2024-05-22T11:15:19.621Z

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Gleich sechs Spieler des FC Nord erhielten am Sonntag einen Platzverweis.  Symbolbild: Patten
Gleich sechs Spieler des FC Nord erhielten am Sonntag einen Platzverweis. Symbolbild: Patten

Kartenflut: Sechs Mal Rot in einem Spiel

Alle Karten für Spieler desselben Teams +++ B-Ligist FC Nord beendet Partie zu viert +++ 11 Karten in A-Liga-Begegnung

WIESBADEN. Sechs Rote Karten in einer Partie, alle für Spieler desselben Teams. Das kommt wahrlich nicht alle Tage vor. Der FC Nord beendete die B-Liga-Partie gegen den FC Freudenberg mit vier Feldspielern. Dass die Partie 5:2 für Freudenberg endete, war da nur noch Nebensache. Was war passiert? Nach einer vermeintlichen Schwalbe zeigte der Referee Nord-Akteur Savas Kalayci die Ampelkarte. Der Clou: Der Spieler hatte nach Angaben beider Vereine zuvor keine Gelbe Karte erhalten.

Auch Freudenberger kritisieren Leistung des Referees

Es sei ein ruhiges Spiel gewesen. Beim Stand von 2:0 für die Gäste vom FC Nord sah deren Spieler Eray Güngör die Gelbe Karte. „Es war sein erstes Foul, noch dazu ein ganz normales. Als er dann fragte wofür er Gelb gesehen hatte, folgte direkt der Platzverweis“, fügt Kahriman hinzu. Thorsten Woerner, 1. Vorsitzender des FC Nord, sagt: "Nicht mal die Spielführer durften mit dem Schiedsrichter reden. So etwas habe ich noch nie erlebt." Nach der Gelb-Rot für Kalayci im zweiten Durchgang sei das Spiel eskaliert.

Laut Freudenberg-Coach Peter Jung hätten sich die - ansonsten fairen - Gäste „nicht so verhalten müssen.“ Sein Team beendete die Partie ohne Verwarnung. Da der Schiedsrichter bereits ein Spiel seiner Mannschaft „mit seiner ähnlich sensiblen Art“ geleitet hatte, seien seine Akteure von Beginn an ruhig geblieben. Derweil nimmt Kahriman sein Team in Schutz. Obwohl seine Spieler wussten, wie man mit einem strengen Referee umgeht, „wäre da kein Team ruhig geblieben.“

Anstatt die Situation zu nutzen, um das eigene Torverhältnis aufzustocken, ließen die Freudenberger den Ball in den letzten Spielminuten nur noch in der eigenen Hälfte laufen. „Aus Respekt vor dem Gegner“, unterstreicht Jung. „Der FC Nord hat sich uns gegenüber immer korrekt verhalten.“

Kein Spielabbruch laut Reglement nötig

Laut HFV-Spielordnung hätte der Schiedsrichter die Partie bei weniger als sieben Spieler nicht abbrechen müssen. Dort heißt es unter § 51, dass das Spiel so lange fortgesetzt wird, bis die betroffene Mannschaft den Abbruch verlangt. Der FC Nord will nun beantragen, nicht mehr unter der Leitung des besagten Schiedsrichters auflaufen zu müssen.

Auch beim A-Liga-Spiel zwischen dem FC Medenbach und dem FC Wiesbaden 62 gab es eine Kartenflut. Sieben Mal zückte der Schiedsrichter die Gelbe Karte, vier Mal die Rote. Bereits ab der 14. Minute musste Medenbach mit einem Mann weniger spielen, bis dann in der 75. Minute nur noch sieben Spieler der TuS auf dem Platz standen. 2:8 lautete das Endergebnis. „Der Schiedsrichter war noch jung und völlig überfordert mit der Situation“, beschrieb TuS-Abteilungsleiter Matthias Anna das Verhalten des Unparteiischen.

Auch Cemal Kaya, Vorsitzender des FC Wiesbaden 62, gesteht, dass „der Schiedsrichter Entscheidungen getroffen hat, die einige anders getroffen hätten“. Medenbachs Kapitän, so Trainer Marc Ebisch, sei zum Schiedsrichter gegangen und habe versucht mit ihm zu reden, um die Situation zu beruhigen. Daraufhin habe dieser allerdings überheblich mit den Worten „Ich muss gar nichts bereden, ich entscheide, wenn ich mit dem Kapitän reden möchte“, reagiert.

Aufrufe: 015.3.2016, 06:00 Uhr
Pascal AffelderAutor