2024-05-02T16:12:49.858Z

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Für Artur Wolf ist es ein selbstverständliches Zeichen der Realität, die Eintrittsgelder für die Flutopfer zu spenden.
Für Artur Wolf ist es ein selbstverständliches Zeichen der Realität, die Eintrittsgelder für die Flutopfer zu spenden. – Foto: pakalski-press/Korpak

Kreispokalfinale im Zeichen der Solidarität

Schornsheims Kapitän Artur Wolf spricht über die Spendenaktion beim Kreispokalfinale in Flonheim

Schornsheim. In Flonheim steigt an diesem Abend um 19.30 Uhr das Fußball-Pokalfinale zwischen RWO Alzey II und der SG Schornsheim/Undenheim. Die Eintrittsgelder sollen zum überwiegenden Teil den Flutopfern aus der Eifel gespendet werden. Wir sprachen darüber mit Artur Wolf, dem Kapitän der SG Schornsheim, von der die Initiative dafür ausging.

Herr Wolf, wie kam die Mannschaft der SG Schornsheim auf diese Idee?

Wir haben mitbekommen, wie schlimm es die Leute bei dieser Flutkatastrophe getroffen hat. Zunächst überlegten einige Spieler, ob wir als Mannschaft etwas für die Menschen vor Ort tun können. Dann kam uns der Gedanke, wir könnten die Einnahmen aus dem Pokalspiel spenden. Wir stimmten das im Mannschaftsrat ab, unterbreiteten den Vorschlag unserem Vorstand. Von dort aus gab es dann das okay.

Sind Sie oder jemand aus der Schornsheimer Mannschaft indirekt betroffen?

Nein, zum Glück nicht. Ich habe zwar Verwandte in der Eifel. Aber bei denen ging alles gut.

Stichwort Glück – meinen Sie diese Sintflut hätte auch über Rheinhessen nieder gehen können?

Natürlich ist das nicht ausgeschlossen. Es hätte auch uns erwischen können und dann wären wir auch froh gewesen für jede kleinste Hilfe, die uns erreicht hätte. Wir müssen untereinander Solidarität zeigen. Je mehr mitmachen, desto besser. Wir hoffen, dass vielleicht auch die eine oder andere Mannschaft mehr zum Pokalspiel kommt, um diese Sache aktiv zu unterstützen.

Was dachten Sie, als Sie die ersten Bilder von der Ahr sahen?

Schrecklich. Die Menschen dort haben ihr gesamtes Hab und Gut verloren. An Fußball denkt da wohl in den nächsten Monaten keiner mehr. Da geht es um mehr, es geht ums Leben und die Existenz. Wirklich schrecklich.

Können Sie sich vorstellen, jemals in eine solche Lage zu geraten?

Nein. Das kann man sich nicht vorstellen, das übersteigt das Vorstellungsvermögen. Aber: Ich möchte es mir auch nicht vorstellen.

Das Interview führte Claus Rosenberg



Aufrufe: 028.7.2021, 10:00 Uhr
Claus RosenbergAutor