schalding-Heining.



Mittelfeld:
Thomas Ertl (TSV Eching): "Genialer Linksfuß und Laufwunder in Personalunion. 'Bombe' war sicher einer der Besten des 86er-Jahrgangs in Bayern, was er dann auch in Bad Kötzing in der Bayernliga über mehrere Jahre eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat. Wir hatten eine tolle und erfolgreiche Zeit in Ruhmannsfelden. Gefühlt hatte er damals jede Woche eine neue Frisur."

Thomas Seidl (SV Wilting): "Tom, der alte Mittelfeldstratege. Wir durften zusammen den Bayernliga-Aufstieg mit Vilzing feiern. Seine Hochzeit zwei Wochen später war legendär. Ein richtig feiner Kerl, mit dem ich mich wirklich toll verstehe. Tom war kein spektakulärer Spieler, aber man konnte sich im Training und im Spiel zu 110 Prozent auf ihn verlassen. Wenn ihm etwas nicht passte, konnte er schon mal explodieren, wie beispielsweise nach einer Auswärtsklatsche in Rain, als er den damaligen Betreuer im Bus zusammenstauchte, weil dieser aufgrund der Getränkeversorgung unzufrieden war."

2014 feierte Vogl mit der DJK Vilzing den ersehnten Aufstieg in die Bayernliga.
2014 feierte Vogl mit der DJK Vilzing den ersehnten Aufstieg in die Bayernliga. – Foto: Roland Dachauer


Josef Eibl (DJK Vilzing): "Der kompletteste Spieler auf seiner Position, mit dem ich zusammenspielen durfte. Beppo hatte quasi keine Schwächen in seinem Spiel. Beidfüßig, zweikampfstark, gutes Kopfballspiel, torgefährlich, gute Standards und so weiter. Zudem war er neben dem Platz ein sehr angenehmer Zeitgenosse, mit dem man stundenlang über Fußball philosophieren konnte."

Marian Faltermeier (Karriereende, früher u. a. 1. FC Bad Kötzting): "Falti war ein genialer Fußballer, der oft zwischen Genie und Wahnsinn pendelte. Hatte alle Anlagen um es zum Profi zu schaffen, leider hatte er aber immer wieder mit schweren Verletzungen zu kämpfen. Neben dem Platz ein ruhiger und bescheidener Typ. Im Spiel oder auch im Training konnte er schon mal hitzig werden, sodass die Fahrgemeinschaft ohne ihn nach Hause fuhr."


Reinhard Schreder (TSV Regen): "Reinhard ist einer der Besten, mit denen ich in meiner Laufbahn zusammengespielt habe. Ein absoluter Instinktfußballer, er macht Dinge, die man nicht lernen kann. Hat ein tolles Gefühl für den Raum und war als Zehner wahnsinnig torgefährlich. Ein richtiger Spielmacher, so wie es ihn heutzutage leider nicht mehr allzu oft gibt. Seinen Fußballverstand hat er sich, glaube ich, bei den Spielen der brasilianischen Nationalmannschaft angeeignet. Wird auch als Trainer seinen Weg machen."

Sturm:
Tobias Bielmeier (SV Geiersthal): "Fußballerisch und menschlich über jeden Zweifel erhaben. Hat in Ruhmannsfelden über ein Jahrzehnt von der Bezirks- bis zur Bayernliga bewiesen, dass er ein außergewöhnlicher Stürmer war. Je näher er dem Sechzehner kam, desto besser wurde plötzlich seine Ballannahme. Leider hatte er viele schwere Knieverletzungen, sonst würde er wohl heute noch auf hohem Niveau Tore schießen. Umso mehr hat es mich gefreut, dass wir beide in Geiersthal nochmal gemeinsam auf dem Platz stehen durften. Seit er den "Geier" zusammen mit Martin Weindl übernommen hat, hat er noch kein Ligaspiel verloren. Das spricht eindeutig für ihn."

