2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Jürgen Baier (li.) und Joachim Hufgard stehen sich am Samstag einmal mehr gegenüber. F: Mularczyk/Meier
Jürgen Baier (li.) und Joachim Hufgard stehen sich am Samstag einmal mehr gegenüber. F: Mularczyk/Meier

Mainfranken-Derby mit vertauschten Rollen

Baier: »Inzwischen haben die Gegner Respekt vor uns« +++ Hufgard: »Sind diesmal der Underdog«

Derby in Mainfranken: Der Tabellensiebte SV Erlenbach empfängt den Zwölften, den SV Alemannia aus dem 27 Kilometer entfernten Haibach. Diese Partie ist in der Region eine ganz besondere. Zusatzbrisanz bekommt dieses Duell, weil sich zwei Trainer gegenüberstehen, die beide bereits jeweils den anderen Verein trainiert haben. Der Erlenbacher Coach Jürgen Baier (55) war von 2000 bis 2005 in Haibach tätig und der neue Haibacher Chefanweiser Joachim "Jogi" Hufgard (59) trainierte von 1998 bis 2005 den SV Erlenbach. In dieser Zeit gab es vier Landesliga-Spiele, die alle Haibach, also Baier gegen Hufgard gewinnen konnte. Nun stehen sich beide quasi in vertauschten Rollen gegenüber, auch was die Favoritenrolle zwischen beiden Klubs angeht.

Herr Baier, sie standen als Trainer mit Haibach Joachim Hufgard als Coach bei Erlenbach 2002/03 und 2004/05 insgesamt viermal gegenüber und haben alle vier Spiele gewonnen. Wird das nun der fünfte Sieg im Direktvergleich für sie?
Jürgen Baier (55): Das wusste ich gar nicht. Wir sind uns aber in den letzten Jahren schon häufiger begegnet, auch mit Obernau und Mainaschaff. Da hat der Jogi auch schon das eine oder andere Spiel gegen mich gewonnen (lacht). Ich hoffe natürlich, dass wir gegen Haibach gewinnen können, denn wir wollen unsere Serie von sieben Spielen ohne Niederlage fortsetzen. Vor allem haben wir zuletzt viermal zu Null gewonnen und das soll auch gegen die Alemannia so bleiben.

Herr Hufgard, ist ihnen der Direkte Vergleich mit Jürgen Baier wichtig oder was steht für sie bei diesem Derby im Vordergrund?
Joachim Hufgard (59): Wichtig wäre für uns, dass wir in Erlenbach punkten, was schwer genug wird. Der SV Erlenbach hat eine starke Mannschaft aufgebaut, die mit der Achse Fabian Gahn, Sebastian Göbig und Paul Heinrich richtige Granaten in seinen Reihen hat.

Baier: »Haibach hat einen etwas anderen Weg eingeschlagen.«

Wie beurteilt man den Derbyrivalen SV Alemannia Haibach aus Erlenbacher Sicht?
Jürgen Baier: Beide Seiten kennen sich ja schon viele Jahre. Haibach war sicher zu Saisonbeginn der Favorit im ersten Derby, das sie verdient mit 3:1 gewonnen haben. Aber wir haben uns gefunden, sind in der Liga angekommen, haben uns bei den Gegnern Respekt erarbeitet. Aus den letzten sieben Spielen haben wir von allen Mannschaft die meisten Punkte geholt, mehr als Bayreuth. Inzwischen sind wir der Derby-Favorit, das sagt die Tabelle aus. Haibach hat einen etwas anderen Weg als wir eingeschlagen, hat erfahrene Spieler aus Aschaffenburg und Alzenau geholt. Zu Haibachs Trainer Joachim Hufgard habe ich einen richtig guten Draht. Jogi ist ein toller Trainer. Ich freue mich auf dieses Derby.

Wie lautet ihre Meinung über ihren Ex-Verein SV Erlenbach?
Joachim Hufgard: Für mich ist der SV Erlenbach, ich verfolge den Weg des Vereins ja schon sehr lange, die Überraschung der Saison schlechthin. Mich freut es, dass Erlenbach einen so erfolgreichen Weg mit vielen Talenten aus der Region eingeschlagen hat. Die Mannschaft hat eine gute Entwicklung genommen. Sie haben aber auch einen sehr, sehr guten Trainer. Wir kennen uns lange und gut. Wir sind uns ja in den letzten 20 Jahren immer wieder über den Weg gelaufen.

Baier: »Ich hoffe, dass Haibach noch nicht die Form hat, die diese Mannschaft unter Jogi haben kann.«

Sie haben beide auch schon den jeweils gegnerischen Verein trainiert.
Joachim Hufgard: Ich hatte in Erlenbach sieben schöne Jahre mit zwei Aufstiegen und einem Abstieg. In diesem Derby muss die Freundschaft aber für 90 Minuten ruhen. Ich hoffe, dass wir erfolgreich sein können, aber das wird sehr schwer. Es wird sicher ein heißes Derby, in dem wir dieses Mal der Underdog sind. Aber beide Seiten kennen sich bestens, was die Sache umso interessanter macht.
Jürgen Baier: Das wird sicher eine richtig interessante Geschichte. Wir hoffen auf viele Zuschauer, gutes Wetter und auf drei Punkte. Wir haben den Respekt und die Angst abgelegt, inzwischen haben die Gegner Respekt vor uns. Ich hoffe, dass Haibach noch nicht die Form hat, die diese Mannschaft unter Jogi haben kann. Allerdings habe ich allergrößten Respekt, dass Haibach gleich das erste Spiel mit Hufgard gegen den Würzburger FV gewonnen hat. Ich drücke natürlich unserer Mannschaft die Daumen, das versteht sich doch.





Herr Hufgard, sie haben im Sommer in Haibach nach sieben erfolgreichen Jahren aus beruflichen Gründen aufgehört. Aber lange hat man Sie offenbar nicht beknien müssen zu ihrer Reaktivierung?

Joachim Hufgard: Zur Einordnung, ich hatte zum Beispiel im August und September kein einziges Wochenende frei. Ich habe auch gleich gesagt, dass es sein kann, dass ich bei dem einen oder anderen Spiel nicht da bin. Aber die Haibacher haben mich gebettelt und bekniet, da hab` ich nach einer Stunde zugesagt (lacht). Aber mit dem Spiel in Eltersdorf am 29. November ist definitiv wieder Schluss. Ich hoffe, dass wir bis dahin noch einige Punkte einsammeln können. Ich helfe jetzt aus, weil man sich in Haibach den Saisonverlauf sicher anders vorgestellt hat. Die vielen Verletzungen haben die Mannschaft aber auch arg zurückgeworfen.





Aufrufe: 014.11.2013, 10:34 Uhr
Dirk MeierAutor