2024-04-30T13:48:59.170Z

Allgemeines
Ralf Müller dient dem Fußball seit 30 Jahren in verschiedenen Funktionen. Weil er weitere Aufgaben übernommen hat. gibt er die Spielleitung im Pokal ab. 	Foto: pakalski-press/Axel Schmitz
Ralf Müller dient dem Fußball seit 30 Jahren in verschiedenen Funktionen. Weil er weitere Aufgaben übernommen hat. gibt er die Spielleitung im Pokal ab. Foto: pakalski-press/Axel Schmitz

Abschiedsspiel für den Pokalspielleiter

Mit dem Pokalfinale am Ostermontag endet eine Ära +++ Ralf Müller mit neuen Aufgaben im Fußball-Management

ALZEY. Mit dem Kreispokal-Finale am Ostermontag endet eine Ära: Ralf Müller hört als Pokalspielleiter auf. 15 Jahre lang managte der Fußball-Enthusiast diesen Wettbewerb – zunächst im Fußball-Kreis Alzey, nach der Fusion im Fußball-Kreis Alzey-Worms.

Der Pensionär hat neue Aufgaben dazubekommen. Neuerdings vertritt der Alzeyer den Fußball-Kreis Alzey-Worms im Verbandsspielausschuss. Außerdem wurde ihm die Leitung der Bezirksliga Rheinhessen übertragen. Darüber hinaus ist er Staffelleiter der A-Klasse Alzey-Worms und betreute eine C-Klasse. Das ist dem leidenschaftlichen Wanderer zu viel geworden. Die C-Klasse und den Pokal bat er, in andere Hände zu geben. Über die Verantwortung für die Futsal-Serie, deren Organisation ihm auch obliegt, muss sich der Kreisvorstand noch beraten. Vergeben ist die Nachfolge für die Pokalspielleitung. Carmen Dehm (Osthofen) und Wolfgang Baier (Worms) teilen sich die Aufgabe künftig.

Nun also das letzte Finale in der Ära Müller: Am Ostermontag (15 Uhr) in Eppelsheim zwischen TuS Neuhausen und der SG Schornsheim/Undenheim. Ein Topspiel der A-Klasse, das viele Zuschauer verdient, sagt Ralf Müller. So wie immer. Der frühere Mitarbeiter des Statistischen Bundesamtes, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit, ist seit jeher engagierter Botschafter des Amateurfußballs. Und seit 1992 sein loyaler Diener.

Das sportliche Erbe von Walter Kundel angetreten

Sein Debüt als Pokalspielleiter gab Ralf Müller in der Spielzeit 2007/08, als er den Job des ehemaligen Kreisvorsitzenden Walter Kundel aus Hangen-Weisheim übernahm. Seinerzeit waren die Fußball-Kreise Alzey und Worms noch selbstständig. Es war ein denkwürdiges Endspiel in Bechenheim, das unter der Leitung der aufstrebenden Schiedsrichterin Ines Appelmann stand. Der FV Flonheim siegte.

Eine Vorschau aufs Pokalspiel findet ihr hier.

Die erste Spielzeit, in der ausschließlich Ralf Müller die Regie im Pokal führte, gipfelte im Pokalfinale zwischen Borussia Eckelsheim und der TSG Weinheim. „Das war ein toller Pokalabend“, erinnert sich der Funktionär an die Begegnung auf dem engen Platz in Gau-Heppenheim. Viele Zuschauer, Riesenstimmung und ein fesselndes Spiel, das die TSG mit 4:2 gewann.

In die lange Amtszeit von Ralf Müller fällt auch die Pokalreform. „Wir hatten beobachtet, dass zu viele Mannschaften für den Pokal meldeten, dann aber die Spiele schenkten“, erzählt der 66-Jährige.

Pokal-Reform findet Anklang, aber auch Kritik

Er initiierte eine Versammlung mit den Vereinen, deren Anregungen schließlich auch verbrieft wurden. Demnach stiegen die A-Klassisten erst zur dritten Runde ein. Und die beiden ersten Runden sollten innerhalb der alten Grenzen der Fußball-Kreise Alzey und Worms ausgespielt werden, um den Aufwand für die B- und die C-Klassisten zu reduzieren. Das Modell hat sich bewährt, sagt Ralf Müller. Aber auch, dass es im Südwestdeutschen Fußballverband argwöhnisch beobachtet werde. Vertreter anderer Kreise betrachteten es als kontraproduktiv hinsichtlich des angestrebten Verschmelzungsprozesses der Fußballer aus dem Alzeyer und dem Wormser Gebiet. Müller weist diese Kritik zurück. Der sei längst abgeschlossen.

Spiele werden schneller geschenkt als früher

Nachdenklich stimmt ihn indes die Neigung von Vereinen, im fortgeschrittenen Wettbewerb Spiele abzusagen. „Die Bereitschaft, kampflos auszuscheiden, weil man nicht in Idealbesetzung auflaufen kann oder – mit Blick auf Platzverweise – keine Nachteile für die Meisterschaft in Kauf nehmen möchte, ist leider gestiegen. Das war früher anders. Da bemühten sich die Vereine mehr, irgendwie eine Mannschaft zu stellen“, reflektiert er. An diesem Trend ändere interessanterweise auch nichts, dass eine solche Spielabsage sage und schreibe 125 Euro Strafe kostet.

Für Müller hat und hatte der Pokal-Wettbewerb immer große Bedeutung. Vor zwei Jahren war er kurz davor, sogar einen Pott für den Sieger zu kaufen. Er brauchte es nicht, weil die Bitburger Brauerei dann verbandsweit diese Trophäen spendierte. Im alten Fußball-Kreis Alzey gab es noch einen Wanderpokal. Der wurde jedoch nach der Vereinigung mit dem Fußball-Kreis Alzey-Worms ausrangiert.



Aufrufe: 018.4.2022, 06:00 Uhr
Claus RosenbergAutor