2024-05-17T14:19:24.476Z

Aufreger der Woche
Tim Kieren ist ein Torwarttalent, leistete sich beim 2:5 in Koblenz aber einen Fauxpas.
Tim Kieren ist ein Torwarttalent, leistete sich beim 2:5 in Koblenz aber einen Fauxpas. – Foto: Michael Witt/Archiv

Kierens Gegentor aus 70 Metern und die lustigen Folgen

Oberliga: Koblenzer Treffer gegen Salmrohr ist für das "Kacktor des Monats Oktober" nominiert. So kommentiert der FSV-Schlussmann sein Malheur. UPDATE: Vorschau aufs Mülheim-Kärlich-Spiel

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen…: Aus rund 70 Metern wurde Tim Kieren, Torwart des FSV Salmrohr, am Tag der Deutschen Einheit im Oberliga-Auswärtsspiel bei der TuS Koblenz zum zwischenzeitlichen 2:4 aus FSV-Sicht überlupft, als Ardit Maloku wohl eher zu einem Befreiungsschlag aus der eigenen Hälfte ansetzen wollte – und den 21-jährigen Schlussmann überwand. Am Ende hieß es 5:2 für Koblenz.

Dieser Treffer hatte nun ein (lustiges) Nachspiel: Das Tor des Koblenzers schaffte es in die Auswahl zum „Kacktor des Monats Oktober".

Abstimmen kann jeder. Hier geht es zur Vorstellung der Treffer:

Es geht um einen ganz besonderen „Preis“ – einen Toilettendeckel mit Kacktor-des-Monats-Emblem, verliehen von Arnd Zeigler in dessen WDR-Fernsehsendung „Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs". Beim „Kacktor“ wird nach Angaben des Fernsehsenders „der unterdurchschnittlichste Treffer des Monats“ gewählt. „Je unattraktiver, desto besser. Jede Menge dieser wundervollen Tore sind gefallen. Aber nur eins kann das Rennen am Ende machen.“

FSV-Schlussmann Kieren hatte schon so eine Vorahnung, dass das 70-Meter-Gegentor vom Koblenzer Oberwerth noch Folgen haben könnte: „Im Mannschaftskreis gab es die eine oder andere Frotzelei dazu.“

Etwa 25 Meter stand Kieren bei Malokus Treffer vor dem eigenen Gehäuse – am Ende der Partie machte Salmrohr auf und wollte noch den Ausgleichstreffer erzielen. „Durch den einsetzenden Regen wurden die Bedingungen auf dem Rasen plötzlich ganz anders. Als der Ball auf mich zukam, rief ich noch ‚meiner‘, sah dann aber, wie er unwahrscheinlich an Fahrt aufnahm, nachdem er kurz vorher auf dem Boden aufgekommen war“, erinnert sich der Schlussmann an die kuriose Szene. Solche Gegentreffer gebe es halt mal. „Jetzt passe ich bei solchen Situationen noch mehr auf“, betont Kieren, der von Mitte September an für rund vier Wochen den am Bauchmuskel verletzten Sebastian Grub vertrat.

Dann war Grub wieder fit und rückte zwischen die Pfosten: Trainer Lars Schäfer hatte sich im Vorfeld der Saison auf den 34-Jährigen als Nummer eins festgelegt. „Diese Entscheidung muss ich so akzeptieren“, sagt Kieren, kann aber für sich reklamieren, dass „ich meine Sache gut gemacht und mir dafür Respekt verdient habe“. Kieren schätzt Grub als „super Teamplayer“, will aber für den Fall der Fälle „weiter dranbleiben, im Training Feuer geben und irgendwann die Nummer eins sein“. 2:1 bei Eintracht Trier, 3:3 nach 0:3-Rückstand gegen Hassia Bingen: An den jüngsten positiven Resultaten hatte Grub großen Anteil, zeigte in beiden Partien mehrere starke Paraden.

In der Mannschaft hat das Salmrohrer Eigengewächs, das ab Herbst 2019 fast 20 Monate wegen einer langwierigen Knieverletzung ausgefallen war, durch die beiden jüngsten Erfolgserlebnisse viel frischen Wind ausgemacht, zumal sich die Personalsituation erheblich entspannt hat: „Vor ein paar Wochen hatten wir manchmal nur zwölf Mann im Training, jetzt sind es um die 18. Die Stimmung ist viel besser geworden, der Spaß ist zurück.“ Mit positiver Energie zumindest von der Ersatzbank aus will Kieren mithelfen, dass nun am Mittwoch, ab 19.30 Uhr, gegen die SG 2000 Mülheim-Kärlich der erste Heimsieg für diese Saison gelingt.

Extra: FSV erwartet hoch motivierte Gäste

Mitte Oktober hatte die SG Mülheim-Kärlich den Salmrohrer Kunstrasen unverrichteter Dinge wieder verlassen müssen, nachdem der Schiedsrichter den stellenweise kaputten Platz für unbespielbar erklärt hatte (TV berichtete ausführlich). „Sie sind damals umsonst angereist und werden jetzt mit Messern zwischen den Zähnen auflaufen“, erwartet FSV-Trainer Lars am heutigen Mittwoch, 20 Uhr (ACHTUNG: Spiel wurde eine halbe Stunde nach hinten verlegt) Schäfer einen hoch motivierten Gegner. Von seiner Elf fordert er, „auch mal von Beginn an präsent zu sein“, um nicht wie zuletzt gegen Bingen (3:3) einem Rückstand hinterherlaufen zu müssen. Unterstützung erhält Schäfer auch heute wieder vom weiter am Knie verletzten Kapitän Michael Dingels, der neben ihm auf der Bank Platz nimmt. Neuer Co-Trainer werde der 35-Jährige aber nicht: „Es ist weiter beabsichtigt, dass Michael noch mal als Spieler eingreift.“ Neben Dingels und den weiteren Dauerausfällen Kai Bernard und Lucas Lautwein fehlen auch die erkrankten Gustav Schulz und Marvin Munzel. ⇥(AA)

Aufrufe: 09.11.2021, 12:10 Uhr
Andreas ArensAutor