2024-05-24T11:28:31.627Z

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Werden nur noch bis zum Saisonende die Geschicke beim SV Karlshuld leiten: Die beiden Spielertrainer Nico Ziegler (vorne) und Claudio Maritato (hinten).
Werden nur noch bis zum Saisonende die Geschicke beim SV Karlshuld leiten: Die beiden Spielertrainer Nico Ziegler (vorne) und Claudio Maritato (hinten). – Foto: Roland Geier
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Karlshulder Trainerwechsel mit Folgen

Der Kreisligist hat für die neue Saison mit Thomas Schmalzl einen neuen Coach verpflichtet +++ Ohne Konsequenzen blieb diese Entscheidung der kommissarischen Abteilungsleitung allerdings nichtrn

Als sich die Fußballer des SV Karlshuld vor rund einem Jahr zur Abteilungsversammlung trafen, endete die harmonische Veranstaltung mit rundum zufriedenen Gesichtern und einer regelrechten Aufbruchstimmung. Mit einem neuen, durchaus vielversprechenden Konstrukt sollte die Fußball-Sparte für eine möglichst rosige Zukunft aufgestellt werden.

Nachdem der langjährige Abteilungsleiter Christian Eibl nicht mehr zur Wiederwahl angetreten war, übernahm – wie im Vorfeld abgesprochen – der bisherige sportliche Leiter Rüdiger Zach für ein Jahr dieses Amt, um dieses schließlich 2021 seinem Stellvertreter Stephan Müller zu übergeben. Um die internen vielfältigen Aufgaben auf mehrere (motivierte) Schultern zu verteilen, wurden zudem das zur Spielzeit 2020/2021 neu installierte Spielertrainer-Duo Nico Ziegler und Claudio Maritato sowie „Urgestein“ und Kapitän Max Seitle in die sportliche Leitung berufen, um dort eine neue Philosophie zu erarbeiten, diese entsprechend umzusetzen und somit die sportlichen Belange innerhalb der Abteilung zu lenken.

Die Spielertrainer Ziegler und Maritato verlassen den Verein

Von der anfänglichen und zwischenzeitlichen großen Euphorie ist heute, knapp elf Monate später, allerdings nicht mehr viel übrig geblieben. Nachdem Müller während des Jahres zu der Erkenntnis gekommen war, aus beruflichen Gründen das zeitintensive Amt des Abteilungsleiters doch nicht übernehmen zu können und Zach seine Zusage bereits im Vorfeld nur für zwölf Monate gegeben hatte, steht der SV Karlshuld aktuell ohne Fußball-Spartenchef da und wird dementsprechend laut Satzung „kommissarisch“ vom Vorstand des Gesamtvereins geführt. Zudem werden die beiden Spielertrainer Nico Ziegler und Claudio Maritato den Verein am Saisonende verlassen (müssen) und damit folgerichtig auch der sportlichen Führung – ebenso wie Max Seitle, der sein dortiges Engagement mit sofortiger Wirkung beendet hat – nicht mehr angehören. Als neuer Coach wurde indes bereits Thomas Schmalzl, der derzeit noch in Diensten des Aichacher Kreisklassisten FC Gundelsdorf steht, für die Spielzeit 2021/22 verpflichtet.

„Natürlich standen mehrere Namen im Raum. Aber letztlich haben wir uns in einem kleinen Kreis – als Vorstandschaft des SV Karlshuld, die ja satzungsgemäß gemeinsam die kommissarische Abteilungsführung übernommen hat – für Thomas Schmalzl als neuen Trainer entschieden“, berichtet 1. Vorsitzender Oliver Hausmann, der im Übrigen „seiner“ Fußball-Abteilung – ebenso wie allen anderen SVK-Sparten – einen strikten Sparplan verordnet hat. „Corona hat alles verändert. Dementsprechend müssen sämtliche Abteilungen mit deutlich kleineren Budgets auskommen“, so Hausmann – was auf die Fußball-Sparte bezogen bedeutet: „Wir wollen wieder vermehrt auf einheimische Nachwuchsspieler anstatt auswärtige Akteure setzen. Das ist sicher auch einer der Punkte, der für Schmalzl gesprochen hat.“

Dass die sportliche Führung bei diesem zweifelsohne wichtigen Entscheidungsprozess nicht ins Boot geholt beziehungsweise gefragt wurde, räumt der 1. Vorsitzende des SVK heute als Fehler ein. „Im Nachgang muss man sicherlich sagen, dass das Ganze sehr unglücklich gelaufen ist. In Zukunft würde ich das so nicht mehr machen. Aber wir haben unter den gegebenen Umständen eine Entscheidung treffen müssen – und dazu stehe ich“, sagt Hausmann.

