2024-05-02T16:12:49.858Z

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David Godlevski vom SC 09 Erkelenz (r.) steigt im Spitzenspiel der Fußball-Kreisliga B 1 gegen die Sportfreunde Ueveko-   „Merkwürdiger“ Bezirksliga-Aufstieg auf dem Sofa ven in diesem Kopfballduell am höchsten.
David Godlevski vom SC 09 Erkelenz (r.) steigt im Spitzenspiel der Fußball-Kreisliga B 1 gegen die Sportfreunde Ueveko- „Merkwürdiger“ Bezirksliga-Aufstieg auf dem Sofa ven in diesem Kopfballduell am höchsten. – Foto: Royal
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Lange Saison wartet auf die Neulinge

SC 09 Erkelenz, SV Waldfeucht-Bocket und SV Scherpenseel-Grotenrath wären die drei Aufsteiger in die Kreisliga A +++ 34 Spiele

KREISLIGA

Das dürfte eine interessante und vor allem intensive A-Liga-Saison werden. Bestätigt der außerordentliche Verbandstag des Fußball-Verbandes Mittelrhein (FVM) am 21. Juni die Empfehlungen des Präsidiums, die Saison abzubrechen und pro Staffel eine Mannschaft aufsteigen zu lassen, würde die Kreisliga A Heinsberg in der nächsten Saison 18 Mannschaften umfassen. Das bedeutet für jedes Team 34 Spiele. Waldenrath-Straeten steigt in die Bezirksliga auf; neu hinzu kommen die drei Staffelsieger aus der B-Liga, SC 09 Erkelenz, SV Waldfeucht-Bocket und SV Scherpenseel-Grotenrath.

„Wir sind froh, dass wir aus der B-Liga raus sind“, sagt Christian Grün, Trainer des SC 09 Erkelenz. In der Hinrunde – mehr konnte nicht gespielt werden – hatte sich der SC 09 an der Spitze einen Dreikampf mit den Sportfreunden Uevekoven und dem Stadtnachbarn Dynamo Erkelenz geliefert. Der SC 09 hatte die beiden Topspiele jeweils mit 1:0 gewonnen und selbst noch keine Partie verloren. Bitter für Rivale Uevekoven: In der letzten Hinrundenpartie kassierte man den Ausgleich gegen Helpenstein II weit in der Nachspielzeit. Sonst wäre Uevekoven auf dem ersten Platz gewesen.

Großartig feiern konnte man angesichts der Corona-Pandemie nicht. Und der Verein hätte einiges zu feiern gehabt. Schließlich hat die zweite Mannschaft als Tabellenführer der Kreisliga C, Staffel 1, den direkten Wiederaufstieg in die Kreisliga B geschafft.

„Wir sind mitten in den Planungen für die neue Saison“, sagt Christian Grün. Bisher hatte man „komplett in der Luft gehangen“, da ja die Entscheidung auf höchster Ebene erst am vergangenen Mittwoch gefallen ist. Grün weiß, dass der Kader groß sein muss, um eine strapazenreiche Saison unbeschadet zu überstehen. „22 Spieler braucht man“, so der Trainer. Man wisse auch nicht, ob man am ersten Septemberwochenende anfangen kann. Gibt es wetterbedingt viele Spielausfälle, dürften am Saisonende Englische Wochen an der Tagesordnung sein.

Beim SV Waldfeucht-Bocket wollte Spielertrainer Sebastian Peschel eigentlich auf dem Platz aufsteigen. „Ich bin aber mit dieser Entscheidung zufriedener, als wenn die Saison gecancelt worden wäre; das hätte uns hart getroffen“, sagt der Trainer des Tabellenführers der Staffel 2. Peschel führt aber an, dass die Regelung nicht fair ist – speziell im Hinblick auf andere Ligen.

Die Entscheidung des FVM, die Saison abzubrechen, kann er verstehen, wenn man am ersten September-Wochenende mit der neuen Saison anfangen kann. Man könne dann eine komplett neue Saison spielen. Auf die A-Liga ist er „gespannt wie ein Flitzebogen“. „Wenn es fünf bis sechs Absteiger gibt, wird das nicht einfacher für uns“, sagt Peschel. Dass 34 Spiele zu absolvieren sind, „ist nicht verkehrt“. Peschel war immer froh, „wenn ich in großen Ligen spielen konnte“. Von Spielausfällen ist man in Herbst und Winter immer betroffen. „Wir haben aber mit der Austragung von Nachholspielen nie Schwierigkeiten gehabt“, sagt Peschel. Denn es stehen zwei Rasenplätze zur Verfügung (in Waldfeucht und in Bocket), die im Frühjahr immer in sehr gutem Zustand sind.

Der SV Scherpenseel-Grotenrath würde über die Quotientenregelung den Aufstieg schaffen. In der Kreisliga B 3 hat der SV erst neun Spiele ausgetragen und ist mit 25 Punkten Tabellenzweiter. Doch man stände besser da als Tabellenführer Übach-Boscheln, der schon elf Spiele absolviert und 29 Punkte geholt hat.

„Wir haben für die Fortsetzung der Saison gestimmt“, sagt Sascha Mensch. Das wäre die sportlich fairste Lösung gewesen. „Wenn es aber anders kommt, nehmen wir es mit, wir brauchen uns nicht zu schämen“, sagt der Trainer, der acht Siege, ein Unentschieden und nur drei Gegentore vorweisen kann. Das ist auch die Meinung der Spieler, mit denen er kommuniziert. „Schade, dass wir nicht mit den Spielern feiern können“, ist ein Wermutstropfen. Er sieht die Entscheidung auch als bitter für den Konkurrenten Übach-Boscheln an. Die Partie in Boscheln war ausgefallen. „Das war nicht unsere Schuld“, sagt Sascha Mensch.

Beim SV hatte man zweigleisig geplant. „Wir sind in der glücklichen Lage, 18 bis 19 Feldspieler im Kader zu haben“, sagt Sascha Mensch. Die, die den Aufstieg geschafft haben, sollen sich auch in der A-Liga beweisen. „Ein bis zwei Neue, mehr nicht“, äußert sich der Trainer zu eventuellen Verstärkungen. Man sei sich bewusst, dass es eine lange Saison wird. „Wie geht die Mannschaft damit um?“, ist eine Frage, die sich der Trainer stellt. Es wird auch nicht mehr so sein, dass man fast jedes Spiel gewinnt. Man müsse sehen, wie das Team auf mehrere Niederlagen reagiert. Ziel sei der Klassenerhalt.

Der Verein und die Mannschaft haben sich zudem vorgenommen, besser abzuschneiden als beim letzten Aufstieg in die A-Liga vor mehreren Jahren. Da war man sofort wieder abgestiegen, litt auch unter schwacher Trainingsbeteiligung und hohen Niederlagen. Doch danach hat sich das Team kontinuierlich weiterentwickelt und sieht der Herausforderung erwartungsvoll und optimistisch entgegen.

Aufrufe: 026.5.2020, 10:00 Uhr
sie | AZ/ANAutor