Stephan Hain (SpVgg Unterhaching): "Stephan kam damals in der C-Jugend zur SpVgg Ruhmannsfelden und man hat sofort gesehen, dass er viel Talent mitbringt. Er hat es aber aus meiner Sicht zum Profi geschafft, weil er der mit Abstand ehrgeizigste von uns allen war und eigentlich jede freie Minute trainiert hat. Dass ihn neben seinem Talent insbesondere sein Wille bis in die Bundesliga gebracht hat, freut mich ganz besonders. Zudem ist er nach wie vor ein sehr bescheidener und bodenständiger Typ, der sich bis auf den Bart nicht stark verändert hat. Auch er hatte schon einige schwere Verletzungen zu überstehen, von daher wünsche ich ihm, dass er einfach gesund bleibt."

Beim SV Geiersthal fungierte Vogl von 2017 bis 2019 als Spielertrainer.
Beim SV Geiersthal fungierte Vogl von 2017 bis 2019 als Spielertrainer. – Foto: Werner Grübl

Trainer:
Sepp Beller: "Sepp war sicherlich der Trainer, der mich in meiner Zeit als Spieler am meisten geprägt hat. Er war immer ein Vorbild in Sachen Motivation und Ehrgeiz, war immer der Erste, der kam und der letzte, der ging. Sepp war über all die Jahre ein großer Förderer, dem ich wirklich sehr viel zu verdanken habe. Er und Roland Dachauer haben mich dann als Trainer wieder nach Vilzing geholt, wo wir mittlerweile auch schon wieder eineinhalb Jahre zusammenarbeiten. Sepp denkt rund um die Uhr an Fußball, was er damals auf der Aufstiegsfeier zur Landesliga im "Zinnober" eindrucksvoll unter Beweis gestellt hat, als er einem potenziellen Neuzugang an der Theke mittels Cocktailgläser unser 4-3-3-System erklärt hat.

Torwart-Trainer:
Stephan Siegl: "Seit Jahren mein Sitznachbar bei Auswärtsspielen, insbesondere auf der Heimfahrt immer wieder ein Highlight. Stets gut gelaunt und mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor ausgestattet. Mit seiner positiven Art eine absolute Bereicherung und in Vilzing mit einem Rentenvertrag ausgestattet. Selbst eine Entlassung würde ihm nichts ausmachen, denn laut eigener Aussagen würde er dann trotzdem zum Training kommen."

Erich Vogl ist selbst in den bedrohlichsten Situationen ein gelassener Typ.
Erich Vogl ist selbst in den bedrohlichsten Situationen ein gelassener Typ. – Foto: Dirk Meier



Zur Person:
Erich Vogl durchlief bei seinem Heimatverein SpVgg Ruhmannsfelden sämtliche Jugendmannschaften und kickte dort zunächst auch im Seniorenbereich in der Bezirksoberliga, ehe er 2008 den Sprung in die Bayernliga zum 1. FC Bad Kötzting wagte. Nach dem Abstieg 2010 wechselte der Allrounder zum Ligarivalen SV Schalding-Heining, mit dem er jedoch ebenso den Gang in die Landesliga nicht verhindern konnte. Daraufhin schloss sich Vogl dem damaligen Bezirksoberligisten DJK Vilzing an, bei der er einige erfolgreiche Jahre erlebte.

Nach der erfolgreichen Qualifikation für die Landesliga wurde der ambitionierte Dorfklub 2014 Vizemeister in der Landesliga Mitte und schaffte über die Relegation den Aufstieg in die Bayernliga. 2017 trat der Defensivspezialist dann beim SV Geiersthal seine erste Trainerstation an. Als spielender Chefanweiser führte er den "Geier" zweimal zum souveränen Klassenerhalt in der Kreisliga. Seit Sommer 2019 fungiert Erich Vogl als Co-Trainer bei der DJK Vilzing.


Seit 2019 fungiert Erich Vogl als Co-Trainer bei der DJK Vilzing.
Seit 2019 fungiert Erich Vogl als Co-Trainer bei der DJK Vilzing. – Foto: Helmut Weiderer
Aufrufe: 021.2.2021, 11:45 Uhr
Tobias WittenzellnerAutor