2024-06-17T07:46:28.129Z

Allgemeines
Der KFC hatte mehr Biss als Straelen.
Der KFC hatte mehr Biss als Straelen. – Foto: Jonas Schäfer

"Kollektives Versagen": SV Straelen mitten im Abstiegskampf

Regionalliga: Die Mannschaft präsentiert sich in Velbert meilenweit von ihrer Normalform entfernt und leistet sich eine 1:4-Niederlage gegen den designierten Absteiger KFC Uerdingen. Comeback von Kevin Wolze kommt zu früh.

Was unbedingt vermieden werden sollte, ist spätestens am Samstag eingetreten. Der SV Straelen steckt mitten im Abstiegskampf der Regionalliga. Mit 1:4 (0:1) hatte die Mannschaft von Interimscoach Rudi Zedi in Velbert gegen den designierten Absteiger KFC Uerdingen das Nachsehen.

Zedi sprach in der Pressekonferenz von einem „kollektiven Versagen“: „Bis zur 25. Minuten waren wir noch griffig. Aber was danach passierte, kam einem mannschaftlichen Totalausfall gleich.“

Nach einem verhaltenen Beginn nahmen die Gäste das Heft in die Hand und erspielten sich nach zwölf Minuten die erste gute Chance. Nach einer Flanke von Fabio Ribeiro brachte Kelvin Lunga nicht genug Druck hinter einen Kopfball, der zur sicheren Beute des 19-jährigen Uerdinger Torhüters Jovan Jovic wurde.

KFC erkämpft sich Sieg

Mit beherzter Spielweise kaufte der Vorletzte dem SV Straelen zunehmend den Schneid ab. Den ersten Warnschuss in Richtung Gästetor gab der ehemalige Bundesliga-Profi Levan Kenia nach einer halben Stunde ab. Torhüter Robin Udegbe, der als einziger Straelener Normalform aufwies, fischte den Ball mit einer Glanztat aus dem Winkel und lenkte ihn um den Pfosten. Keine fünf Minuten später war es dann soweit: Nach einem Gewühl im Strafraum kam Jason Prodanovic frei zum Schuss. Udegbe kratzte den Ball von der Linie, doch Schiedsrichter Johannes Liedtke entschied trotz heftiger Proteste des Straelener Keepers und nach Rücksprache mit seinem Assistenten Stefan Tendyck auf Tor.

Zedi reagierte in der Halbzeitpause auf den Rückstand und schickte in Arlind Shoshi einen weiteren Angreifer aufs Feld. Doch am verkrampften Spiel seiner Mannschaft sollte sich in den nächsten 45 Minuten nichts mehr ändern. Die erste Chance gehörte der Elf von KFC-Trainer Alexander Voigt, die Udegbe noch zu vereiteln wusste. Nach 65 Minuten war auch er machtlos. Abdul Fersenmeyer zog von rechts in den Strafraum. Innenverteider Dacain-Dacruz Baraza rutschte im Zweikampf aus und machte ihm den Weg frei. Sein Abschluss schlug unhaltbar im langen Eck ein. Zedi zog sein letztes Ass aus dem Ärmel – Kevin Wolze gab nach siebenmonatiger Verletzungspause sein Comeback. Doch seine fehlende Spielpraxis war offensichtlich.

Ein Tor reicht nicht

Zurück zum Spiel: Grund zum Jubeln gab es im Straelener Lager nach 73 Minuten. Ein Missverständnis zwischen dem Uerdinger Torwart und seinem Vordermann Jesse Sierck nutzte Cagatay Kader zum Anschlusstreffer. Kurz darauf vergaben Tobias Peitz und Kader die Möglichkeit zum Ausgleich. Zu allem Überfluss verteilten die Straelener noch zwei Geschenke: Leichter Ballverlust vor dem gegnerischen Strafraum, ein langer Ball auf Fersenmeyer, der frei durchläuft und das 3:1 markiert. Zwei Minuten vor Abpfiff vertändelte Wolze den Ball am eigenen Strafraum. Der gerade eingewechselte Chrysanth Mallek bedankte sich und machte den 4:1-Sieg seiner Mannschaft perfekt.

„Wir waren nicht in der Lage, uns gegen den KFC zu stemmen, Zweikämpfe zu gewinnen und dem Spiel unseren Stempel aufzudrücken. Alles, was uns in den letzten Spielen ausgezeichnet hatte, konnten wir beim Gegner sehen. Der Uerdinger Sieg ist verdient“, so Zedi nach dem Spiel.

Trotz der Niederlage belegt der SV Straelen weiterhin den zwölften Tabellenplatz. Mit vier Punkten Vorsprung auf die Aachener Alemannia, die am Sonntag ihr Heimspiel gegen den SV Rödinghausen mit 0:1 verlor und auf Rang 16 die Abstiegszone anführt. Sieben Runden vor Schluss hat der SV Straelen den Klassenerhalt zwar nach wie vor in eigener Hand. Doch Fehltritte wie beim 0:4 gegen Schlusslicht VfB Homberg oder jetzt in Velbert darf sich die Mannschaft ab sofort nicht mehr leisten.

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Aufrufe: 027.3.2022, 23:00 Uhr
RP / Heinz SpützAutor