2024-06-04T08:56:08.599Z

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FFC-Kapitän und Urgestein: Matthias Maier (hier 2013 mit Mike Enderle) hat seine aktive Karriere nun beendet.
FFC-Kapitän und Urgestein: Matthias Maier (hier 2013 mit Mike Enderle) hat seine aktive Karriere nun beendet. – Foto: Patrick Seeger

Matthias Maier und das Aufstiegsbad im Bertoldsbrunnen

Das Spiel meines Lebens mit Matthias Maier +++ Stimmen zum Ende der Karriere des FFC-Urgesteins

Das Spiel meines Lebens mit Matthias Maier. 15 Jahre lang trug der 36-Jährige das Trikot des Freiburger FC und feierte mit dem Verein den Sprung in die Verbandsliga sowie in die Oberliga.

Sie sind meist gleich wieder präsent, die Erinnerungen an dieses eine Spiel, das die eigene Laufbahn in besonderem Maße beförderte, krönte oder auch unvollendet werden ließ. Es ist die persönliche Sicht auf Meilensteine und herausragende Momente. Regionale Fußballgrößen schauen zurück auf ihre Siege, aber auch auf Niederlagen und Gänsehaut-Augenblicke. Heute blickt Matthias Maier, langjähriger Kapitän und Urgestein des Oberligisten Freiburger FC, zurück auf das Spiel seines Lebens. Maier hat vor wenigen Wochen seine aktive Laufbahn beendet.

Der 36-Jährige spielte nach ersten Gehversuchen beim FC Klengen in der Jugend für die DJK Donaueschingen und den FC 08 Villingen. Für die Nullachter trat er anschließend auch bei den Aktiven in der Landesliga an. Nach anfänglichem Pendeln vom Studienort Freiburg nach Villingen debütierte Maier 2005 unter dem damaligen Trainer Maximilian Heidenreich beim Freiburger FC. Dem Oberligisten hielt der frühere Volontär der Badischen Zeitung, der heute für die Hochschwarzwald Tourismus GmbH in Hinterzarten arbeitet, 15 Jahre lang die Treue. Gut möglich, dass Maier eines Tages wieder als Trainer am Spielfeldrand auftaucht. Zu den Highlights der Karriere von Matthias Maier im BZ-Plus-Artikel.

Stimmen zum Karriereende von Matthias Maier:

Am Ende der aktiven Fußballerkarriere von Matthias Maier (Freiburger FC) blicken Weggefährten zurück:

„Zu Matze Maier fallen mir direkt drei Begriffe ein: Kapitän, Kamerad, kreativer Kopf(-ballungeheuer)“

Thomas Waldvogel, langjähriger Mitspieler und Freund


„Als wir den Freiburger FC nach dem Verbandsliga-Abstieg übernommen haben sind nahezu alle Spieler weggelaufen. Matze Maier und sein Freund Thomas Waldvogel sind geblieben und waren in den darauffolgenden Jahren die großen Stützen des FFC! Ohne Sie wäre der FFC heute nicht in der Oberliga! Matze Maier ist ein ehrlicher, geradliniger und willensstarker Arbeiter der gerne in der Natur unterwegs ist und auf den man sich zu 100% verlassen kann. Durch seine innere Ruhe und Kommunikationsstärke war er stets ein Vorbild für alle Spieler und verlängerter Arm des Trainerteams auf dem Platz. Darüber hinaus konnte man mit Ihm über nahezu alle Themen außerhalb des Fußballs leidenschaftlich diskutieren, was mir immer sehr viel Freude bereitet hat.

Aufgrund seiner Mentalität, Übersicht, Lauf- und Zweikampfstärke hat sich Matze auf der Sechserposition aber auch auf der Zehn, je nach System, am wohlsten gefühlt. Im südbadischen Pokalfinale gegen den Bahlinger SC, der damals mit dem jetzigen Nürnberg-Retter Schleusener spielte, haben wir Ihn auch mal in der Spitze aufgestellt. Die Strategie ging auf - allerdings nur für acht Minuten! Kleine Anekdote: Beim gemeinsamen Aufwärmen und der Übung paralleles Schattenboxen hat mir Matze mal "unabsichtlich" ein blaues Auge verpasst!? Mit Matze kann man drei Jahre auf Weltreise gehen, ohne dass es einen einzigen Streit gibt und hinterher wird eine Berggaststätte in den Alpen aufgemacht!“

Alexander Riesterer, ehemaliger Co-Trainer des Freiburger FC

„Menschlich Gold wert für jedes Team. Jeder Spieler kam mit ihm aus. Jeder mochte den Matze. Trotz eines schmächtigen Körpers war der Spielstil immer eine Augenweide und er legte viel Wert auf das "Wie": Er wollte immer schönen und attraktiven Fußball spielen. Wenn man knapp gewonnen hat und nicht gut spielte, war er nicht zufrieden. Hat für alle Mitspieler, Fans und Trainer offene Ohren und hilft/unterstützt in den verschiedensten Vereins-Bereichen.“

Joschua Moser-Fendel, aktueller Trainer des Freiburger FC und ehemaliger Mitspieler


„Seit ich 2006 in den Vorstand des Freiburger FC gewählt wurde, durfte ich Matthias Maier 15 Jahre erleben. Als wir 2007 „100 Jahre Deutsche Meisterschaft“ gefeiert haben, ist er mir das erste Mal aufgefallen. Zu dem Jubiläum hatten wir auch den Gegner von 1907 „Viktoria Berlin“ eingeladen. Die haben damals in der Polizei-Schule übernachtet und am anderen Tag haben wir für die Mannschaft auf der Terrasse hinter der Geschäftsstelle im Schönbergstadion ein Frühstücksbuffet aufgebaut. Matze Maier war einer der ersten, der Frühmorgens schon da war und geholfen hat Tische und Bänke aufzustellen und war auch bis zum Schluss zum Abräumen noch da. Das hat sich die ganzen 15 Jahre hingezogen, wenn es etwas zum Anpacken gab, war Matze immer da, egal vor oder nach dem Spiel. Er war immer freundlich- hilfsbereit mit sehr hoher sozialer Kompetenz. Sein Kämpferherz war ausgeprägt und er konnte auch auf dem Platz seine Mitspieler anfeuern und motivieren. Mit seiner ruhigen bescheidenen Art, hat er das Herz der ganzen FFC- Familie erobert. Es ist ein großer Verlust für den Freiburger FC, so eine Persönlichkeit zu verlieren. Aber wer weiß, vielleicht kehrt er eines Tages in anderer Funktion zu uns zurück. Wir wünschen ihm viel Glück- Erfolg und Zufriedenheit für seine Zukunft.

Marita Hennemann, Präsidentin des Freiburger FC

„Matze Maier war gerade in meinen ersten Jahren beim Freiburger FC ein überragender Gewinn. Wir haben immer mit Vollgas gespielt hat, dabei konnte er das Spiel auch mal beruhigen und war in vielerlei Hinsicht mein verlängerter Arm auf dem Platz. Ein Spieler, den jeder Trainer haben wollte, der auch mal torgefährlich war. Rein menschlich, ein toller Mensch, mit dem es sich immer lohnt sich nicht nur über Fußball zu unterhalten. Ich fand es toll, das er immer sehr aufgeräumt war und total Gas gegeben hat im Fußball, aber auch immer wusste, es gibt noch mehr. Für mich einer der interessantesten Menschen den ich kenne und bei dem ich immer freue ihn zu sehen. “

Ralf Eckert, ehemaliger FFC-Coach

Aufrufe: 020.7.2020, 12:00 Uhr
Lukas Karrer (BZ)Autor