2024-06-14T14:12:32.331Z

Interview
Nach seiner Knieoperation kann Reisensburgs Torjäger Tobias Vogler noch nicht mit vollem Elan auf den Platz zurückkehren.  F.: E. Mayer
Nach seiner Knieoperation kann Reisensburgs Torjäger Tobias Vogler noch nicht mit vollem Elan auf den Platz zurückkehren. F.: E. Mayer

»Man muss halt Geduld haben«

In zwei bis drei Wochen hofft Reisensburgs Torjäger Tobias Vogler wieder eingreifen zu können

Tobias Vogler (27) war in der vergangenen Saison der Top-Torjäger bei der SG Reisensburg-Leinheim (Kreisklasse West 1). Momentan befindet er sich nach einer Knieoperation in der Rolle des Zuschauers.

Letzte Saison haben Sie 27 Tore erzielt, in der neuen Runde sucht man Sie vergeblich in der Liste der Top-Torjäger. Was ist los?

Vogler: Ich habe mir kurz vor Saisonbeginn den Meniskus eingeklemmt und musste mich einer Operation unterziehen.

Wie hält man das als Vollblut-Fußballer aus, nur zuschauen zu können?

Vogler: Das ist ganz schlimm. Ich versuche aber, so gut wie möglich von außen der Mannschaft zu helfen. Ich bin auch beim Warmmachen aktiv dabei, ziehe die Kickschuhe an und schieße den Torwart warm, um wenigstens ein bisschen bei der Mannschaft zu sein.

Laufen Sie Gefahr, fußballerische Depressionen zu bekommen?

Vogler: Nein, so schlimm ist es auch wieder nicht. Sicher ärgert man sich, wenn man draußen sitzt, aber man muss halt Geduld haben. Die Gesundheit geht vor.

Ein paar Kurzeinsätze hatten Sie ja schon, oder?

Vogler: Gegen Kleinkötz kam ich in der 89. Minute ins Spiel und verwandelte einen Elfmeter. Gegen Autenried spielte ich von Anfang an bis zu 50. Minute. Da musste ich dann raus, weil die Verletzung noch geschmerzt hat.

Sie haben gute Vertreter, wie das jüngste 8:0 gegen Hochwang zeigte.

Vogler: Das stimmt. Wir haben eine ganz starke Offensive. Als erstes ist da Patrick Hartmann zu nennen. Er macht das super und ist in Topform. Aber auch Florian Deuringer, Daniel Bolcek und Tobias Lindenmayer machen ihre Sache sehr gut. Was ebenso wichtig ist: Auch auf die Defensive ist Verlass.

Sechs Spiele, sechs Siege und 26:3 Tore – Reisensburg hat einen Superstart hingelegt. Wie stark muss das Team erst sein, wenn Tobias Vogler dazu kommt?

Vogler: Ich denke, in zwei bis drei Wochen bin ich wieder voll da. Ich will mich wieder in die Mannschaft reinkämpfen und meinen Beitrag leisten, dass wir im Angriff noch schlagkräftiger werden.

Sie haben vor vier Jahren einmal einen Kurzabstecher zur TSG Thannhausen gemacht, waren da aber nicht wirklich glücklich. Haben sie deshalb seither allen Verlockungen widerstanden?

Vogler: Ich konnte seinerzeit wegen Montage und Verletzung nicht optimal trainieren und kam deshalb auch nicht richtig zum Zug. Jetzt bin ich in einem Alter, in dem der Zug abgefahren ist, um in Ligen zu spielen, wo man Geld verdienen kann. Zudem bin ich seit einem halben Jahr selbstständig und der Beruf geht halt vor. Ich will mit der SG Reisensburg glücklich werden und mit ihr eines Tages vielleicht sogar an die Tür zur Bezirksliga klopfen.

Machen Sie sich angesichts des tollen Starts schon Gedanken an den Aufstieg in der Kreisliga?

Vogler: Klar. Wir wollen alle den Aufstieg, schon allein deshalb, weil wir uns letzte Saison mit dem undankbaren dritten Platz begnügen mussten.

Erwarten sie am Sonntag im Gastspiel beim noch sieglosen Vorletzten SpVgg Wiesenbach II einen klaren Sieg?

Vogler: Man darf keinen Gegner zu leicht nehmen. Das haben wir in der letzten Saison büßen müssen, als wir gegen den späteren Absteiger SV Bleichen sechs Punkte abgaben. Freilich dürfte gegen Wiesenbach nichts passieren, wenn die Mannschaft konzentriert zur Sache geht.
Interview: Alois Thoma

Aufrufe: 027.9.2013, 17:13 Uhr
Günzburger Zeitung / Alois ThomaAutor