2024-06-14T14:12:32.331Z

Allgemeines
– Foto: Lars Schröer

Künftig 40 Spiele in der Landesliga?

Welche neuen Probleme nach einem Saisonabbruch auf die Amateurfußballer warten

Die Saison der Amateurfußballer soll abgebrochen werden. Darauf haben sich die Vereine und der Niedersächsische Fußballverband (NFV) verständigt. Aufsteiger soll es geben, aber Absteiger nicht. Für die Landesligisten SC Blau-Weiß Papenburg und SV Union Lohne die Rettung. Doch dadurch entsteht ein neues Problem.

Weil es keine Absteiger geben soll, wird es zu einer Aufstockung der Liga kommen. Nicht mehr 17, sondern 21 Mannschaften treffen in der nächsten Saison aufeinander. Nur der TuS Blau-Weiß Lohne wird als Tabellenerster die Klasse in Richtung Oberliga verlassen. Hingegen gibt es aus den fünf Bezirksligen im Weser-Ems-Gebiet jeweils einen Aufsteiger. Hierzu zählt auch der SV Sparta Werlte.

Union Lohnes Teammanager Hardy Stricker hält die Aufstiegsregelung für fraglich und betont: „Ich hätte die ganze Saison eingestampft.“ Somit wäre es nicht zu einer Aufstockung gekommen. „Mit einer größeren Liga habe ich die wenigsten Probleme. Das ist unser geringstes Übel“, ist Papenburgs Trainer Alfons „Alo“ Weusthof der Meinung, dass sich jeder Verein nun darauf einstellen könne, 40 Partien in der nächsten Saison absolvieren zu müssen.

Stricker sieht dies kritisch und bringt deshalb einen Vorschlag in Spiel: „Ich bin dafür, dass wir nur eine Hinrunde über das gesamte Jahr spielen und die Heimspiele ausgelost werden.“ Oder sofern mehr Zeit vorhanden sei, hält Lohnes Teammanager eine Auf- und Abstiegsrunde nach der Hinserie für eine Lösung. Diese solle demnach in der eigentlichen zweiten Saisonhälfte ausgespielt werden.
Wenigstens herrscht bei den Fußballern Planungssicherheit. Diese hatte Stricker gefordert, bevor der NFV noch am 11. Mai mitteilte, dass bis zum 27. Juni über vier Varianten abgestimmt werden sollte. Eine Variante beinhaltete dabei auch einen möglichen Abstieg.

Sportlich wäre Union Lohne kaum noch zu retten gewesen. Mit nur elf Punkten bilden die Eisernen abgeschlagen das Schlusslicht der Liga. Durch die Entwicklung können sie nun mit einem weiteren Jahr in der Landesliga rechnen. Stricker atmet doppelt durch: „Ich finde es die fairste Lösung, dass es keine Absteiger gibt, und wir können nun für die Landesliga planen.“ Die Entscheidung des NFV habe es auch für die Spieler leichter gemacht, ergänzt der 48-Jährige. Jeder Spieler wisse, in welcher Liga sein aktuelles Team spielen werde, und nun könnten sie sich orientieren.

Als Drittletzter steckten die Papenburger ebenfalls tief im Schlamassel. Weusthof äußert sich deshalb weniger euphorisch: „Wir sind nicht gerade auf der Sonnenseite, und deswegen möchte ich mich etwas defensiver ausdrücken.“ Seine Meinung: Vielleicht sei es eine faire Lösung in der aktuell außergewöhnlichen Zeit. Der 61-Jährige begrüßt, dass der Verband die Vereine miteinbezogen und nicht selbst die Entscheidung getroffen hat.
Wann es für die Fußballer von BW Papenburg und Union Lohne weitergeht, ist derweil noch unklar. Zwar ist das Training wieder erlaubt, jedoch nur in Kleingruppen bis maximal fünf Personen sowie unter der Einhaltung aller Hygienemaßnahmen und des Mindestabstandes. „Das ist die große Unbekannte, wann es weitergeht. Aber immerhin haben wir nun Planungssicherheit“, sagt Papenburgs Trainer abschließend.

Es scheint nur noch eine Formsache, dass die Stimmberechtigten beim außerordentlichen Verbandstag am 27. Juni mehrheitlich für diese Variante votieren. Profitieren würden hiervon Union Lohne und BW Papenburg, die beide auf einem Abstiegsplatz rangieren. Für beide würde es den sportlichen Rettungsanker bedeuten, doch die See in der Landesliga dürfte nach der Pause rauer werde

Aufrufe: 028.5.2020, 11:05 Uhr
Johannes VehrenAutor