2024-04-29T14:34:45.518Z

Halle
Das Siegerteam 2017: der ZV Thierstein um Goalgetter Michal Holy (mi.). F: Zink
Das Siegerteam 2017: der ZV Thierstein um Goalgetter Michal Holy (mi.). F: Zink

Kühl und abgezockt zum Titel: Thierstein überrascht alle

Bayerische Halllenmeisterschaft: Bezirksliga-Vorletzter aus Oberfranken düpiert im Finale den SC Olching mit 3:0 und krönt sich zum Champion +++ Starke Salzweger ziehen im Halbfinal-Shootout den Kürzeren

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Der ZV Thierstein hat sich überraschend wie verdient zum Bayerischen Hallenmeister 2017 gekrönt. Die Oberfranken zeigten vor 750 Zuschauern in Nürnberg über die gesamte Turnierdauer den besten Futsal und belohnten sich am Ende durch einen 3:0-Finalerfolg gegen den SC Olching. Thiersteins überragender Akteur Michal Holy sicherte sich zudem die Torjägerkanone. Ein ganz starkes Turnier lieferte auch der niederbayerische Vertreter aus Salzweg ab, der in der Gruppenphase die großen Favoriten aus Augsburg und Erlangen hinter sich ließ und in einem prickelnden Halbfinale erst nach Sechsmeterschießen den Kürzeren gegen Olching zog. FCS-Keeper Maximilian Heinz erwischte einen Sahnetag und wurde zum besten Torhüter des Turniers gekürt.

Ein klarer Favorit war vor Beginn in Gruppe A nur schwer auszumachen, umso überraschender war es, dass der ZV Thierstein mit der makellosen Bilanz von drei Siegen aus drei Spielen dem Geschehen den Stempel aufdrückte. Der Tabellenvorletzte der Bezirksliga Oberfranken Ost besiegte die Konkurenz aus Euerbach/Kützberg, Olching und Nürnberg jeweils mit 3:1 und zog souverän in die Runde der letzten Vier ein. Den Sprung ins Semifinale schaffte nach zähem Beginn auch der SC Olching. Der Landesligist aus der Nähe von München hielt im vorletzten Gruppenspiel den SV Euerbach/Kützberg mit 3:2 in Schach und profitierte am Ende von der 1:3-Niederlage der gastgebenden FC Bayern Kickers Nürnberg gegen den ZV Thierstein.

Der niederbayerische Außenseiter aus Salzweg düpierte sehr zur Freude seines Anhangs in Gruppe B die großen Favoriten. Und das trotz eines Malheurs bei der Anreise, als der Bus des FCS in einen leichten Vekehrsunfall verwickelt war. Im ersten Spiel setzte sich die Truppe aus dem Landkreis Passau dank einer kämpferisch bärenstarken Vorstellung mit 1:0 gegen Türkspor Augsburg durch. Auch gegen den ATSV Erlangen waren die Schützlinge von Coach Wolfgang Schiller hellwach und bezwangen den Landesligisten mit 3:1. Damit war Salzweg schon nach der zweiten Partie fürs Halbfinale qualifiziert, trotzdem gab sich der Bezirksligist auch im abschließenden Match gegen Roding keine Blöße und siegte auch gegen die Oberpfälzer mit 2:0. Im letzten Gruppenspiel zwischen Türkspor Augsburg und dem ATSV Erlangen ging`s somit ums zweite Halbfinalticket. Die Schwaben zeigten dabei die besseren Nerven, ließen sich auch von einem Rückstand nicht unterkriegen und drehten die Partie am Ende noch in einen 3:1-Sieg.

Im ersten Halbfinale traf somit der ZV Thierstein mit seinen tschechischen Futsal-Experten auf Türkspor Augsburg. Die Oberfranken setzten auch im Semifinale ihr präzises Kombinationsspiel fort und zwangen verdientermaßen den Landesligisten mit 3:1 in die Knie. Der ZV leistete sich in den letzten Sekunden gar noch den Luxus, den Ball am leeren Gehäuse lässig vorbeizuschieben. Augsburg hatte kurz zuvor den Keeper vom Parkett genommen für einen weiteren Feldspieler.

Stimmungsvoll ging es dann im zweiten Halbfinale zur Sache, als mit dem FC Salzweg und dem SC Olching die Teams mit den größten Fangruppen die Klingen kreuzten. Der Landesligist aus der Nähe von München sah dabei nach Treffern von Shkumbin Shala und Maxi Lutter sowie einer roten Karte gegen Bruno Kapfer schon wie der sichere Sieger aus. Doch die Niederbayern kämpften sich noch einmal bravourös zurück. Zunächst verkürzte Simon Saxinger auf 1:2, keine Minute später glich Stefan Holzmaier zum 2:2 aus. Der Salzweg-Block kochte, und nun war das Momentum plötzlich auf Seiten des FCS. Christian Resch hätte die Partie komplett auf links drehen können, scheiterte aber mit seinem Kracher am Querbalken. So musste das Sechsmeterschießen die Entscheidung bringen. Und weil alle Olchinger Nerven wie Drahtseile bewiesen und alle drei Schützen versenkten, Cemal Yildirim aber an Keeper Michael Popovits scheiterte, zog der SCO ins Endspiel ein. Die Fans der Salzweger nahmen`s nicht lange krumm und feierten ihr Team für ein tolles Turnier.


Das Finale war dann eine eindeutige Angelegenheit. Thierstein ging durch den überragenden Michal Holy schon früh mit 1:0 in Führung. Im Anschluss hatten die Oberfranken wenig Mühe, den knappen Vorsprung zu verteidigen. Kurz vor dem Ende machten Michal Kovacs und Lukas Hibler mit ihren Treffern dann endgültig den Deckel drauf. Trotz des Coups nahmen die Thiersteiner Akteure den Titelgewinn relativ emotionslos zur Kenntnis.



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Aufrufe: 028.1.2017, 18:00 Uhr
Mathias WillmerdingerAutor