2024-05-02T16:12:49.858Z

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Florian Unckrich grätscht RWO Alzeys torgefährlichen Belel Meslem ab.
Florian Unckrich grätscht RWO Alzeys torgefährlichen Belel Meslem ab. – Foto: pakalski-press/Boris Korpak

Landesliga: Ingelheimer im Glück

Beim torlosen Remis gegen RWO Alzey steht die Elf von David Klose völlig neben sich

Alzey. Am besten wären die Fußballer von der Spvgg. Ingelheim nach dem torlosen Remis bei RWO Alzey zur nächsten Lotto-Annahme gefahren. Sie hätten wahrscheinlich auch einen Hauptgewinn getippt – bei dem Glück, das sie an diesem Abend hatten.

Stolz auf den Punktgewinn am Alzeyer Wartberg war denn auch keiner. Schon gar nicht Florian Unckrich, für den dieses Rheinhessen-Derby der Landesliga eine ganz besondere Bedeutung hatte. An alter Wirkungsstätte juckte es ihm noch mehr als sonst in den Füßen, den Platz mit einem Sieg zu verlassen.

An ihm lag es sicher nicht, dass dieser Plan platzte. „Wir haben nie in unser Spiel gefunden“, haderte der Außenverteidiger, der bis vor zwei Jahren noch das Dress der Rot-Weißen getragen hatte. Den es schließlich über Eintracht Bad Kreuznach zur Ingelheimer Spielvereinigung verschlug. Er habe alles richtig gemacht, sagte er, mit Blick auf seine Stationen. Obwohl es an diesem Abend sicher mehr Spaß gemacht hätte, im Team der Alzeyer mitzumischen als in dem der Spvgg. Ingelheim.

Zugegeben, auch die Alzeyer machten kein Tor. Aber wenigstens hatten sie über weite Strecken der 90 Minuten den Ball. Sie kamen auch deutlich häufiger als nur dreimal in den gegnerischen Strafraum. Und acht dicke Chancen für den Siegtreffer hatten sie sowieso. So macht Fußball zumindest mehr Spaß, als wenn man anderthalb Stunden zuschauen muss, wie das Spiel an einem vorbeiläuft.

Dabei, so resümierte der enttäuschte Spvgg.-Coach David Klose, hatte man sich am Blumengarten noch ganz gezielt den Schwächen der Alzeyer gewidmet. Auf den Außenpositionen hatte man die Schwachpunkte (völlig zu Recht) ausgemacht. Über die Flügel sollten die nach langer Pause noch nach dem Spielrhythmus suchenden RWOler geknackt werden. Eine gute Spielidee, wenn sie eben auch umgesetzt worden wäre.

Stattdessen stand die Ingelheimer Abwehr beinahe permanent unter Druck. Gut für Unckrich, der seine Zweikampfstärke unter Beweis stellen konnte. Gut auch für Marcel Redschlag, der alles hielt, was die Alzeyer nicht von sich aus schon neben oder übers Tor jubelten. Schlecht aber für die Spielvereinigung als Mannschaft, die weiter vom Sieg entfernt war als glücklose Lotto-Spieler vom Sechser.

Vielleicht, so mutmaßte Unckrich, spielte auch die Atmosphäre am Wartberg eine Rolle. Derby-Stimmung kam kaum auf - weder auf den Rängen, noch auf dem Feld. Was auch an Schiedsrichter Simon Wölfinger lag. Er stand dem körperlosen Spiel deutlich näher als dem kampfbetonten Stil. So reduzierte sich das Feuer in der Partie auf eine Szene kurz nach der Halbzeit, als sich Klose und der Referee in die Haare bekamen. Der Unparteiische hatte den längeren Arm, schickte den Trainer mit einer Roten Karte auf die Tribüne.



Aufrufe: 012.9.2021, 08:00 Uhr
Claus RosenbergAutor