2024-06-17T07:46:28.129Z

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Dennis Probst (links) spielte von 2009 bis 2011 für den SV Gonsenheim. Jetzt ist er dort Co-Trainer.
Dennis Probst (links) spielte von 2009 bis 2011 für den SV Gonsenheim. Jetzt ist er dort Co-Trainer. – Foto: hbz/Jörg Henkel (Archiv)

Klopp-Schule beim SVG

Dennis Probst bringt als Co-Trainer des Oberligisten Erfahrungen aus seiner Zeit bei den 05-Profis ein

Mainz. Oberwerth-Stadion, Zweitliga-Erinnerungen, ein immer noch vernehmbarer Anhang. Das ist etwas anderes, als etwa im Hunsrück auf der grünen Wiese Oberliga-Fußball zu spielen. Entsprechend ist auch die Motivation eine andere. 2:1 gewann der SV Gonsenheim am Mittwoch bei der TuS Koblenz, und das Trainerteam mit Assistent Dennis Probst ist darauf aus, das „Oberwerth-Gefühl“ zu verstetigen.

Mentalität versus Schweinehund, dieses Duell hat jeder Sportler in sich auszufechten. „Wir reden im Trainerteam viel über Taktik und Spielsystem“, erzählt der 42-Jährige, „aber nach dieser Woche war klar: Die Basics entscheiden.“ Gemeint sind die 0:2-Niederlagen in Karbach und gegen Salmrohr. Die Korrektur lieferte die Wildpark-Elf. Sie soll sich Sonntag (15 Uhr) gegen den FV Engers, den weniger namhaften, aber weitaus formstärkeren und um Oberliga-Urgestein Sören Klappert herum stark besetzten Gegner, verstetigen.

Seit Sommer ist Probst zurück beim SVG, wo er von 2009 bis 2011 spielte, in die Oberliga aufstieg, die Klasse hielt. Es war das Ende einer Karriere, die bei 1817 Mainz begann und mit sieben Zweitligaspielen bei Mainz 05 ihren Höhepunkt fand. Probst erinnert sich an seine Zeit bei den Amateuren, einen Teilzeiteinsatz bei den Profis gemeinsam auf der rechten Seite mit Jürgen Klopp, wie dieser ihn als Trainer fest nach oben zog. „Aber es hat nicht gereicht, um mich durchzusetzen.“ Probst wurde Führungsspieler bei der Zweiten – und schrieb Kloppo neulich erst nach Jahren mal wieder eine Nachricht, die prompt beantwortet wurde.

Immer 100 Prozent, das hat ihm die lebende Mainzer Trainerlegende eingeimpft. „Gonsenheim steht dafür, eklig und hoch engagiert zu sein“, sagt Probst. Das habe auch so mancher beim Trainerlehrgang bestätigt – an den Wildpark fährt man nicht gern. Der wiederbelebte Ruf als Riesentöter verpflichtet. Probst brauchte eine Auszeit und kam gern zurück. Studium, Familie, Berufseinstieg als Lehrer, zwei Jahre Internatslehrer in Bern, ein halbes Jahr Elternzeit in Asien, dann kam das Kribbeln wieder, die Heimat rief. Probst wohnt in Drais, arbeitet am Otto-Schott-Gymnasium, ließ die Kontakte zu seinem früheren Mitspieler, Sportvorstand Marvin Bylsma, aufleben. „Wenn, dann Gonsenheim“, die Regel setzte er sich.

Lob für Chefcoach Ddaou: Ein totaler Teamplayer

Corona kam dazwischen, also hospitierte Probst beim TSV Schott. Dessen Chefcoach Sascha Meeth machte früher dasselbe bei ihm – allerdings im Erdkundeunterricht. Nun ist er Teil von Anouar Ddaous Trainerteam. „Ein totaler Teamplayer, ohne Angst vor starken Persönlichkeiten neben sich“, sagt Probst. Dort, wo die Spielerkarriere endete, sieht er den perfekten Auftakt ins Trainerleben, bringt sich als Defensivspezialist ein, redet viel mit Spielern, den jungen, verletzten, Reservisten. Alle sollen Aufmerksamkeit bekommen, damit alle zusammen die richtige Mentalität entwickeln.



Aufrufe: 024.9.2021, 07:00 Uhr
Torben SchröderAutor