Ohne Folgen blieb diese allerdings nicht. „Eine solch wichtige Entscheidung sollte eigentlich mit der sportlichen Führung abgesprochen werden. Leider wurde aus dieser weder ich noch sonst jemand daran beteiligt, obwohl im vergangenen Jahr sehr viel Zeit und Arbeit in die Planung für die neue Saison sowie den Umbruch gesteckt wurde“, erklärt Max Seitle und ergänzt: „Aus diesem Grund habe ich meine Tätigkeit in der sportlichen Führung auch mit sofortiger Wirkung beendet.“ Rein mit der Personalie Thomas Schmalzl habe dies, wie Seitle betont, „überhaupt nichts zu tun. Ich schätze ihn als Mensch und Trainer. Es geht allein um die Art und Weise der Verpflichtung.“

Corona hat Auswirkungen auf die Vereinsfinanzen

Auch wenn die finanziellen Ressourcen des SV Karlshuld in erster Linie durch die Corona-Pandemie deutlich knapper geworden sind (Hausmann: „Die Ausgaben bleiben, die Einnahmen werden weniger.“), habe laut Ziegler und Maritato ein weiteres Engagement definitiv nicht am Geld beziehungsweise etwaigen Forderungen gelegen.

„Ich habe der damaligen Abteilungsleitung bereits rechtzeitig im November mitgeteilt, dass ich zur neuen Saison eine andere Herausforderung annehmen möchte. Über ein Budget wurde zu diesem Zeitpunkt überhaupt noch nicht gesprochen“, versichert Ziegler. Auch sein Pendant Maritato betont: „Nachdem klar war, dass Nico den Verein im Sommer verlassen wird, habe ich grundsätzlich die Bereitschaft gezeigt, als Trainer beim SVK weiterzumachen. Hierbei wurde mir zugesichert, dass mir noch einige Informationen zugetragen werden, damit ich eine endgültige Entscheidung treffen kann.“ Dazu sei es laut Maritato aber nicht mehr gekommen. „Leider hat man mit mir überhaupt nicht mehr gesprochen oder mich informiert, sodass ich vor vollendete Tatsachen gestellt wurde“, meint der 28-Jährige – was im Übrigen auch vom Karlshulder Vereinschef Oliver Hausmann („Es hat in der Tat kein Gespräch mehr mit Maritato geben.“) bestätigt wird.

Darüber hinaus brennt Maritato noch ein weiterer Punkt unter den Nägeln: „Der Weg, den die derzeitige Abteilungsleitung einschlagen möchte – vermehrt mit jungen Akteuren aus dem eigenen Nachwuchs zu spielen –, ist absolut der richtige. Dieser Plan ist allerdings nicht neu, sondern wurde von uns bereits in die Tat umgesetzt. Dazu muss man sich eigentlich nur unsere Mannschaft beziehungsweise die Anzahl der einheimischen Spieler, denen wir Einsätze in der ’Ersten’ ermöglicht haben, anschauen.“

Trotz aller Enttäuschung komme es für das aktuelle sportliche Führungstrio Nico Ziegler, Claudio Maritato und Max Seitle dennoch „überhaupt nicht infrage“, die Brocken vorzeitig hinzuschmeißen. „Wir wollen unsere Mannschaft nicht im Stich lassen, sondern die Saison möglichst erfolgreich mit dem Klassenerhalt beenden. Wie es danach weitergeht, wird man sehen“, sagt Seitle.

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Aufrufe: 028.1.2021, 09:54 Uhr
Neuburger Rundschau / Dirk SingAutor