Karl Englich führt das Trainerteam des SV Zweckel II an

Eigentlich wollte Karl Englich nach seinem Rücktritt bei der SpVgg Middelich-Resse ja keine neue Aufgabe mehr angehen und sich als Coach in den Ruhestand zurückziehen. Doch als das Angebot vom SV Zweckel kam, konnte er nicht widerstehen. "Das Konzept hat mich angesprochen. Mit jungen Leuten eine U23 aufzubauen ist sehr spannend", begründete Englich seine Meinungsänderung. "Ich hätte keine Lust mehr gehabt, eine zweite Mannschaft als Verein im Verein zu trainieren. In Zweckel arbeiten wir aber mit dem Trainer der A-Jugend und dem der Ersten zusammen. Man muss sich weniger um externe Neuzugänge kümmern, da jedes Jahr einige aus der Jugend hochkommen. Wir wollen den jungen Spielern eine Perspektive in der ersten und zweiten Mannschaft geben".

Als Assistent wird Englich ein alter Bekannter zur Verfügung stehen. Sein langjähriger Freund Christian Greve, der zuletzt die A-Jugend des SC Hassel betreute, wird die Aufgabe übernehmen. Doch Englich hat sich nicht nur für die Zusammenarbeit mit Greve entschieden, sondern auch gleich einige Akteure von dessen Ex-Verein zur Dorstener Straße gelotst. Danielo Greve, Tim Schmidt und Fabian Weckler waren Leistungsträger beim Sport-Club. Als Betreuer wird Matthias Düing fungieren.

Vor der offiziellen Saisoneröffnung am Freitag mit der Präsentation des Kaders sieht Chefcoach Englich aber noch Luft nach oben, was das vorhandene Personal betrifft: "Man kann gar nicht zufrieden sein, denn wir haben eine zusammengewürfelte Truppe. Nach der Abmeldung in der vergangenen Saison existierte ja gar keine Mannschaft mehr. Dann ist es natürlich schwer, ein Team zu formen. Deshalb müssen wir jetzt in der Vorbereitung schauen, wie wir die Positionen besetzen", erklärt er. Demensprechend gemäßigt fallen auch die Ziele für den Zweckeler Neuaufbau aus. "Ich wäre schon glücklich, wenn wir im gesicherten Mittelfeld stehen, damit die Mannschaft keinen Druck hat, abzusteigen. Wir wollen eine gute Saison spielen, aber Teams wie der VfL Resse 08 - falls sie in unsere Gruppe kommen - sind uns natürlich weit voraus. Erstmal geht es darum, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben, dann können wir schauen, was noch geht", berichtet Englich. Auf lange Sicht würde der Verein aber die Rückkehr ins Kreisoberhaus anpeilen, hieß es.

Klar ist, dass die Aufbruchstimmung im Gladbecker Norden auch auf die zuletzt oft vernachlässigte Zweite überschwappen soll. Nach drei Abstiegen der ersten Mannschaft vollzieht sich aktuell eine Kursänderung, die vermehrt auf eigene Jugendspieler setzt. Gerade deswegen bemühten sich die Verantwortlichen des SVZ verstärkt um Englichs Dienste. Er bringt immerhin Erfahrung aus vielen Jahren im Gelsenkirchener und überregionalen Amateurfußball mit. Inwiefern sich diese Investitionen auch sportlich auszahlen, wird sich wohl erst im Laufe der kommenden Jahre zeigen.