2024-05-02T16:12:49.858Z

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Jens Kern hadert ein wenig mit dem Saisonverlauf. Im Sommer räumt er seinen Posten, aber so ganz weg sein wird er trotzdem nicht. F: Meier
Jens Kern hadert ein wenig mit dem Saisonverlauf. Im Sommer räumt er seinen Posten, aber so ganz weg sein wird er trotzdem nicht. F: Meier

Kern-Botschaft: »Wenn wir immer komplett gewesen wären...«

Erlbachs scheidender Cheftrainer wird mit seinem Team den Klassenerhalt in der Landesliga Südost schaffen. Doch es wäre mehr drin gewesen

Platz elf mit 39 Punkten in der Landesliga Südost ist für den SV Erlbach aktuell eine gute Zwischenbilanz. Für den Dorfklub aus dem Landkreis Altötting wäre aber sicher mehr drin gewesen. Aber personelle Probleme mit vielen Verletzungen waren ein Hindernis und für das Team nur schwer zu überwinden, wodurch es immer wieder Rückschläge für den ehemaligen Bayernligisten gab. Dennoch kann Trainer Jens Kern (36), der am Saisonende aufhört, ein bislang durchweg positives Fazit ziehen. Mit Lukas Lechner (30), derzeit noch Spielertrainer beim Ligakonkurrenten TSV 1860 Pfarrkirchen, steht der Nachfolger auf der Position des Chefanweiser für die Saison 2019/20 bereits fest.

In der Saison 2015/16 spielte der SV Erlbach aus dem oberbayerischen Landkreis Altötting eine Saison in der Bayernliga, musste in der dritten Runde der Relegation gegen den VfL Frohnlach wieder unter in die Landesliga. In den ersten beiden Jahren nach dem Bayernliga-Abstieg wurden die Plätze elf und zehn belegt, im Moment ist es erneut der zehnte Rang. Mit dem Abstieg wird der SVE nichts zu tun haben, 13 Zähler beträgt der Vorsprung auf die Relegationszone. Trainer Jens Kern ist dennoch etwas enttäuscht, denn es wäre mehr drin gewesen. "Wir haben vor allem in der Vorrunde viele Punkte oftmals in der Schlussphase verschenkt. Die Mannschaft hat Qualität und mehr Potential. Wenn wir immer komplett gewesen wären, dann hätten wir schon um den zweiten Platz mitspielen können", sagt Kern. Aber zahlreiche Verletzungen, urlaubsbedingte oder berufliche Ausfälle und Platzverweise verhinderten das: "Uns hat in vielen Spielen auch das Glück gefehlt und manchmal waren wir nicht clever genug", analysiert Kern.

Der Kader ist im Moment enorm ausgedünnt.

Der muss momentan auf zahlreiche Spieler verzichten, dennoch gelang am vorigen Mittwoch im Derby beim TSV Kastl mit 1:0 der erste Sieg in diesem Jahr. Am gestrigen Dienstagabend setzte es eine knappe 0:1-Niederlage bei Spitzenreiter Wasserburg. Im Moment fehlen Alexander Fischer, Thomas Deißenböck (beide Rotsperre), Christoph Riedl (Zerrung im Adduktorenbereich), Timm Schwedes (Gehirnerschütterung), Leon Schwarzmeier (Grippe), Christoph Eichinger (Muskelbündelriss in der Wade) und Matthias Galler (Leisten-OP). Im Winter ist der Kader durch die Abgänge von Marc Abel (TSV Velden), Nico Reitberger (SV Huldessen), Tobias Sandner (SB Chiemgau Traunstein) und Philipp Bräuhauser (pausiert beruflich bis Saisonende) geschrumpft. Mit Alexander Randlinger vom TSV Peterskirchen gab es nur einen Neuzugang. Auch Co-Trainer Johann Grabmeier pausiert seit Winter nach zehn Jahren aktiver Arbeit im Verein. Coach Kern wird am Saisonende aufhören, weil er beruflich zu stark eingespannt ist. Der 36-jährige Torwart und Ex-Profi beim 1. FC Kaiserslautern und beim SV Wacker Burghausen in der 2. Liga, ist in der Branche für Tiernahrung selbständig tätig: "Wer mich kennt, der weiß, dass ich alles zu hundert Prozent machen will und das klappt bei mir zeitlich nicht mehr, weil ich zu stark eingespannt bin. Ich will aber die Saison ordentlich zu Ende bringen", sagt Kern.

Kern wird den Verein finanziell unterstützen: »Ich weiß, dass das Geld hier gut angelegt ist.«

Der wird sich aber nicht ganz verabschieden, sondern dem SV Erlbach ohne Amt beratend und helfend im Hintergrund zur Verfügung stehen. "Das ist hier ein ganz toller Verein, unheimlich familiär. Es wird gute Nachwuchsarbeit geleistet", sagt Kern, der auch als Sponsor dem Verein hilft, weil: "Ich weiß, dass das Geld hier gut angelegt ist." Es passt beim SV Erlbach intern und auch außen herum alles: "Es macht Spaß hier zu arbeiten, hier zu helfen und mitzumachen. Hier ist man gut aufgehoben und daher werde ich auch weiter hilfreich unterstützen. Denn ich habe ja inzwischen doch einige Erfahrungen gesammelt", führt Kern aus. Zum Beispiel bei der Verpflichtung von neuen Spielern will Kern mithelfen. Denn in der Region ist es nicht leicht, Spieler zu bekommen. Im Landkreis gibt es mit dem TSV Kastl und dem FC Töging zwei weitere Landesligisten und den Regionalligisten SV Wacker Burghausen sowie auch nicht weit weg den Regionalliga-Klub TSV Buchbach. Sie alle kämpfen um ein nicht allzu großes Kontingent an Spielern mit entsprechender Qualität. Immerhin aber ist es dem 2013 erstmals in die Landesliga aufgestiegenen Klub immer wieder sehr gut gelungen und hat sich im Verbandsspielbereich längst etabliert.



Aufrufe: 010.4.2019, 13:04 Uhr
Dirk Meier Autor