2024-06-14T14:12:32.331Z

Interview
Die Neuzugänge des SV Karlshuld: (Hinten von links) Simon Lederer, Niklas Hemauer, Dominik Hausler, Julius Herbst, Andreas Heller, Jonny Mamo und Trainer Thomas Schmalzl sowie (vorne von links) Lukas Hörmann, Julian Eisenhofer, Niklas Eichlinger, Julian Schilling, Jan Wins und Matija Zupanec. Auf dem Bild fehlen Dominik Berchermeier, Jonas Walter, Benedikt Schmeißer und Christopher Näder.
Die Neuzugänge des SV Karlshuld: (Hinten von links) Simon Lederer, Niklas Hemauer, Dominik Hausler, Julius Herbst, Andreas Heller, Jonny Mamo und Trainer Thomas Schmalzl sowie (vorne von links) Lukas Hörmann, Julian Eisenhofer, Niklas Eichlinger, Julian Schilling, Jan Wins und Matija Zupanec. Auf dem Bild fehlen Dominik Berchermeier, Jonas Walter, Benedikt Schmeißer und Christopher Näder. – Foto: Roland Geier

„Das ist jedes Mal eine Watsch'n für die Jugendtrainer“

Der neue Trainer des SV Karlshuld, Thomas Schmalzl, hat 16 Abgänge, aber auch 15 Neuzugänge zu verzeichnen

Nach der langen Pause stellte der SV Karlshuld am Sonntag traditionell seinen Anhängern die Neuzugänge vor, die in der Saison 2021/2022 für die Grünhemden auf Punktejagd gehen werden. Während die erste Mannschaft in der Kreisliga Donau/Isar 1 startet, spielt die Reserve des SVK in der B-Klasse 1.

Bei den Grünhemden hat sich während der Corona-Pause viel getan. Aufgrund der Tatsache, dass die Fußballabteilung finanziell den Gürtel enger schnallen muss, war ein großer Umbruch unvermeidlich. Nachdem sich auch die bisherige Abteilungsleitung nicht mehr zur Wiederwahl stellte, liegt es nun in der Hand der neuen sportlich Verantwortlichen, den SVK wieder in die Spur zu bringen. 16 Spieler haben den Kreisligisten verlassen. Denen gegenüber stehen 15 Neuzugänge, die fast ausschließlich aus dem eigenen Nachwuchs der JFG Donaumoos stammen.

Zur Seite stehen dem neuen Cheftrainer und Spielleiter Thomas Schmalzl künftig Christopher Näder (Co-Trainer) und Alexander Hemauer, der neben der JFG Donaumoos auch die Torhüter trainieren wird. Die zweite Mannschaft übernimmt Fabian Hammerer. Als Spielleiter unterstützen Schmalzl noch Dominik Berchermeier, Alexander Hemauer und Jürgen Eichlinger.

Herr Schmalzl, ist der große personelle Umbruch eher ein Fluch oder Segen?

Schmalzl: Ich glaube, dass wir nicht die einzigen sein werden, die Probleme nach der langen Corona-Pause haben. Da wird es mehrere Vereine treffen, dass einige Spieler keine Lust mehr haben und aufgehört haben. Wir brauchen uns aber nichts vormachen, dass es verdammt schwierig wird. Wir nehmen die Herausforderung an und schauen, was an Ende rauskommt. Eines kann ich versichern: Wir werden zur Winterpause keine Spieler verpflichten.

Ist der aktuelle Kader in Ihren Augen für die Kreisliga konkurrenzfähig?

Schmalzl: Wenn ich ehrlich bin: Nach den ersten Trainingseinheiten fehlt es nicht an der Kondition der Jungs, sondern vielmehr noch am Spielerischen – was aber ganz normal ist! Wir haben viele junge und unerfahrene Spieler, die noch nie etwas mit Taktik zu tun hatten. Das müssen sie lernen. Das größte Problem sehe ich aber darin, dass wir keinen Stürmer haben, der rund 20 Tore schießt. Aber den wüschen sich andere Vereine auch.

