2024-04-29T14:34:45.518Z

Kommentar
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Kommentar: "Abhängig von der Tagesform kann jeder jeden schlagen"

Mit der DJK Schwabsberg-Buch II lief für Andreas Redemann in der Hinrunde punktemäßig nicht viel zusammen. Doch das junge Team hat Potential, so der 28-Jährige, der in seinem Kommentar zur Hinrunde in der B3 natürlich nicht ohne Lorbeeren für den FC Röhlingen auskommt. Doch auch Mannschaften wie der SV Jagstzell und die TSG Hofherrnweiler werden in der Rückrunde nach oben aufschließen, so das 28-Jährige Laufwunder.

Oft haben wir in der Hinrunde über den Höhenflug des FC Röhlingen geschrieben, der in dieser Saison noch keinen Punktverlust erleiden musste. Diese starken Leistungen überraschten Andreas Redemann jedoch keineswegs: Der 28-Jährige, der mit seiner DJK Schwabsberg-Buch II in ganz anderen Tabellenregionen unterwegs ist, blickt in seinem Kommentar zurück auf die vielen knappen Duelle, in denen das junge Team Lehrgeld zahlte, und beschönigt auch nicht die vier Punkte, die Schwabsberg in zwölf Spielen auf das Tableau bringen konnte.

Doch das Team von Alexander Barth kann in der Rückrunde auch Hoffnung schöpfen: Am letzten Spieltag gab es im Derby gegen den TSV Hüttlingen II endlich den ersten Saisonsieg. Redemann sagt uns, worauf wir uns in der Rückrunde noch einstellen können.

Mein Name ist Andreas Redemann, aber im Verein bin ich eher als „Rede“ bekannt. Ich bin 28 Jahre alt, womit ich in unserer sehr jungen Mannschaft schon mit zum „alten Eisen“ zähle. Wobei ich mich aktuell selbst so fit wie nie zuvor ansehen würde! Da ich mitunter durch die 'Corona-Zwangspause' die Leidenschaft fürs Joggen für mich entdeckt habe. Aber leider macht einen das Lallein nicht unbedingt gleich zu einem besseren Fußballer, das werden sicher einige Leser bestätigen können.
Seit ich denken kann, bin Schwabsberger. Zwar bin ich selbst erst verhältnismäßig spät in den aktiven Vereinsfußball eingestiegen, das war in der B-Jugend, aber seither durch und durch
DJK'ler. Nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz gibt mir der Vereinsfußball sehr viel und ist der perfekte Ausgleich zum Alltag!
Da ist es auch nicht sehr verwunderlich, dass mein engster Freundeskreis auch zum Großteil meine Mannschaftskameraden sind und wir viel außerhalb des Fußballs miteinander unternehmen. Dieser Zusammenhalt überträgt sich dann aber auch wieder auf den Platz, wo vor allem in der Kreisliga B sehr viel über Teamgeist, Kampf und Wille entschieden wird.

Wurde nach seinen vielen Ausdauereinheiten in den Lockdowns als "das Laufwunder" der DJK II vorgestellt: Andreas Redemann, 28, verteidigt seit der B-Jugend für die DJK.
Wurde nach seinen vielen Ausdauereinheiten in den Lockdowns als "das Laufwunder" der DJK II vorgestellt: Andreas Redemann, 28, verteidigt seit der B-Jugend für die DJK.

Aktuelle Saison

Bevor ich über die aktuelle Saison zu sprechen komme, müssen wir noch einmal in den Rückspiegel schauen. Während und nach der abgebrochenen Saison 20/21 gab es bei uns im Verein einen größeren Umbruch, vor allem in der ersten Mannschaft. Dort gab es einen Trainerwechsel während der Saison, sowie die Abgänge von sechs langjährigen Spielern nach dem Abbruch der Saison, bei gleichzeitig vier Zugängen. Warum ich das alles erwähne? Wie wahrscheinlich in den meisten anderen Vereinen auch, wirkte sich dieser massive Umbruch auch auf unsere zweite Mannschaft aus, die im Übrigen bis zum Abbruch eine bemerkenswerte Saison 20/21 spielte und nach neun Partien auf Tabellenplatz vier stand.


Zusammen mit den vielen personellen Umstellungen übernahm dann auch Christian Cretu-Konnerth das Ruder der ersten Mannschaft, der bis dato die Zweite traniert hatte und mit ihm machten vier Spieler den Sprung ins Team der Ersten, namentlich Leon Frey, Jannik Mack, Andreas Hoffmann und - seines Zeichens der aktuelle Top-Torjäger der Bezirksliga Ostwürttemberg - Fabian Ehrmann. So standen wir in der Vorbereitung zur aktuellen Saison mit einer ziemlich umgebauten Mannschaft auf dem Platz.
Zum Vorbereitungsstart übernahm Torsten Fritscher das Amt des Trainers bei unserer DJK II, der dieses aber leider aus gesundheitlichen Gründen nach wenigen Wochen wieder abgeben musste. Es übernahm mit „Barthi“ Alexander Barth kurzerhand ein ehemaliger DJK-Akteur, der nach seiner aktiven Fußballerzeit den Trainerwerdegang einschlug und dort im höherklassigeren Jugendbereich auch den ein oder anderen Erfolg verbuchen konnte. Den Posten als unser Trainer der DJK II konnte und wollte er aber natürlich nicht ablehnen und brachte uns seither durch seine Trainingsinhaltlich definitiv zwei bis drei Schritte nach vorne!

