2024-05-17T14:19:24.476Z

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Markus Lach | Foto: Privat
Markus Lach | Foto: Privat

Markus Lach: "Vorne hui, hinten pfui"

BZ-Interview zum Spieltag mit Markus Lach, Trainer des FSV Seelbach, nach einem Heimsieg mit aufregender Schlussphase

Spiele mit Beteiligung des FSV Seelbach waren in dieser Saison bislang immer mit vielen Toren gesegnet. Mindestens fünf Treffer fielen jedes Mal. Beim 3:2-Heimsieg gegen den FV Ebersweier hielt diese Torgarantie wieder. Dazu brauchte es eine furiose Schlussphase, in der die Seelbacher das Spiel drehten – und beinahe wieder aus der Hand gaben. Daniel Weber sprach mit Trainer Markus Lach darüber.

BZ: Wenn der FSV Seelbach spielt, dann fallen Tore. Nach sechs Spieltagen steht Ihr Torverhältnis bei 16:17. Was sagt der Trainer dazu?
Lach: (schmunzelt) Vorne hui, hinten pfui. Das trifft es wohl am besten. Diese Entwicklung liegt an mehreren Dingen. In unserem dritten Bezirksligajahr wollen wir frecher nach vorne spielen, als wir es in den zwei Jahren davor gemacht haben. Da standen wir mit Vierer- oder Dreierkette und höchstens einer echten Spitze immer defensiv. Jetzt spielen wir mit Dreierkette, zwei echten Spitzen und wir stehen hoch, um den Gegner früh anzugehen. Und auf die Offensive bezogen, da funktioniert das.

BZ: Und auf die Defensive bezogen?
Lach: Hinten bekommen wir leider zu viele dumme Gegentreffer. Und das nicht einmal unbedingt immer aus dem Spiel heraus, sondern nach Eckbällen oder Freistößen. Hinzu kommt, dass wir aus verschiedenen Gründen immer wieder personell umstellen müssen. In den sechs Spielen haben wir 22 Spieler eingesetzt, das spricht jetzt nicht unbedingt für Konstanz. Und hier zeigt sich das eben. Zudem haben wir schon drei Mal die Gelb-Rote Karte bekommen, in der letzten Saison hatten wir keine einzige.

BZ: Auch heute sind wieder fünf Tore gefallen. Drei davon für Sie reichten zum Sieg. Und zwei davon fielen in den Schlussminuten, als sie noch zurücklagen. Wie geht es eigentlich Ihren Nerven?
Lach: Die Frage ist berechtigt. Ich habe mich jetzt beruhigt, aber zum Schluss war ich richtig nervös. Wir haben ja kein gutes Spiel gemacht, das muss ich sagen. Und Ebersweier ist eine starke Mannschaft. Aber die Moral bei uns hat gestimmt, wir machen in der 84. Minute das 2:2 und in der 87. Minute das 3:2. Dann haben wir zwei Chancen zum 4:2. Bei einer kommt die Notbremse und der Gegner bekommt Rot. Und die zweite Chance nutzen wir im Eins-Eins-Duell gegen den Torwart nicht. Und am Ende haben wir noch Glück, dass wir nicht das 3:3 nach einem Freistoß und einem Kopfball kassieren, den wir noch von der Linie wegschlagen.

BZ: Es gibt noch eine weitere Besonderheit in Seelbach – den neuen Kunstrasen. Wie kommt Ihre Mannschaft damit zurecht?
Lach: Wir sind froh, dass der Kunstrasen da ist. Fünf Wochen trainieren wir jetzt auf ihm, und wir müssen uns noch an ihn gewöhnen. Das ist natürlich schon was Neues. Gerade heute, wo es geregnet hat, da springt der Ball dann noch einmal anders. Und etwas kürzer ist er auch im Vergleich zum alten 100-Meter-Rasenplatz. Am Anfang waren es 86, dann wurde um vier Meter verlängert und eine Auslaufzone geschaffen, damit wir hier Spiele bestreiten dürfen. Aber wir sind eine spielstarke Mannschaft, die auf dem Platz zu Recht kommen wird. Von den ersten Heimspielen auf dem neuen Platz haben wir zwei gewonnen. Darüber bin ich froh

BZ: Wie kann Ihre Mannschaft ihre Nerven am besten beruhigen?
Lach: Wenn wir bis zur Winterpause die magische Grenze von 20 Punkten erreichen, dann können wir beruhigt in die Rückrunde starten. Das wäre in dieser ausgeglichenen Klasse beruhigend.

Aufrufe: 018.9.2016, 21:00 Uhr
Daniel Weber (BZ)Autor