Hat sich denn für die „Erste“ schon eine gewisse Formation herauskristallisiert?

Schmalzl: Ich bin eigentlich positiv überrascht. Wir hatten bisher fünf Trainingseinheiten, in denen jeweils mindestens 30 Spieler mit Feuereifer dabei waren. Die Jungs sind willig, aber wir sind noch in der Kennenlern- und Findungsphase. Dabei haben wir allerdings wenig Zeit bis zum Saisonstart. Zudem beklagen wir mit Matija Zupanec schon den ersten Verletzten. Er hat sich im Training das Nasenbein gebrochen.

Können Sie schon sagen, wie groß der Kader für die erste Mannschaft letztlich sein wird?

Schmalzl: Ich habe 17 bis 18 Spieler herausgefiltert, bei denen ich mir vorstellen kann, dass sie Kreisliga spielen können. Aber das soll nicht heißen, dass sich der Rest keine Chancen ausrechnen kann. Eines kann ich jetzt schon verraten: Vier, fünf Akteure sind gesetzt. Die anderen Jungs können sich durch Leistung aufdrängen.

Die Reserve war in den vergangenen Jahren beim SV Karlshuld immer das „Stiefkind“. Welchen Stellenwert hat dieses Team bei Ihnen?

Schmalzl: Ich finde, dass es ein guter verschworener Haufen ist, indem viele Akteure von der JFG zu den Senioren gekommen sind. Über kurz oder lang ist es unser großes Ziel, dass auch die eigenen A-Jugendlichen beim SVK eine Chance bekommen, Fußball zu spielen. Die Jungs müssen wissen, dass man auf sie baut. Darauf werde ich achten und möchte daher, so oft es geht, bei ihnen dabei sein. Wenn es der Terminplan nicht erlaubt, wird Fabian Hammerer die Truppe coachen.

Wie lautet Ihre Philosophie, um den SV Karlshuld nach dem enormen Umbruch neu aufzustellen?

Schmalzl: Ich habe gewusst, auf was ich mich einlasse. Aber was in letzter Zeit passiert ist, war schon extrem. Wir werden den Weg durchziehen, auf den eigenen Nachwuchs zu bauen. Sonst wäre ich nicht hergekommen. Es kommen auch im nächsten Jahr sieben Jugendspieler zu den Senioren, die wir einbauen werden. Natürlich brauchen wir ein paar auswärtige Verstärkungen. Wenn sie allerdings nicht besser sind, spielen die eigenen Jungs. Mein Wunsch ist, dass unsere Zuschauer den Weg mitgehen werden.

Kurzum: Der eigene Nachwuchs spielt bei Ihnen eine extrem große Rolle...

Schmalzl: Man muss damit auch einmal die Jugendtrainer belohnen. Man kann nicht immer verlangen, dass sie einerseits ihre Freizeit opfern und andererseits, wenn ihre Spieler in den Seniorenbereich aufrücken, dann auf fremde Akteure setzen. Das ist jedes Mal eine „Watschn“ für die Jugendtrainer. Das sehe ich nicht ein, so bin ich nicht gestrickt. Das werde ich ändern – auch wenn ich deswegen vielleicht anecke.

Wie lautet Ihr Saisonziel?

Schmalzl: Das ist schwierig zu sagen. Letztlich muss man aber schon Realist sein. Es haben uns fünf Akteure verlassen, die richtig guten Fußball gespielt haben. Wenn man ehrlich ist, dann wäre der SVK abgestiegen, wenn man die Saison nicht abgebrochen hätte. Deshalb wird es mit Sicherheit eine brutale Spielzeit. Aber eines kann ich versichern: Wir werden in jedem Spiel 90 Minuten Vollgas geben und uns voll reinhängen. Ich denke, dass wir uns mit vier oder fünf Mannschaften messen können. Beim Rest heißt es einigermaßen durchzukommen.

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Aufrufe: 013.7.2021, 08:39 Uhr
Neuburger Rundschau / Roland GeierAutor