2024-04-25T14:35:39.956Z

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Max Hermann (re./weiß)- er kam von der BSG Chemie Leipzig- markierte seinen ersten Treffer im Uniontrikot (FOTO: Holger Bär)
Max Hermann (re./weiß)- er kam von der BSG Chemie Leipzig- markierte seinen ersten Treffer im Uniontrikot (FOTO: Holger Bär)

Kleine Zeitreise für Union Sandersdorf in den Nachbarort

Oberligist gastiert nach Jahren wieder einmal im benachbarten Wolfener Jahnstadion

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Für die SG Union Sandersdorf fühlte sich der Trip zum zweiten Testspiel im Rahmen der Saisonvorbereitung wie eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit an. Und dabei ging es alles andere als weit, liegt doch das Wolfener Jahnstadion nur etwa vier Kilometer nördlich von Sandersdorfs eigener Heimstätte, dem Sport- und Freizeitzentrum. Und doch hatte es etwas, dort reichlich nach langer Zeit wieder einmal aufzulaufen. Gerade für den Sandersdorfer Betreuerstab sowie die anwesende Vereinsführung um Unionpräsident Uwe Störzner- aber auch einige bereits länger für Union kickende Akteure- hatte dieser Mittwochabendtest gegen den 1. FC Bitterfeld- Wolfen etwas Besonderes. Auch in jüngerer Vergangenheit testete man gegeneinander. Dann aber ausschließlich in Sandersdorf. Dort wo der 1. FC BiWo heute in der Verbandsliga kickt, war bis zu seiner Insolvenz im November 2011 einst der FC Grün- Weiß Wolfen beheimatet. Mit derer alter Fankultur saß man schließlich noch bis in die Dunkelheit zusammen und schwelgte in Derbyerinnerungen mit tollen Zuschauerzahlen.

Am 30. Mai lagen zehn Jahre zurück, als man einst im Wolfener TGZ- Gebäude mit Rastislav Hodul und dem 97er Championsleague- Sieger René Tretschok das sportliche Führungsduo für die Mission Oberliga im damaligen Sandersdorfer Nachbarverein präsentierte (FOTO: Holger Bär)

Ob vor oder nach dem einstigen Oberligajahr des FC Grün- Weiß im Spieljahr 2008/09- die Verbandsligaderbys gegeneinander zogen einst die Massen sprichwörtlich an. Jenes Oberligajahr- Wolfen stieg sofort wieder ab- kostete Grün- Weiß damals reichlich Substanz. Man sollte sich davon nicht wieder erholen.

Union Sandersdorf geht mittlerweile in das Jahr sechs nach dem einstigen Aufstieg in diese NOFV Oberliga Süd. Mit neuem Trainerduo Sawetzki/Fritzsch schaute man nun nach Jahren mal wieder im Jahnstadion vorbei und sollte jenen Test gegen den gastgebenden Verbandsligisten mit 5:1 für sich entscheiden. Dabei machte es der vom ehemaligen Wolfen- Kicker Daniel Trettner trainierte 1. FC Bitterfeld- Wolfen eine Halbzeit sehr gut. Man schaffte es, die klassenhöheren Sandersdorfer geschickt vom eigenen Strafraum fernzuhalten. Sandersdorf tat sich vorerst schwer, gescheite Pässe in die gefährliche Zone anzubringen und diese dann auch zu erlaufen. Man musste dabei auf vier eigene Akteure verzichten. Während Erik Schlegel beruflich verhindert war, sind im Sawetzki- Team mit Tim Hoffmann, Vincent Mustapha als auch Kapitän Rico Gängel drei Akteure bereits in einer frühen Phase angeschlagen. Hoffmann und Mustapha werden in Kürze zurückkommen. Gängel hingegen laboriert nach zweifach gröberem Einsteigen der letzten Gegnerschaft SG Taucha an einem doppelten Bänderriss im Sprunggelenk. Doch auch er- mit Mustapha bereits ins neunte Unionjahr gehend und die Derbys gegen Wolfen einst hautnah mitgestaltend- blickt bereits hoffnungsvoll nach vorn. „Zwei Wochen, dann per Tape ruhigstellen und Laufen“, so der nicht so leicht aus der Bahn zu bringende „Anführer“ der Sandersdorfer.

Christos Paschos (weiß) traf von der rechten Strafraumkante zur Sandersdorfer Pausenführung (FOTO: Holger Bär)

Alexander Langner- Markranstädt, Inter und Lok Leipzig seine letzten Stationen- musste Union eigentlich in Front bringen. Zentral völlig freigespielt, war der Innenspann gegen einen sich streckenden Leon Wolf im BiWo- Gehäuse dann doch zu mild im Abschluss (19.) Plötzlich aber hatte BiWo- Stürmer Sebastian Bark das Führungstor für die Hausherren auf der Gegenseite auf dem Fuß. Zentral freigespielt behielt diesmal Unionkeeper Tom Niclas Hermann die Nerven, drängte den Angreifer zur Seite ab um dessen Schuss folglich zu parieren (28.). Kroatien blieb auch an diesem Abend nur Zweiter. Unions Denis Zivcec tauchte zweimal frei vor BiWo- Schlussmann Wolf auf. Dieser zog dem Kroaten sprichwörtlich doppelt den Zahn (38., 40.). Das Sandersdorfer Führungstor übernahm mit Christos Paschos kurz darauf ein Grieche. Der Mann, welcher früher in der U20 von AEK Athen kickte, traf von rechter Strafraumkante humorlos flach ins kurze Eck (0:1/41.). Als Union den Ball hinten nicht aus der heißen Zone brachte, war es erneut Bark, welcher zur Stelle war und abermals am Sandersdorfer Schlussmann Hermann scheiterte (56.).

Auch wenn in der Überschrift nur "Testspiel" stand, so wurde um jeden Ball gefightet (FOTO: Holger Bär)

Nach knapper Stunde sank beim gastgebenden 1. FC Bitterfeld- Wolfen zunehmend die Konzentration gepaart mit der Spritzigkeit am Mann. Sandersdorf nutzte dies in kurzem Rhythmus aus. Timo Breitkopf (0:2/58.), Alexander Langner (0:3/62.) und Max Hermann (0:4/65.) trugen sich abwechselnd in die Torschützenliste ein. „Tempo weiter hoch“, forderte Richard Wießner auf dem Platz von seinen Sandersdorfern. „Weiter Pressen“, schob Trainer Sawetzki aus der Coachingzone nach. Die Jungs beherzigten es, und Stephan Eberhard markierte das 0:5 (81.). Doch der Gastgeber hatte noch einen parat, hatte mit Michél Saliger spät einen frischen Stürmer eingewechselt. Sandersdorf stand zur zweiten Spielhälfte bei zweimal neunzehn Jahre mit Robert Uhlmann und Tobias Kusior wohl mit dem jemals ins Rennen geschickten jüngsten Innenverteidigerduo auf dem Feld. Saliger düpierte deren linke Flanke und traf zum Ehrentor der Hausherren ins lange Eck (1:5/82.).

Muss BiWo zum nächsten Test eine ganze Woche warten (Mi. 25.7. 18:30 zuhause gg. SSV Landsberg), so darf Oberligist Sandersdorf bereits am Samstag ab 14 Uhr beim nächsten Verbandsligisten SV Eintracht Elster wieder ran.

Aufrufe: 019.7.2018, 00:26 Uhr
Holger BärAutor