KSC Böblingen: Der Aufstieg ist perfekt

Als nach fünf Minuten Nachspielzeit der Schlusspfiff des sehr guten Schiedsrichters Alexander Wintermantel (Tuttlingen) ertönte, gab es auf Seiten des KSC Böblingen kein Halten mehr. Fünf Jahre des Darbens in den Niederungen der Kreisliga B hatten ein Ende. Im selben Moment sanken die Akteure der Spvgg. Aidlingen wie vom Blitz getroffen zu Boden. Nach dem 1:2 muss die Spvgg. in den sauren Apfel des Abstiegs beißen. „Das ist bitter“, hatte Dirk Weckfort Tränen in den Augen. In seinem letzten Spiel als Aidlinger Trainer hatte er sich einen anderen, einen erfolgreichen Abschluss gewünscht. „Dafür haben wir aber zu wenig getan“, gab sich Weckfort nach der Partie als fairer Verlierer, trauerte aber auch dem guten Beginn nach. „Wir haben es leider verpasst, in der ersten halben Stunde nachzulegen.“
In der Tat waren die Aidlinger vom Anpfiff weg das bessere, weil wachere Team. Während sich der KSC von einer Verlegenheit zur nächsten hangelte, spielte der A-Ligist schnörkellos und geradlinig nach vorne – und ging schon in der sechsten Minute in Führung. Julian Pfann steckte auf Jonas Elchner durch, der mit einem Lupfer über KSC-Schlussmann Sercan Kayaalp das 1:0 für die Spvgg. besorgte.

"Kein Bein auf den Boden bekommen"

Aidlingen blieb auch in der Folge dran und störte bereits den Spielaufbau der sichtlich nervösen Böblinger. „Meine Spieler haben kein Bein auf den Boden bekommen“, hatte auch KSC-Trainer Yasin Özyürek bemerkt und handelte daraufhin früh. Für Erol Tuncer rückte Dominic Heinz nach hinten auf die linke Abwehrposition. Ins Spiel kam Mehmet Erdogan. Zwar dauerte es, bis sich der Wechsel bemerkbar machte, weil Aidlingen durch Christian Zondler und zwei Mal Jonas Elchner das 2:0 auf dem Fuß hatte. Aber nach einer guten halben Stunde verlagerte sich das Spiel immer mehr in die Aidlinger Spielhälfte. Nach Traumpass von KSC-Kapitän Samet Durak tauchte Mehmet Erdogan in der 35. Minute frei vor Christian Dabbert auf, zielte aber über das Tor. Eine Minute später machte es Burak Kayaalp besser, fand jedoch in Dabbert seinen Meister. Dasselbe Duell entschied der Aidlinger Torwart auch in der 45. Minute für sich, als er einen Schuss von Burak Kayaalp glänzend aus dem Eck fischte.

Kayaalp rettet gegen Patrick Pfann

Nach Wiederanpfiff blieb der KSC am Drücker – und kam schnell zum Ausgleich. In der 48. Minute kam Aidlingens Kapitän Tim Szomolay im eigenen Strafraum gegen Mehmet Erdogan einen Schritt zu spät. Den fälligen Strafstoß verwandelte KSC-Torwart Sercan Kayaalp sicher zum 1:1. Auch danach spielten die Böblinger ansehnlicher nach vorne und hatten durch Burak Kayaalp (65.) und Mehmet Özyürek (76.) das 2:1 auf dem Fuß. Jedoch konnte sich der KSC auch bei Sercan Kayaalp bedanken, der mit einem Reflex gegen Patrick Pfann (84.) das 1:2 verhinderte.

Mehmet Erdogan trifft fünf Minuten vor Schluss

Im Gegenzug fiel dann die Entscheidung. Mehmet Erdogan tauchte frei vor Christian Dabbert auf und markierte den viel umjubelten 2:1-Siegtreffer. Die Spvgg. warf in der Schlussphase alles nach vorne, hatte durch Dominik Roth und Patrick Kalmbach noch zwei gute Chancen, konnte das Spiel aber nicht mehr retten. Der Abstieg der Aidlinger war besiegelt.
KSC-Coach Yasin Özyürek, gezeichnet von einer Eier-und-Mehl-Dusche, war nach dem Sieg und der damit verbundenen Rückkehr in die Kreisliga A II sehr zufrieden: „Auch wenn wir das bessere Team waren, gab es heute keinen Schönheitspreis zu gewinnen. Das einzige, was zählt, ist, dass wir durch sind. Jetzt freuen wir uns auf die Kreisliga A II.“

Spvgg. Aidlingen: Dabbert, Haug, Kalmbach, Schleeh, Kraut, Rahn, Elchner, Szomolay, Zondler (67. D‘Amico), Julian Pfann (46. Patrick Pfann), Roth

KSC Böblingen: Sercan Kayaalp, Tuncer 32. Erdogan), Ipek, Serin, Karayaka, Aslan, Heinz, Durak, Adamcil (80. Velivar), Mehmet Özyürek (90.+3 Yildiz), Burak Kayaalp