2024-05-29T12:18:09.228Z

Interview
Im Gegensatz zur Vorsaison, als dieses Bild entstanden ist, hat Dominik Seel (rechts) mit den TSF Heuchelheim aktuell nicht so viel zu jubeln.	Foto: PeB
Im Gegensatz zur Vorsaison, als dieses Bild entstanden ist, hat Dominik Seel (rechts) mit den TSF Heuchelheim aktuell nicht so viel zu jubeln. Foto: PeB

»Kopf nicht in den Sand stecken«

GL GI/MR: +++ Heuchelheims Interimstrainer Dominik Seel zur (Schief-)Lage +++

GIESSEN . Der viertletzte Spieltag des Jahres 2019 wartet auf die Teams der Fußball-Gruppenliga, für drei der vier heimischen Vertreter stehen Heimspiele an. Nach zuletzt zwei Niederlagen möchte der MTV 1846 Gießen die kleine Negativserie beenden und gegen den FC Burgsolms den neunten Saisondreier einfahren. Bei acht Siegen verfolgt auch Aufsteiger SG Kesselbach/Odenhausen/Allertshausen dieses Ziel und will die starke Saison gegen den VfL Biedenkopf fortsetzen. Die einzige Auswärtspartie haben die Turn- und Sportfreunde aus Heuchelheim zu absolvieren, die die rund sieben Kilometer nach Launsbach aber als Aufwärmprogramm auch zu Fuß zurücklegen könnten. Vor dem Derby bei Aufsteiger FSG Wettenberg, für den die Partie am Sonntag (14.30 Uhr) ebenfalls äußerst wichtig ist, haben wir mit Heuchelheims Interimstrainer Dominik Seel über die Situation bei den Weiß-Blauen gesprochen.

Herr Seel, ursprünglich sind Sie bei den TSF eingesprungen, um nach „für zwei, drei Spiele“ als Interimstrainer zu übernehmen. Nun währt ihr Engagement doch noch bis zur Winterpause und dadurch elf Spiele lang. Wie kam es dazu?

Ja, das war zu Beginn anders gedacht. Aber es hat sich nach ein paar Wochen abgezeichnet, dass wir mit Daniel Marx einen neuen Trainer gefunden haben, der aber erst ab dem neuen Jahr übernehmen kann. Da war für mich klar, dass ich mich auch weiterhin zur Verfügung stelle und gemeinsam mit Tobi Schmitt und Andi Klan die Mannschaft bis zum Jahresende trainiere.

Im Gegensatz zu anderen Teams, die vielleicht mit dem Abstiegskampf gerechnet haben, steht Heuchelheim doch ziemlich unerwartet am Tabellenende. Schlägt sich das auf die Trainingsbeteiligung und die Stimmung in der Mannschaft nieder?

Was die Beteiligung angeht, können viele Trainer ein Lied singen. Ich habe kürzlich erst ein Interview mit Marco Vollhardt (Co-Trainer beim Kreisoberligisten Sportfreunde Burkhardsfelden, die Redaktion) gelesen, dem ich nur voll und ganz zustimmen kann. Was die Stimmung betrifft, so muss ich sagen, dass die gut ist, obwohl wir tief im Tabellenkeller stecken.

Nur neun Punkte weisen die TSF als Vorletzter auf, bereits doppelt so viele Zähler hat der viertletzte VfL Biedenkopf auf dem Konto. Besteht noch Hoffnung, den Klassenerhalt zu schaffen?

Ich hätte den falschen Job, wenn ich als Trainer nicht daran glauben würde. Natürlich sind wir nicht blauäugig und wissen, dass die Lage nicht rosig aussieht, weshalb wir uns mit allen Szenarien befassen. Ich hoffe allerdings, dass es uns gelingt, eine Mini-Serie zu starten, um wieder in Schlagdistanz zu kommen. Wir werden den Kopf nicht in den Sand stecken. Dafür bin ich schon zu lange im Geschäft und auch in dieser Liga dabei, um zu wissen, dass da schon viele überraschende Dinge passiert sind.

Mit den Auswärtsspielen in Wettenberg und in Biedenkopf in 14 Tagen warten zwei direkte Konkurrenten. Sind das schon „Muss-Spiele“, wenn man noch eine Chance haben will?

Auch wenn wir eins davon nicht gewinnen sollten, bleiben noch genügend Spiele übrig. Aber klar ist auch, dass jetzt vor der Winterpause noch ganz wichtige Spiele warten, in denen wir den Anschluss herstellen könnten. Das ist ganz klar unser Ziel.

Sie bleiben ja auch unter dem neuen Coach Co-Trainer und haben daher Einblick: Wird es in der Winterpause noch Neuverpflichtungen geben?

Wir werden auf jeden Fall die Augen offen halten und uns eventuell punktuell noch verstecken. Wir werden aber nicht auf Gedeih und Verderb Verpflichtungen tätigen. Zudem haben sich ja einige Verletzte in den letzten Wochen zurückgemeldet, sodass wir nun wesentlich konkurrenzfähiger sind, was die knappen letzten Spiele bewiesen haben. Es wäre aber schön, wenn Tobi Schmitt oder auch Daniel Mengeler nach der Winterpause zurückkehren. Bis dahin sind es ja noch einige Monate, daher ist die Hoffnung darauf groß.



Aufrufe: 08.11.2019, 08:00 Uhr
Marc Steinert (Gießener Anzeiger)Autor