Der Favorit gab zwar vor rund 150 Zuschauern den Ton an, Straß agierte aber mutig und ließ kaum etwas zu. Das 1:0 (35.) – ein sehenswerter Distanztreffer von Kapitänin Jasmin Hamann – hätte der Knotenlöser für den Favoriten sein sollen; doch der TuS schaltete ein paar Gänge zurück. Es keimte Hoffnung bei den Alemanninnen auf. Und nach einem Riesenpatzer in der Hintermannschaft des TuS glich Jana Müller (40.). Mit ein wenig Glück wäre gegen den bisweilen unsortiert wirkenden Mittelrheinligisten sogar noch ein weiterer Treffer vor dem Halbzeitpfiff möglich gewesen.
Im zweiten Durchgang schlug aber die Stunde von Diane Kirfel: Sie markierte das 2:1 (47.), 3:1 (58.) und 4:1 (69.) – ein Tor schöner als das andere – und entschied die Partie nach einer dreimonatigen Spielpause nahezu im Alleingang. Jessica Rehfisch setzte mit dem 5:1 (89.) den Schlusspunkt.
„Der Mittelrheinpokal ist ein schöner Zusatz für uns. Da können wir uns zeigen.“
- Diane Kirfel, dreifache Torschützin
Zwischenzeitlich hatten die Straßer Offensivkräfte, allen voran Hada Oulbacha, mehrmals die Gelegenheit, den Abstand wieder zu verkürzen. Es haperte am Abschlussglück.
SC-Coach Michael Boemer zog dennoch ein positives Fazit: „Wir haben Jüngersdorf-Stütgerloch das Leben schwergemacht, wollten dem TuS relativ lange Paroli bieten – das ist uns gelungen. Das 1:2 fiel früh in der zweiten Halbzeit. Da müssen wir lernen, wacher aus der Kabine zu kommen.“ Als fairer Verlierer fügte er an: „Der TuS hat es sehr gut gemacht und verdient gewonnen, wenn auch vielleicht ein, zwei Tore zu hoch.“ TuS-Trainer Bernd Falter war „mit der Leistung meiner Mannschaft nicht zufrieden“. Dabei war es für den ehemaligen Spieler des BSV Gey eine Herzensangelegenheit, gegen Straß zu gewinnen. „Es fühlt sich wie ein Derby-Sieg an“, scherzte er. „Jetzt geht es im Mittelrheinpokal weiter“, meinte die dreifache Torschützin Diane Kirfel und lachte. „Das ist ein schöner Zusatz für uns. Da können wir uns zeigen.“