"In der Hinrunde haben wir sehr viel Lehrgeld bezahlt aber auch wichtige Erfahrung gesammelt." Geht es nach Redemann, soll das in der Rückrunde natürlich anders werden. Das Potential ist der jungen Mannschaft jedenfalls nicht abzusprechen.
"In der Hinrunde haben wir sehr viel Lehrgeld bezahlt aber auch wichtige Erfahrung gesammelt." Geht es nach Redemann, soll das in der Rückrunde natürlich anders werden. Das Potential ist der jungen Mannschaft jedenfalls nicht abzusprechen.

Womit wir auch bei der aktuellen Saison angelangt wären. Wir starteten in die Pflichtspiele mit einem Pokalsieg gegen das aus meiner Sicht größte Überraschungsteam der B3, die SGM Rindelbach/Neunheim und waren auch nach dem verrückten Saisonauftakt, der in einer denkwürdigen Regenschlacht gegen die spielstarke TSG Hofherrnweiler/Unterrombach III nur sehr unglücklich (aber kämpferisch ansehnlich) mit 5:6 verloren ging, noch sehr euphorisch. In der zweiten Runde des Bezirkspokals gegen die höherklassige TSG Abtsgmünd ging man dann ebenfalls nur knapp mit 1:2 als Verlierer vom Platz, obwohl wir ebenbürtig waren. Allerdings gab es danach heftige Niederlagen gegen den TV Neuler II und den FC Röhlingen, was für einen punktemäßig verkorksten Saisonstart sorgte.

Röhlingen, das für mich weniger überraschend - dafür aber umso überzeugender - unter meinem ersten DJK Aktiven-Trainer Matthias Manz die Liga anführt und diese sogar ohne Punktverlust dominiert, ist für mich klarer Meisterschaftsfavorit! Wenn sie es nur annähernd schaffen, die Leistung aus der Hinrunde zu bestätigen, werden sie sich am Ende den Titel sichern. Auch wenn Matze davon bislang noch kein Wort hören möchte, hoffe ich, dass er bei möglichen Feierlichkeiten auch seinem Heimatverein das ein oder andere Bier ausgegeben wird!

Sollte bei einer möglichen Meisterfeier mit dem FC Röhlingen auch an seinen alten Verein, die DJK denken: Matthias Manz war der erste Trainer, unter dem Andreas Redemann in der Aktiven spielte.
Sollte bei einer möglichen Meisterfeier mit dem FC Röhlingen auch an seinen alten Verein, die DJK denken: Matthias Manz war der erste Trainer, unter dem Andreas Redemann in der Aktiven spielte.

Nach den beiden herben Klatschen zu Saisonbeginn konnten wir uns zwar etwas stabilisieren, aber außer eines 3:3-Unentschiedens beim SSV Aalen II, wo deutlich mehr möglich gewesen wäre, gab es leider nichts Zählbares für uns zu holen. Das hat in meinen Augen mit den unterschiedlichsten Faktoren zu tun: Viele Verletzungen, Spielglück, Chancenwucher, individuelle Fehler und so weiter und so fort. Bis zum letzten Spieltag der Hinrunde! Denn ausgerechnet da trat man im Derby gegen Hüttlingen II an und holte nach einer intensiven Partie mit offenem Schlagabtausch und einem 2:3 den sooo (!) lange ersehnten ersten Saisondreier. Getreu nach dem Motto: „Was lange währt, wird endlich gut.“
Somit konnte man die Hinrunde doch noch einigermaßen versöhnlich abschließen und wir schauen optimistisch nach vorne in Richtung Rückrunde!

Ausblick

Das allerwichtigste für alle Fußballerinnen und Fußballer, oder besser gesagt für alle, die eine Vereinssportart betreiben, ist, dass Corona uns nicht doch noch wie in der vergangenen Saison einen Strich durch die Rechnung macht und stattdessen endlich wieder die Normalität Einzug erhält, sodass wieder allein durch sportliche Leistung über den Ausgang einer Saison entschieden werden kann.

Mit Hinblick auf die B3, denke ich, kann abhängig nach Tagesform Woche für Woche jeder jeden schlagen. Ohnehin ist aus meiner Sicht die B3 die stärkste B-Liga der Region, in der viele Mannschaften leistungsmäßig nah beieinander liegen. Trotzdem denke ich, dass sich Mannschaften wie Jagstzell und die TSG Hofherrnweiler III, die sich etwas unter ihren Möglichkeiten verkauft haben, in der Rückrunde in Richtung Relegationsplatz aufschließen werden.

Mannschaften wie der SV Jagstzell oder die TSG Hofherrnweiler-Unterrombach III können in der Rückrunde zur Tabellenspitze aufschließen, meint der 28-Jährige.
Mannschaften wie der SV Jagstzell oder die TSG Hofherrnweiler-Unterrombach III können in der Rückrunde zur Tabellenspitze aufschließen, meint der 28-Jährige. – Foto: Thomas Nast

Was unsere DJK II betrifft sind wir, wie eingangs erwähnt, eine sehr junge Mannschaft, die aber auch mit viel Potential ins neue Jahr starten wird. In der Hinrunde haben wir sehr viel Lehrgeld bezahlt aber auch wichtige Erfahrung gesammelt. Wir blieben leider zu oft unter unseren Möglichkeiten oder belohnten uns zu selten für unseren Aufwand. Das soll und muss in der Rückrunde definitiv besser werden!
Wenn wir uns optimal vorbereiten, die nötige Ernsthaftigkeit an den Tag legen, abgezockter spielen, den unbedingten Willen zeigen und das alles zusammen auf den Platz bringen, ist noch einiges möglich in der Rückrunde!

Das wäre mein persönlicher Wunsch für die DJK II. Dadurch könnten wir auch tabellarisch nach der Rückrunde einen möglichen einstelligen Tabellenplatz erreichen.

Aufrufe: 019.12.2021, 08:00 Uhr
Michael FeindertAutor