2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Würde gerne seine „Zweite“ behalten: Trainer Harry Plail.  R. Apprich
Würde gerne seine „Zweite“ behalten: Trainer Harry Plail. R. Apprich
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Kein Bezirksliga-Team bei den Spatzen– Harry Plail versteht es nicht

Gugelfuß: „Wir haben überall Nachholbedarf“

Der SSV Ulm 1846 Fußball hat in den vergangenen fast zwei Jahrzehnten massig an Boden gegenüber den führenden Vereinen im süddeutschen Raum verloren. Nun wird aller Voraussicht nach in der kommenden Woche die Abmeldung der Bezirksliga-Mannschaft am Ende der Saison bekannt gegeben werden.

Das soll aber nur ein Schritt auf dem langen und steinigen Weg des Traditionsnamens zurück an die lukrativeren Fleischtöpfe sein. Trainer Harald Plail von der zweiten Spatzen-Garnitur (U 23) kann sich mit dem voraussichtlichen Verschwinden seiner Truppe von der fußballerischen Landkarte natürlich weniger anfreunden. „Ich kann es akzeptieren, verstehen tue ich das aber nicht“, betont der 54-jährige Gruppenleiter eines Neu-Ulmer Omnibusherstellers. „Es wird den jungen Spielen nicht mehr die Zeit gegeben, sich zu entwickeln. Ein U-19-Akteur benötigt aber Zeit und die Spielpraxis. Die bekommt er in der Regionalliga nicht. Somit verliert er die Motivation.“

Wobei sich die Vereinsspitze schon länger mit dem Gedanken über das Ende der zweiten Mannschaft befasst hat. Sportvorstand Anton Gugelfuß: „Wir haben letztes Jahr noch auf der emotionalen Ebene kapituliert und die U 23 weiter behalten. Es gibt aber viel mehr Gründe auf rationaler Seite für eine Abmeldung. Tendenziell sieht es danach auch aus. Das entscheiden wir aber noch vor Ostern.“

Die frei werdenden finanziellen Ressourcen (man spricht von einem Kostenfaktor von 60 000 Euro im Jahr für die U 23) sowie Trainingskapazitäten sollen dann der Nachwuchsförderung zu Gute kommen. So sind bereits Bestrebungen da, für die neue Saison wieder eine U 18 für den Spielbetrieb zu melden. „Wir investieren einfach vier Jahre früher. Das was wir nun tun wollen, sind vorausblickende Maßnahmen“, kündigt Gugelfuß an. „Wir haben überall Nachholbedarf.“

Mit der Fertigstellung des neuen Funktionsgebäudes im Frühjahr 2019 soll dann der nächste Meilenstein gesetzt sein. Die Vorgaben des DFB für die Zertifizierung (wird in spätestens drei Jahren anvisiert) eines Nachwuchsleistungszentrums wurden bei der Bauplanung bereits berücksichtigt. „Dann sind wir hoffentlich in der Lage, den Talenten auch einmal kleinere Verträge zu geben, damit wir bei einem Wechsel des Spielers für unsere Jugendarbeit auch partizipieren können. Wir wollen auch bei den Junioren wieder attraktiver werden“, ergänzt Gugelfuß. Derzeit geben sich die Talentsichter die Klinke bei den Spielen der A-, B- und C-Junioren in die Hand. Bei einem Abgang der vertragslosen Kicker schaut der Verein finanziell aber in die Röhre.

Zudem soll ein zweiter Kunstrasenplatz hinzukommen. Alles das wird Plail, der beim TSV Erbach in der neuen Runde im Gespräch ist, nicht mehr im Verein mitbekommen. „Es ist schade. Es ist doch das Schlimmste für einen Fußballer nur zu trainieren und dann nicht zu spielen. Und welchem Spieler gelingt von den A-Junioren gleich der Sprung in die Regionalliga“, betont er. Bei diesem Punkt kann sich Gugelfuß aber in ferner Zukunft eine Kooperation mit Vereinen wie dem SV Göppingen, FV Ravensburg oder auch FV Illertissen vorstellen, damit die Talente Spielpraxis bekommen.

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Aufrufe: 024.3.2018, 06:56 Uhr
SWP / Detlef GroningerAutor