2024-04-30T13:48:59.170Z

Spielvorbericht
Bei der Pokalsensation gegen Eintracht Frankfurt hatte sich Steffen Kienle (weiß) in die Herzen der Ulmer Fans gespielt. Mittlerweile trägt er wieder das Aaalener Trikot und muss gegen die Spatzen pausieren.
Bei der Pokalsensation gegen Eintracht Frankfurt hatte sich Steffen Kienle (weiß) in die Herzen der Ulmer Fans gespielt. Mittlerweile trägt er wieder das Aaalener Trikot und muss gegen die Spatzen pausieren. – Foto: Pressefoto Eibner

Kienle darf gegen den SSV Ulm nicht ran

Klausel verhindert, dass der Stürmer im Regionalliga-Derby für seinen neuen Klub VfR Aalen auflaufen darf

Am Samstag treffen der VfR Aalen und der SSV Ulm 1846 im Derby der Regionalliga Südwest aufeinander und im Zentrum der Aufmerksamkeit wäre eigentlich ein Spieler gestanden: Steffen Kienle. Der war vor wenigen Wochen auf eigenen Wunsch von den Spatzen zu seinem alten Verein gewechselt, weil er in Ulm nicht die Einsatzzeiten bekommen hatte, die er wollte.

In Aalen schlug Steffen Kienle voll ein: Sechs Tore in sechs Spielen hat er erzielt und so lautete die Frage, ob sich diese Serie auch gegen seinen alten Verein fortsetzen wird.
Die Antwort: Nein. Denn wie die Aalener nun bekannt gegeben haben, darf Kienle am Samstag nicht spielen. Grund dafür ist eine Vertragsklausel, die die Spatzen in den Ablösevertrag mit dem VfR eingebaut haben. Diese besagt, dass Kienle nicht gegen seine ehemaligen Mitspieler antreten darf. In einer Mitteilung zitierte Aalen sein Präsidiumsmitglied Michael Weißkopf: „Natürlich ist es für uns sehr ärgerlich, dass Steffen am Samstag nicht zum Einsatz kommen wird. Gerade auch nach seinen tollen Leistungen und Toren aus den vergangenen Spielen. Allerdings war die Vertragsklausel unumgänglich, denn ohne diese hätte kein Wechsel zum VfR Aalen stattgefunden.“
Laut Ulms Sportlichen Leiter Stephan Baierl sind solche Klauseln „nichts Ungewöhnliches“. Gegen ihre alten Vereine seien manche Spieler besonders motiviert, dem habe der SSV in Kienles Fall vorgebeugt. In Anbetracht seiner jüngsten Leistung war das womöglich nicht die schlechteste Idee. „Für ihn ist das gerade überragend“, sagt Baierl über die aktuelle Ausbeute seines ehemaligen Stürmers. In Ulm war Kienle vor dem Transfer meist nur Wechselspieler gewesen, als die Spatzen im Winter dann noch den Angreifer Daniele Gabriele verpflichteten, sah Kienle keine Perspektive mehr an der Donau und ging zurück zu seinem Heimatverein, der den 26-Jährigen schon gerne im vergangenen Sommer verpflichtet hätte.
Der Transfer war auf Unverständnis einiger Ulmer Anhänger gestoßen, die den Publikumsliebling unfair behandelt sahen. Unter anderem durch sein Tor beim Ulmer Überraschungssieg im DFB-Pokal gegen Eintracht Frankfurt hat Kienle einen Stein im Brett der Fans.

Mehr Lokalsport gibt es unter www.nuz.de

Aufrufe: 05.3.2021, 16:02 Uhr
Neu-Ulmer Zeitung / Gideon ÖtingerAutor