2024-04-29T14:34:45.518Z

Halle
Erst geglänzt, dann gescheitert: Der ATSV Erlangen erlebte einen bitteren Samstag. F: Zink
Erst geglänzt, dann gescheitert: Der ATSV Erlangen erlebte einen bitteren Samstag. F: Zink

Gebrauchter Tag für Bayern Kickers und den ATSV Erlangen

Beide mittelfränkischen Vertreter scheitern bei den Bayerischen Hallenmeisterschaft in der Vorrunde

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Das Wohnzimmer am Berliner Platz war herausgeputzt, illustre Gäste aus ganz Bayern kamen, doch am Ende war die Bayerische Hallenmeisterschaft am Samstag für die beiden mittelfränkischen Starter FC Bayern Kickers und ATSV Erlangen ein Fest mit zu vielen Partybremsen.

Für Freunde des mittelfränkischen Fußballs hatte der Samstag in der Halle am Berliner Platz zumindest einen Lichtblick - sofern das Fußballherz Rot-Schwarz gefärbt ist: Tim Leibold, am Schambein verletzter Flügelspieler des 1. FC Nürnberg, stellte sich nach Ende der Gruppenphase einem kurzen Interview mit Hallen- und Club-Stadionsprecher Martin Siegordner. Anschließend erfüllte Leibold im Foyer noch Autogrammwünsche.

Auf dem Parkett gab es für heimische Fußballfans dagegen eher Magerkost. Magerkost? Wer sich den ersten Auftritt des ATSV Erlangen in Gruppe B gegen den TB 03 Roding zu Gemüte führte, kam eher zu dem Eindruck, hier wird gerade ein fußballerisches Gala-Dinner serviert. Um einen vor Spielfreude nur so sprühenden Fixpunkt Vignon Amegan zauberten die Erlanger einen sehenswerten Spielzug nach dem anderen auf das Feld und düpierten die Oberpfälzer hochverdient mit 4:0. Dazu leisteten sich die Hugenottenstädter kein einziges Foul während der 15 Minuten Spielzeit.

Ein Ausrufezeichen, dem anschließend viel zu viele Fragezeichen folgten. Gegen den niederbayerischen Vertreter FC Salzberg riss spätestens nach zwei dicht aufeinanderfolgenden Gegentoren in der 9. und 10. Minute der Faden. Am Ende unterlag der mittelfränkische Futsal-Champion mit 1:3.

Apropos Salzweg: Der Bezirksligist aus dem Landkreis Passau brachte eine lautstarke Horde Schlachtenbummler mit nach Nürnberg. Neben eher handelsüblichen Trommelschlägen und Gesängen "erfreuten" die FCS-Anhänger die Zuschauer mit ohrenbetäubenden Alarmgeräuschen, sodass sich mancher mit bangem Blick umsah, ob nicht am Berliner Platz irgendwo ein Feuermelder ausgelöst hatte. Nicht viel besser kam die einem Tinnitus nicht unähnliche Jingle-Bells-Melodie beim Rest des Publikums an, die dröhnend laut aus einem nicht definierbaren Abspielgerät heraus plärrte.

Doch der Erfolg gab Salzweg recht. Mit drei Siegen in drei Spielen zogen sie ins Halbfinale ein, während Erlangen im letzten Gruppenspiel gegen Türkspor Augsburg - die mit dem früheren Profi Manuel Hiemer (unter anderem ein Zweitligaspiel) antraten - eine Führung noch verspielte und die nächste 1:3-Niederlage verbuchen musste. Diese war gleichbedeutend mit dem Ausscheiden. Wer hätte das nach dem furiosen Start in das Turnier für möglich gehalten?

Bayern Kickers nur "stets bemüht"

Nicht viel besser ging es Bayern Kickers. Mit dem Unterschied dass der Gastgeber von Beginn an reichlich Mühe hatte. Zwei eher zähen Unentschieden gegen Olching (Oberbayern) und Euerbach/Kützberg (Unterfranken) folgte die 1:3-Pleite gegen den Klub aus dem Fichtelgebirge, dem ZV Thierstein. Wirklich schlecht verkauft hat sich die Mannschaft von Trainer Jasmin Halilic einerseits nicht, anderseits gelang es ihr nie, richtig durchschlagskräftig zu agieren. Das unbefriedigende "war stets bemüht" trifft den Nagel wohl ganz gut auf den Kopf.

Während also auf dem Parkett andere das Rampenlicht genossen, war zumindest das Foyer in mittelfränkischer Hand. Tim Leibold sei Dank.

Aufrufe: 028.1.2017, 16:52 Uhr
FuPaAutor