Die Stimmung beim Oberligisten 1. FC Kleve ist spätestens seit Sonntag etwas getrübt. Mit 1:2 unterlagen die Rot-Blauen dem TVD Velbert vor heimischem Publikum.
Seit Ende Februar hat das Team von Trainer Umut Akpinar nicht mehr gewonnen, die letzten vier Partien gingen verloren. Wie geht es nun weiter? Und wie sieht es beim Personal für die kommende Spielzeit aus? Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund um den Tabellensechsten der Aufstiegsrunde.
Schon in der vergangenen Woche hatte der 1. FC Kleve im Training intensiv an Abschlüssen gearbeitet. Zu häufig machen sich die Spieler vor dem gegnerischen Tor nämlich das Leben selbst schwer. Anstatt schnell abzuschließen, wird der Nebenmann gesucht – meist vergebens. Und wenn die Angreifer alleine auf den Keeper zulaufen, zeigen sie Nerven. Die Rot-Blauen müssen wieder kaltschnäuziger agieren. Gegen den TVD Velbert hätte das Team zur Pause mit 4:0 führen können, stattdessen lag es 0:1 zurück. So dürfte in den nächsten Tagen weiter am Torabschluss gefeilt werden. Umut Akpinar hat in der Vergangenheit auch häufig genug bewiesen, seinen Schützlingen das nötige Selbstvertrauen verleihen zu können.
Am kommenden Sonntag, 15 Uhr, geht es in der Klever Eroglu-Arena gegen den Spitzenreiter 1. FC Bocholt – eine Herkulesaufgabe. Der Gegner ist seit Wochen in bestechender Form und auf bestem Weg in Richtung Regionalliga. Ohnehin warten in der Oberliga-Aufstiegsrunde nur noch hochkarätige Mannschaften. Nach der Partie gegen den 1. FC Bocholt geht es im Heimspiel gegen die Sportfreunde Baumberg und auswärts gegen den 1. FC Monheim weiter.
Die zentrale Achse für die Saison 2022/2023 steht. Leistungsträger wie Ahmet Taner, Fabio Forster, Niklas Klein-Wiele, Nedzad Dragovic oder Danny Rankl haben ihre Verträge verlängert. Auch Akteure wie Pascal Hühner, Kai Robin Schneider, Luca Thuyl, Luca Plum oder Mike Terfloth bleiben dem Fusionsklub erhalten. Die Nachwuchsspieler Christian Emmers, Calvin Top oder Frederik Meurs wollen am Bresserberg weiter reifen. Und das Trainerteam um Umut Akpinar, der sogar auf unbestimmte Zeit verlängert hat, bleibt. Beim 1. FC Kleve herrscht weiter Kontinuität. Das ist seit einem halben Jahrzehnt das Erfolgsrezept des Vereins.
Mittlerweile ist klar, dass es Kisolo Deo Biskup, vor der Saison verpflichtet, zurück in den Kölner Amateurfußball zieht. Der routinierte Abwehrspieler, der zuletzt wegen einer Rot-Sperre fehlte, hat seine Zeit als Referendar am Willibrord-Gymnasium in Emmerich hinter sich. Er wird den Kreis Kleve deshalb verlassen. Sicher ist, dass die Ersatztorhüter Jonas Holzum (SV Sonsbeck) und Bjarne Janßen (SV Rindern) ihr Glück anderswo suchen. An Ahmet Taner gibt es für sie kein Vorbeikommen. Zudem wird Angreifer Younes Mouadden zum KFC Uerdingen wechseln. Mit dem 21-Jährigen hätte Kaderplaner Hans Noy gerne verlängert. Doch der Stürmer wollte noch höher hinaus, wird jetzt aber auch künftig in der Oberliga spielen. Youngster Luca Wiens, der die Nachwuchs-Abteilung des 1. FC Kleve durchlaufen hat und zuletzt vor allem für das zweite Team in der Bezirksliga zum Einsatz kam, zieht es zum Landesligisten SGE Bedburg-Hau.
Noch offen ist die Zukunft von Innenverteidiger Maxwell Bimpek, der zuletzt häufiger an der Seite von Abwehrchef Nedzad Dragovic zum Einsatz kam. „Wir sind in Gesprächen“, sagt Kaderplaner Hans Noy. Zur Wahrheit gehört allerdings auch: Der schnelle und körperlich starke Bimpek, der vor der Saison vom Ligakonkurrenten FC Kray kam, offenbart im Aufbau und im Stellungsspiel immer wieder Schwächen. Dennoch ist eine Vertragsverlängerung nicht kategorisch ausgeschlossen.
Ja, insbesondere fürs Sturmzentrum und für die Torwartposition wird Kaderplaner Hans Noy mit Übungsleiter Umut Akpinar und dem Vorsitzenden Christoph Thyssen nach Verstärkung suchen. Auch ein weiterer Abwehrspieler könnte hilfreich sein. Am Sonntag gehörten die Nachwuchsspieler Nicolas Dittrich und Diwan Duyar zum Kader, bekamen allerdings keine Einsatzminuten. Sie dürften nun behutsam an den Senioren-Fußball herangeführt werden.