2024-04-29T14:34:45.518Z

Spielbericht
Mats Scheld, Arthur Thomas und Florian Hammel (von links) klären vereint gegen Hernes Erhan Duyar (rechts). Am Ende hatten die Käner gut lachen, weil sie die Tabellenführung im "Mondpalast" weiter ausgebaut haben. Fotos (2): carlo
Mats Scheld, Arthur Thomas und Florian Hammel (von links) klären vereint gegen Hernes Erhan Duyar (rechts). Am Ende hatten die Käner gut lachen, weil sie die Tabellenführung im "Mondpalast" weiter ausgebaut haben. Fotos (2): carlo

Käner Höhenflug geht im "Mondpalast" weiter

4:1-Sieg gegen Aufsteiger Westfalia Herne - Siegerländer bauen Tabellenführung aus

Verlinkte Inhalte

SC Westfalia Herne - 1. FC Kaan-Marienborn 1:4
Der gute, alte deutsche Schlager hat offenbar lange noch nicht ausgedient. Und so war nach dem 4:1 (3:1)-Sieg des Oberligisten 1. FC Kaan-Marienborn beim Aufsteiger Westfalia Herne (5.) aus der Umkleide der Siegener das berühmt-berüchtigte „Hossa, hossa, hossa“ zu hören. Anlass für eine „Fiesta Mexicana“ hatten die Käner nach dem 10. Spieltag allemal: Sie hatten soeben die erste Oberliga-Tabellenführung ihrer Vereinsgeschichte souverän verteidigt.

Dabei begannen die Gastgeber überaus stürmisch. Bereits nach fünf Minuten musste Kaans Torwart Florian Hammel den Ball aus dem Netz holen. Sebastian Mützel wurde von Fatmir Ferati, dem mit neun Treffern aktuell erfolgreichsten Torschützen der Liga, per Kopf bedient und schoss von schräg links ins lange Eck zum 1:0 ein. Kaum drei Minuten später war Mützel erneut zur Stelle. Mit einem gewaltigen Schuss, bei dem sich Hammel extrem lang machen musste, um ihn vor dem Einschlag in den oberen Winkel abzuhalten.

Damit war der Schwung der Herner jedoch bereits verpufft. Kaan hatte sich sortiert und übernahm fortan die Kontrolle der Partie. In der 17. Minute war es noch ein „Warn-Schüsschen“ von Norman Wermes, das für erste Gefahr vor dem Westfalia-Tor sorgte. Nach einer knappen halben Stunde verpasste Burak Gencal aus 20 Metern Entfernung knapp das Ziel. In der 33. Minute der Ausgleich: Eine Ecke von Mats Scheld landete bei Marcel Radschuweit, der zur Überraschung von Freund und Feind zum 1:1 traf.

Sieben Minuten ging Kaan in Führung: Der Ball kam zu Dawid Krieger, der ihn über den entgegen eilenden Torwart Tayfun Altin hinweg Richtung Tor köpfte. Doch es dauerte eine Schrecksekunde lang, bevor der Ball dann auch tatsächlich zum 2:1 über die Torlinie der Hausherren getrudelt war. Mit dem Pausenpfiff nutzte Wermes einen Altin-Fehler und erhöhte auf 3:1. Die Freude bei den Känern war groß. Johannes Burk (Gelb-Sperre) und Marius Jung (verletzt) stürmten von der Tribüne herunter und klatschten ihre Teamkameraden noch auf dem Platz ab. Zur Erinnerung: Die Partie war noch nicht zu Ende; es ging nur in die Pause.

Die Herner kamen mit neuem Schwung aus der Kabine. Hammel musste im zweiten Zugreifen gegen Justin Klein klären (50.). Kurz darauf strich ein Ferati-Schuss nur knapp über den Käner Querbalken. Hernes Coach Christian Knappmann munterte seine Mannschaft lautstark auf: „Noch ist nichts verloren.“ Er sollte sich irren. Kaan fand schnell zu seiner Überlegenheit zurück, und Gencal sorgte für den 4:1-Endstand (65.).

„Ich bin hochzufrieden“, freute sich Kaans Trainer Thorsten Nehrbauer nach dem Abpfiff, „wir hatten über 90 Minuten alles im Griff.“ Der Sieg hätte am Ende sogar noch höher ausfallen können, wenn etwa Wermes oder Krieger ihre Chancen nach Kontern genutzt hätten. Knappmann sah das etwas anders: „Ich habe uns nicht drei Tore schlechter gesehen.“ Ein Sonderlob hatte Nehrbauer für seinen Co-Trainer Tobias Wurm parat: „Er hat das Spiel der Herner super analysiert.“

Die Verfolger der Käner ließen am Sonntag durchweg Federn. Nach dem höchsten Auswärtssieg in einem Liga-Spiel seit fast drei Jahren (damals 5:1 in der Westfalenliga beim TuS Heven) hat Kaan jetzt fünf Punkte Vorsprung auf den ASC 09 Dortmund (2.), sieben auf den FC Brünninghausen (3.) und sogar acht auf den TuS Haltern (4.) und eben Herne.


Schiedsrichter: Tobias Severins (Wiedenbrück) - Zuschauer: 470
Tore: 1:0 Sebastian Mützel (5.), 1:1 Marcel Radschuweit (33.), 1:2 Dawid Krieger (40.), 1:3 Norman Wermes (45.), 1:4 Burak Gencal (65.)



Aufrufe: 015.10.2017, 21:48 Uhr
Carsten LoosAutor