Landkreis Ebersberg: Überwiegend Verlierer der BFV-Abstimmung 

Landkreis – Von einem eindeutigen Votum der bayerischen Vereine hat der Bayerischen Fußball-Verband (BFV) gestern berichtet: Eine klare Mehrheit von 71,14 Prozent (2115 Stimmen) habe sich in einem vom (BFV) eingeholten Meinungsbild dafür ausgesprochen, die bis zuletzt unterbrochene Spielzeit 2019/21 bei den Frauen und Herren jetzt abzubrechen. Zur Anwendung kommt dabei die in §93 der Spielordnung verankerte Quotienten-Regelung. Das heißt: direkte Auf- und Absteiger in den einzelnen Spielklassen, die Relegation entfällt ersatzlos.

Das Alternativmodell, wonach alle Vereine, die unter Berücksichtigung der Quotienten-Regel in der Tabelle auf einem Aufstiegs- und Relegationsplatz stehen, aufsteigen können und der Abstieg nicht zum Tragen gekommen wäre, erhielt eine Zustimmung von 28,86 Prozent (858 Stimmen).

Die Wahlbeteiligung lag bei 80,46 Prozent. Aufgerufen, ihr Votum abzugeben, waren insgesamt 3695 Vereine im gesamten Freistaat, die am Erwachsenenspielbetrieb teilnehmen. Dabei hatte jeder Verein eine Stimme. Von ihrem Wahlrecht machten letztlich 2973 Klubs Gebrauch. Mit der technischen Durchführung der Abstimmung und der Feststellung des Ergebnisses hatte der BFV einen externen Dienstleister beauftragt.

Kurios dabei, dass keine aktuellen Tabellen als Grundlage für die Entscheidung vorlagen. Die Vereine mussten wie in fußballerischen Urzeiten sich die Tabellen unter Einbeziehung der Quotientenregelung selber ausrechnen. Der Grund: Entsprechende Abschlusstabellen, die das Verhältnis von Punkten zu absolvierten Spielen beinhalten, seien juristisch erst dann erstellbar, wenn die Saison rum ist, ließ BFV-Sprecher Fabian Frühwirth dazu wissen. Ein Umstand, den auch er bedauere. Alle folgenden Angaben sind deshalb ohne Gewähr. (ez/hw)

Bezirksliga Ost

Zum zweiten Mal nach 2017 ist der VfB Forstinning als Vizemeister denkbar knapp am Landesligaaufstieg gescheitert. Diesmal nicht im letzten Relegationsspiel, sondern am Grünen Tisch. „Es bleibt ein fader Beigeschmack“, ärgert sich Abteilungsleiter Thomas Herndl über „die dermaßen negativ-objektive Verkaufsvorstellung“ im Vorfeld der Abstimmung. Genauso über die Quotienten-Regelung. „Sportlich ist das nicht. Ein Punkt hinter dem Tabellenführer ist gar nix! Wir werden den Klageweg nicht gehen, aber hoffentlich klagt jemand anderes!“

Zur neuen Saison haben die Forstinninger ein Derby weniger zu beklagen. Anders als den SC Baldham-Vaterstetten (6.), hat es den zweiten „Bezirksliga-Dino“ nach zehn Spielzeiten erwischt. „Sportlich waren wir eh schon mit eineinhalb Beinen in der Kreisliga und wenn man ehrlich ist, hat jeder den Abstieg schon mal im Hinterkopf gehabt“, hat sich wohl nicht nur Abteilungsleiter Christian Kebinger mit dem „Neuanfang“ des TSV Ebersberg auf Kreisebene arrangiert. Persönlich favorisiere er nach wie vor das Alternativmodell, „aber nach dem Verlauf der Infoveranstaltung habe ich das Ergebnis auch in dieser Deutlichkeit erwartet“. Da die Eber zweigleisig geplant hätten, ist das Ende der Bezirksliga-Ära laut Kebinger „kein Beinbruch“.

(bj)

Kreisliga 3 München

Auf die Ligazugehörigkeit der fünf Landkreisteams TSV Oberpframmern (4.), SV Hohenlinden (5.), SV Anzing (7.), ATSV Kirchseeon (8.) und TSV Grafing (Relegationsplatz 11.) hat das Abstimmungsergebnis keinen Einfluss. Durch die Quotienten-Regelung verbessert sich Anzing um zwei Ränge, der SV Hohenlinden um einen Platz.

