Seit Abramo D'Aversa vor einem Monat zum neuen Trainer des FC Töss ernannt worden ist, rumort es gewaltig hinter den Kulissen des 2.-Liga-Aufsteigers. Vor dem Meisterschaftsspiel gegen Brüttisellen-Dietlikon haben 15 langjährige Tössemer der Vereinsführung ein Ultimatum gestellt.
Nur mit einem Rumpfteam konnte der FC Töss am vergangenen Samstag im Kellerduell gegen Brüttisellen-Dietlikon antreten. Nebst neun eigenen Spielern, darunter zwei Verletzte, standen zwei Akteure aus der 4.-Liga-Mannschaft und fünf A-Junioren auf dem Rasen. Trotzdem gingen die Winterthurer als Sieger vom Platz (2:1). Es war dies bereits der zweite Sieg unter Abramo D'Aversa, der die Mannschaft anfangs Oktober übernommen hat, nachdem Aufstiegstrainer Remo Todesco sein Amt nach einem unbefriedigenden Saisonstart niedergelegt hatte.
Der Trainerwechsel zeigt Wirkung, könnte man meinen. Doch das Gegenteil ist der Fall. Die Wahl des neuen Trainers hat die Mannschaft entzweit. Wie der "Landbote" berichtet, sind nach dem 5:3-Sieg gegen Rüti am vorletzten Wochenende 15 langjährige Spieler zurückgetreten, unter ihnen Captain Ahmet Murina. Und mehr noch: 24 Stunden vor Matchbeginn gegen Brüttisellen-Dietlikon haben die zurückgetretenen Spieler, allesamt Ur-Tössemer, ein 2 A4-Seiten langes Schreiben mit happigen Vorwürfen an die Vereinsführung gerichtet und ein Ultimatum gestellt.
Spieler fühlen sich erpresst
Die Kritik umfasst zwei Hauptpunkte, wie der "Landbote" schreibt. Zum einen bemängeln die Spieler die Art und Weise der Trainerwahl. Sie fühlten sich bei der Wahl des neuen Trainers übergangen und unter Druck gesetzt. Präsident Wolfgang Schickli habe gedroht, sein Amt niederzulegen, falls D'Aversa als neuer Trainer nicht akzeptiert werde, wodurch auch Sponsorengelder verloren gehen würden. "Ein Niedergang des FC Töss wurde propagiert und das Wort ‘Erpressung’ kam im Nachgang bei einigen Mannschaftsmitgliedern auf", heisst es im Schreiben der Spieler.
Präsident Schickli konnte gegenüber dem "Landbote" keine Stellung zu diesen Vorwürfen beziehen, weil er momentan im Ausland weilt. An seiner Stelle wird der neue Sportchef Domenico La Pietra zitiert, der das Amt ebenfalls erst vor Monatsfrist von Serkan Mutlu übernommen hat: "Das stimmt in keiner Weise. Da steht natürlich Aussage gegen Aussage. Das meiste, was in diesem Schreiben steht, beruht auf Vermutungen und nicht auf Fakten."
Schwieriger Stand für einheimische Spieler?