2024-05-08T14:46:11.570Z

Pokal
Im Halbfinale 2017 hatte Cottbus alle Hände voll zu tun gegen starke Rathenower. F: Bock
Im Halbfinale 2017 hatte Cottbus alle Hände voll zu tun gegen starke Rathenower. F: Bock

LIVE: Optik wittert die Chance gegen angeschlagene Cottbuser

IM LIVETICKER: Rathenow empfängt am Samstag Energie im Finale des AOK Landespokals Brandenburg

Das diesjährige Finale im AOK Landespokal Brandenburg steht unter besonderen Vorzeichen: Während Gastgeber FSV Optik Rathenow wenige Tage vor dem Endspiel doch noch den Klassenerhalt in der Regionalliga Nordost feiern konnte, wird Energie Cottbus nach dem Abstieg in eben diese zum letzten Mal mit dem aktuellen Kader auflaufen - danach wird die Mannschaft wohl auseinanderfallen.

Unterschiedlicher könnten die Gefühlswelten nicht sein bei den beiden Finalisten im AOK Landespokal Brandenburg vor dem Anpfiff am Samstag im Rathenower Stadion Am Vogelsang. Für die Gastgeber gab es in dieser Woche doch noch freudige Nachrichten: Obwohl die Elf von Trainer Ingo Kahlisch sportlich den Klassenerhalt in der Regionalliga Nordost nicht geschafft hatte, bleibt der FSV Optik durch den Rückzug von Oberlausitz Neugersdorf trotzdem drin. Damit wird auch die starke Rückrunde der Rathenower belohnt: Nach nur neun Punkten in der Hinserie sah Optik schon als sicherer Absteiger aus. 19 Punkte in der zweiten Saisonhälfte brachten den Klassenerhalt wieder in Reichweite und dürften bei den Gastgebern für eine breite Brust vor dem Finale sorgen. Ingo Kahlisch kündigt zumindest beim Rundfunk Berlin-Brandenburg an: "Für so ein Spiel muss ich niemanden extra heiß machen. Wer jetzt nicht heiß ist, kann die Schuhe an den Nagel hängen."

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Für Rathenow wird es das inzwischen vierte Endspiel im Landespokal und das zweite vor den eigenen Fans. Zwei Mal verließen die Optik-Kicker als Sieger den Platz: Am 05. Juni 2013 in Altlüdersdorf (1:1 n. V., 4:3 im Elfmeterschießen) und am 28. Mai 2014 am Vogelgesang gegen den SV Babelsberg 03 (3:1) durften die Fußballer aus Rathenow jubelnd den Pokal in Empfang nehmen.

Nun also Cottbus. Vor gut zwei Jahren, am 25. März 2017 trafen beide im Halbfinale aufeinander. Erst in der Nachspielzeit setzten sich die klassenhöheren Gäste mit 0:1 durch. Am Samstag ab 14.15 Uhr kommt es erneut zum Duell und Ingo Kahlisch erwartet: "ein Fußballfest für die Stadt und die Region. Und, das möchte ich ausdrücklich betonen, mit und nicht gegen Energie Cottbus!"

Ob die Lausitzer aber wirklich zum mitfeiern aufgelegt sind, wird sich zeigen. Nach dem erneuten Abstieg vor einer Woche aus der 3. Liga wird die aktuelle Mannschaft zum letzten Mal zusammen auflaufen - danach wird sie wohl auseinanderfallen. Cheftrainer Claus-Dieter Wollitz beschrieb auf der Pressekonferenz vor der Partie die aktuelle Situation: "Das sind keine angenehmen Tage. Die Situation ist sehr beklemmend, sehr traurig und schwierig. Unsere Entscheidungen im Winter waren die richtigen. Es ist aber umso mehr schade, dass es nicht gereicht hat, um von der Basis aus eine gute Entwicklung nehmen zu können. Das fühlt sich richtig schlecht und dramatisch an. So eine Trauer bei den Fans und Menschen verletzt mich." Und ergänzt im Hinblick auf das Pokalspiel: "Eigentlich wollten wir am Samstag das i-Tüpfelchen der Saison aufsetzen. Jetzt wird es eine Pflichtaufgabe, die erfüllt werden muss. Es wird aber kein Selbstläufer gegen einen Regionalligisten, der in den vergangenen Spielen konstant gepunktet hat. Wir nehmen die Sache ohnehin ernst, jetzt ist sie für uns aber noch ernster", so Wollitz.

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Denn für den Neuaufbau in der Regionalliga braucht Energie dringend Geld. Durch den Einzug in die 1. Runde des DFB-Pokals würde der FCE etwa 200 000 Euro kassieren. Wollitz schätzt den Finanzbedarf auf zwei bis 2,5 Millionen Euro, um "die gleichen Voraussetzungen wie vor drei Jahren zu haben. Sonst wird es schwierig, den Profifußball zu erhalten." Mit Streli Mamba und nach Angaben von Wollitz auch Marcelo de Freitas Costa, den es wahrscheinlich wieder in seine Heimat Brasilien zieht, stehen die ersten Abgänge bereits fest. Weitere Gespräche soll es in den nächsten zwei bis drei Wochen geben, bis dahin soll auch der Etat stehen. Wollitz: "Ich kann nicht einfach anfangen und schauen, wie weit ich mit dem Geld erstmal komme. Du brauchst ein Korsett, mit dem du arbeiten kannst. Ich kann mit vielen Spielern sprechen, nur zum Profifußball gehört auch das nötige Kleingeld dazu. Und da steht der Etat noch nicht. Diese Rahmenbedingungen muss der Verein festlegen." Wollitz hat auch seinen eigenen Verbleib davon abhängig gemacht, ob er einen Etat für einen möglichen Aufstieg bekommt oder nicht. "Die Spieler verhandeln nicht über Erbsen. Sie wollen wissen, ob wir nächstes Jahr Erster werden können. Das kann ich ihnen nicht seriös beantworten", so der Cheftrainer.

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Aufrufe: 025.5.2019, 10:04 Uhr
Sven Bock / MOZ.de / Detlef NiessnerAutor