(bj)

Kreisklasse 6 München

Der VfB Forstinning II stand bereits vor dem Votum als Meister und Aufsteiger fest. Durch die Ablehnung des Alternativmodells wird ihm Vizemeister TSV Zorneding nicht in die Kreisliga folgen. „Noch bevor diese Option auf den Tisch kam, haben wir ja schon länger damit gerechnet und uns darauf eingestellt“, sieht TSV-Abteilungsleiter Jakob Bouacha das Abstimmungsergebnis „relativ neutral.“ Man könne gut damit leben. „Hilft ja nichts, damit zu hadern! Und endlich Planungssicherheit zu haben, ist ja auch schon mal etwas.“

Während die gesicherten Mannschaften des FC Parsdorf (3.), TSV Steinhöring (8.), TSV Egmating (10.) sowie TSV Ebersberg II (12.) die Entscheidung gelassen abwarteten, steht der Abstieg in die A-Klasse für den FC Falke Markt Schwaben und den SC Baldham-Vaterstetten II nun fest. Für die Falken ein neuer sportlicher Tiefpunkt nach der Auflösung ihrer Landesligamannschaft 2014.

„Wichtig ist, dass wir uns wieder eine richtige Basis aufbauen. Es hilft uns aber eh nichts, den Landesligazeiten nachzutrauern“, findet Florian Mittermüller. Der 3. Vorstand des FCF habe dieses Ergebnis bereits in den Info-Veranstaltungen kommen sehen. „Natürlich hatten wir Hoffnung auf das Alternativmodell, zumal wir dem BFV mitgeteilt haben, dass wir es nicht fair finden, wenn es in so einer Situation, für die niemand etwas kann, Leidtragende gibt. Andererseits konnten wir uns lange genug mit der Möglichkeit des Abstiegs beschäftigen und wollen mit vielen jungen Spielern wieder angreifen.“

(bj)

A-Klasse 6 München

MIt dem ASV Glonn – 41 Punkte aus 16 Spielen) und dem FC Ebersberg (36/15) auf den beiden Aufstiegsplätzen ziehen zwei Mannschaften in die Kreisklasse ein, die sich den Aufstieg redlich verdient haben. Während sie die Liga souverän in Schach gehalten haben, darf sich Forstinnings Dritte über die Quotientenregel freuen. Danach haben sie sich (0,866) von einem Abstiegsplatz verabschiedet und Grüne Heide Ismaning II (0,812) in die B-Klasse verdrängt.

(hw)

B-Klasse 6 München

„Gerade im Hinblick auf die kommende Aufbauarbeit gemeinsam mit den Falken ist der Abstieg bedauerlich“, so BSG-Spielertrainer Florian Harreiner. Sieben Punkte aus 13 Spielen waren für die Markt Schwabener einfach zu wenig. Der Neuaufbau wird ohne ihn stattfinden müssen. Harreiner will sein Engagement bei der BSG beenden.

(hw)

C-Klasse 6 München

Die Quotienten-Regelung hat die Reserve des TSV Poing um einen Hundertstelpunkt zum Meister gekrönt und damit den feststehenden Aufstieg versüßt. In der Liga verbleiben der TSV Pliening/Landsham (3.), TSV Steinhöring II (4.), TSV Egmating II (5.), FC Falke Markt Schwaben II (6.), SV Bruck II (10.) sowie die Drittvertretung des TSV Oberpframmern (11.). Die Reserveteams des FC und TSV Ebersberg hatten noch vor Abbruch des Ligabetriebs zurückgezogen.

(bj)

Kreisliga 1 Inn/Salzach

Ein Hundertstelpunkt fehlt dem TSV Emmering (3.) qua Quotient zur Vizemeisterschaft. Dieser Relegationsplatz wäre aber ohnehin Makulatur.

(bj)

A-Klasse 1 Inn/Salzach

Als Tabellenvierter hatte der TSV Aßling (20 Spiele/40 Punkte) mit dem Aufstieg nichts zu tun.

(hw)

B-Klasse 1 Inn/Salzach

Als Profiteur der Abbruchmodalität nach §93 zieht die Emmeringer Reserve an Heufeld vorbei und als Vizemeister in die A-Klasse ein.

(bj)

C-Klasse 1 Inn/Salzach

Ein Punkteschnitt von 0,05 gibt in der Meister- und Aufstiegsfrage letztlich den Ausschlag für die Zweitvertretung des TSV Aßling.

(bj)

Frauenfußball

Punktgleich mit dem Bezirksliga-Meister TV Altötting (je 35) mussten sich die Frauen des TSV Aßling mit Rang zwei begnügen. Für den TSV Grafing kam der Abbruch zur rechten Zeit. Die Haseitl-Elf landete auf Rang neun (14 Punkte).

Auf Platz sieben schloss der SC Baldham-Vaterstetten die Kreisliga-Runde gesichert ab.

Pech für die Frauen der SpVgg Markt Schwabener Au: Vier Zähler (bei einem Spiel weniger) hinter Kreisklasse-Champion TSV Haar lagen sie auf Titelkurs. Neuer Anlauf in der kommenden Saison. Die SG Baiern/Höhenrain/Glonn landete im Mittelfeld (5./18 Punkte).

Die Frauenmannschaft der SG Hohenlinden/Forstern/Edling steigt als Meister der A-Klasse 1 auf.

(hw)