Laub`s Coach Klaus Schneider schmiss hin

Am 11.10.2011 übernahm Klaus Schneider die sportlichen Geschicke beim FC Laub. Die Saison 2011/2012 beendete er mit dem 10. Tabellenrang. In der abgelaufenen Spielzeit belgte er am Ende den 7. Platz. Insgesamt betreute er den FC Laub in 53 Pflichtspielen.

Was hat Dich zu diesem Schritt bewogen ?
Aus meiner Sicht war dieser Schritt unumgänglich. Meine Vorstellung, erfolgreich Fußball spielen zu können, und vor allem auch zu wollen, und die Vorstellung einiger Akteure lagen zu weit auseinander. Die in den letzten Wochen gezeigten Leistungen ( 3 Unentschieden und fünf Niederlagen ) haben dies ja gezeigt.


Kannst Du ins Detail gehen ?
Allen im Verein war die angespannte personelle Situation bewusst. Ich startete mit einem "Mini-Kader" von 16 Feldspielern und zwei Torhütern in die neue Spielzeit. Vier von diesen Feldspielern hatten ihre erste Sasion im Herrenbereich vor der Brust. Und nun kommt die Krönung.
Am Tag des Starts in die Vorbereitung verliessen drei Spieler kurzfristig den FC Laub; und dies obwohl sie dem Verein bereits ihre Zusage für die neue Sasion gaben. Natürlich war es dann unmöglich, den Kader noch irgendwie aufzustocken. So ein Verhalten ist ja nur noch traurig !!
Ich selbst hatte kurz vorher das Angebot eines Bezirksligisten zu Gunsten des FC Laub abgelehnt. Ich war mir bewusst, dass viele Spieler ihren Verbleib beim FC Laub mit meiner Person verbanden. Ich sah mich in der Verpflichtung, dass das mühevoll von den damiligen Verantwortlichen Christian Broser und Christopher Simon "Aufgebaute" ( nach dem Ende der Fusion mit dem SC Regendorf ) nicht mit einem Schlag kaputt gehen sollte.
Am Anfang der Sasion konnte ich ja noch mit Einstellung, Engagement und den gezeigten Leistungen zufrieden sein, doch im Verlauf entwickelten einige Spieler eine Mentalität, mit der erfolgreiches Fußballspielen nicht realisiert werden kann. Immer wieder wurde die Teilnahme an Trainingseinheiten abgesagt, sodass ich in den letzten Wochen im Schnitt sechs Feldspieler und zwei Torhüter zu den Übungsstunden kamen. Sogar zu den Punktspielen wurde die Teilnahme abgesagt, weil private Vorhaben in den Vordergrund gestellt wurden. Bei mehreren Partien hatte ich Mühe überhaupt elf Mann auf den Platz zu schicken. Der Gipfel war dann, dass ich einen der Torhüter als Feldspieler aufbieten musste.
In so einer Situation sind dann einem als Trainer die Hände gebunden, um auch mal Akteure aus disziplinarischen Gründen oder wegen mangelnder Einstellung eine "Denkpause" zu verabreichen.
Ich hatte bereits nach der Niederlage gegen Lorenzen den Verantwortlichen angeboten die Zusammenarbeit zu beenden. Dies wurde jedoch vom Verein abgelehnt, da die Gründe für die sportliche Misere nicht mit meiner Person bzw. Arbeit in Verbindung stand.


Gehst Du "im Bösen" aus Laub ?
Nein. Ich bedanke mich bei allen Verantwortlichen des FC Laub für das entgegen gebrachte Vertrauen der beiden vergangenen Jahre. Ich wünsche dem FC Laub alles erdenklich Gute und natürlich in erster Linie den Klassenerhalt. Ich denke, dass die Mannschaft dieses Ziel errreichen kann, wenn sie wieder an die in der Vorbereitung gezeigten Leistungen anknüpfen kann.
Ein ganz besonderer Dank gilt meinem Torwarttrainer Thomas Bruhn, einem Weggefährten vergangener Tage (Anm. Red. Schneider und Bruhn spielten schon bei Freier TuS und SpVgg Stadtamhof zusammen).
Meinen Spielern wünsche ich alles Gute und hoffe aber auch, dass sie jetzt Charakter zeigen und alles daran setzen, um wieder in "ruhigere Gewässer" zu steuern.

Wie sieht nun Deine Zukunft aus ?
Ich bin ja nun seit gut 20 Jahren Trainer mit Leidenschaft. Erst vor drei Wochen noch habe ich die A-Jugendmannschaft der JFG Hohe Linie (Bezirksoberliga) übernommen. Ich bin also nicht tatenlos. Es sind halt jetzt keine sechs Tage mehr in der Woche auf denen ich auf dem Fußballplatz bin, sondern nur noch drei. Mein Schwerpunkt bleibt aber das Trainerleben im Herrenbereich und somit bin ich natürlich für alles offen-