Es wird getuschelt, aber zunächst nichts gesagt. Um elf Uhr kam dann die offizielle Mitteilung. „Zwei Mitglieder, die Teil der A-Auswahl des FC Utrecht sind, wurden positiv auf Corona getestet“, teilten die Niederländer mit. „Die positiv getesteten Personen, die keine Beschwerden hatten, wurden natürlich unmittelbar nach Erhalt des positiven Testergebnisses unter Quarantäne gestellt. Das Testspiel gegen den KFC Uerdingen wurde aufgrund der aktuellen Entwicklungen abgesagt.“
Die Uerdinger, die kurz vor der Abfahrt aus dem Trainingslager in Horst vor den Toren Venlos von der Absage überrascht wurden, nahmen die Nachricht gelassen auf. „Wir wollten auf keinen Fall ein Risiko eingehen“, sagt Trainer Stefan Krämer, der daher am Mittwoch zwei Trainingseinheiten mit der Mannschaft absolvierte. „Von der Belastung her ist es kein Problem, die 90 fehlenden Spielminuten aufzufangen. Die Inhalte bleiben die gleichen.“ So schwitzten die Spieler am Vor- und Nachmittag mit einem lachenden und einem weinenden Auge: Ihnen waren die zweistündige An- und Abreise erspart geblieben, aber sie hätten natürlich lieber gespielt als trainiert.
Rijad Kobiljar war nicht mehr dabei. Der 24 Jahre alte Mittelfeldspieler fuhr nach Duisburg, um sich einer Untersuchung zu unterziehen. Die Diagnose: Innenbandriss. Die Folge: Vier bis sechs Wochen Pause. „Das ist schade, er war in guter Verfassung“, meinte Trainer Krämer.
Das ist auch Soufian Benyamina. Der 30 Jahre alte gebürtige Berliner, der 62 Tore in 238 Drittligaspielen erzielt hat, spielte zuletzt in Polen und ist derzeit vereinslos. „Er hat einen Verein gesucht, bei dem er sich fit halten kann und wir suchen noch einen Stürmer“, sagt Krämer. Ob er es ist? „Er ist robust, spielintelligent und macht einen guten Eindruck. Aber wir werden keinen Schnellschuss machen.“